Ein von mir untersuchtes Stück Tempereisen, durch Glühen von Roheisenschienen in Erzklein dargestellt und für Tiegelgussstahlerzeugung bestimmt, enthielt:
[Tabelle]
Die Analyse kann als Beispiel dienen, wie weit die Entkohlung bei diesem Processe getrieben werden kann.
Literatur.
C. Rott, Die Fabrikation des schmiedbaren und Tempergusses. Separat- abdruck aus dem Praktischen Maschinenconstructeur. Leipzig 1881.
H. Wedding, Die Darstellung des schmiedbaren Eisens. Braunschweig 1875, S. 464--491.
E. F. Dürre, Bemerkungen über die Darstellung des schmiedbaren Gusses. Deutsche Industriezeitung 1871, Nr. 36; Dingler's Polyt. Journal, Bd. 202, S. 20.
R. Davenport, Chemische Untersuchungen über einige Punkte der Dar- stellung schmiedbaren Gusses. Dingl. Polyt. Journal, Bd. 207, S. 51 (aus Mechanics Magazine 1872, p. 392).
M. Forquignon, Recherches sur la fonte malleable et sur le recuit des aciers. Annales de chimie et de physique, serie V, tome XXIII, p. 433 (1881).
Herstellung von Panzerplatten durch Glühen. D. R. P. Kl. 18, Nr. 18251 und 19154.
VI. Die Darstellung des Cementstahles.
1. Allgemeines.
Kohlenstoffarmes Eisen -- Schmiedeeisen -- wird anhaltend in Be- rührung mit Holzkohlen, ausnahmsweise auch wohl mit anderen kohlen- stoffhaltigen Körpern, geglüht. Es nimmt dabei Kohlenstoff auf und wandelt sich in Stahl um.
Das Verfahren ist schon ziemlich alt und scheint bereits im 17. Jahrhunderte bekannt gewesen zu sein. Es lässt sich diese That- sache aus dem Umstande schliessen, dass dasselbe in dem mehrfach erwähnten, im Jahre 1722 erschienenen Werke Reaumur's1) schon vollständig beschrieben wird. In England wurde der Process während des 18. Jahrhunderts vielfach geübt; in der Remscheider Gegend, wo jetzt die Hauptstätte der deutschen Cementstahldarstellung sein dürfte, wurde dieselbe um 1811 eingeführt; in Oesterreich noch später.
Der oben kurz geschilderte Weg für die Cementstahldarstellung ist offenbar umständlicher, das Verfahren ist erheblich kostspieliger als die unmittelbare Darstellung von Stahl im Herdfrischfeuer, im Puddelofen, in der Bessemerbirne, im Martinofen. Der Grund, weshalb es trotzdem in Anwendung ist und voraussichtlich auch stets in Anwendung bleiben wird, ist in dem Umstande zu suchen, dass die fremden Be-
1) L'art de convertir le fer forge en acier et l'art d'adoucir le fer fondu.
Literatur.
Ein von mir untersuchtes Stück Tempereisen, durch Glühen von Roheisenschienen in Erzklein dargestellt und für Tiegelgussstahlerzeugung bestimmt, enthielt:
[Tabelle]
Die Analyse kann als Beispiel dienen, wie weit die Entkohlung bei diesem Processe getrieben werden kann.
Literatur.
C. Rott, Die Fabrikation des schmiedbaren und Tempergusses. Separat- abdruck aus dem Praktischen Maschinenconstructeur. Leipzig 1881.
H. Wedding, Die Darstellung des schmiedbaren Eisens. Braunschweig 1875, S. 464—491.
E. F. Dürre, Bemerkungen über die Darstellung des schmiedbaren Gusses. Deutsche Industriezeitung 1871, Nr. 36; Dingler’s Polyt. Journal, Bd. 202, S. 20.
R. Davenport, Chemische Untersuchungen über einige Punkte der Dar- stellung schmiedbaren Gusses. Dingl. Polyt. Journal, Bd. 207, S. 51 (aus Mechanics Magazine 1872, p. 392).
M. Forquignon, Recherches sur la fonte malléable et sur le recuit des aciers. Annales de chimie et de physique, série V, tome XXIII, p. 433 (1881).
Herstellung von Panzerplatten durch Glühen. D. R. P. Kl. 18, Nr. 18251 und 19154.
VI. Die Darstellung des Cementstahles.
1. Allgemeines.
Kohlenstoffarmes Eisen — Schmiedeeisen — wird anhaltend in Be- rührung mit Holzkohlen, ausnahmsweise auch wohl mit anderen kohlen- stoffhaltigen Körpern, geglüht. Es nimmt dabei Kohlenstoff auf und wandelt sich in Stahl um.
Das Verfahren ist schon ziemlich alt und scheint bereits im 17. Jahrhunderte bekannt gewesen zu sein. Es lässt sich diese That- sache aus dem Umstande schliessen, dass dasselbe in dem mehrfach erwähnten, im Jahre 1722 erschienenen Werke Réaumur’s1) schon vollständig beschrieben wird. In England wurde der Process während des 18. Jahrhunderts vielfach geübt; in der Remscheider Gegend, wo jetzt die Hauptstätte der deutschen Cementstahldarstellung sein dürfte, wurde dieselbe um 1811 eingeführt; in Oesterreich noch später.
Der oben kurz geschilderte Weg für die Cementstahldarstellung ist offenbar umständlicher, das Verfahren ist erheblich kostspieliger als die unmittelbare Darstellung von Stahl im Herdfrischfeuer, im Puddelofen, in der Bessemerbirne, im Martinofen. Der Grund, weshalb es trotzdem in Anwendung ist und voraussichtlich auch stets in Anwendung bleiben wird, ist in dem Umstande zu suchen, dass die fremden Be-
1) L’art de convertir le fer forgé en acier et l’art d’adoucir le fer fondu.
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Literatur.
Ein von mir untersuchtes Stück Tempereisen, durch Glühen von
Roheisenschienen in Erzklein dargestellt und für Tiegelgussstahlerzeugung
bestimmt, enthielt:
Die Analyse kann als Beispiel dienen, wie weit die Entkohlung bei
diesem Processe getrieben werden kann.
Literatur.
C. Rott, Die Fabrikation des schmiedbaren und Tempergusses. Separat-
abdruck aus dem Praktischen Maschinenconstructeur. Leipzig 1881.
H. Wedding, Die Darstellung des schmiedbaren Eisens. Braunschweig 1875,
S. 464—491.
E. F. Dürre, Bemerkungen über die Darstellung des schmiedbaren
Gusses. Deutsche Industriezeitung 1871, Nr. 36; Dingler’s Polyt. Journal,
Bd. 202, S. 20.
R. Davenport, Chemische Untersuchungen über einige Punkte der Dar-
stellung schmiedbaren Gusses. Dingl. Polyt. Journal, Bd. 207, S. 51
(aus Mechanics Magazine 1872, p. 392).
M. Forquignon, Recherches sur la fonte malléable et sur le recuit des
aciers. Annales de chimie et de physique, série V, tome XXIII, p. 433 (1881).
Herstellung von Panzerplatten durch Glühen. D. R. P. Kl. 18, Nr. 18251
und 19154.
VI. Die Darstellung des Cementstahles.
1. Allgemeines.
Kohlenstoffarmes Eisen — Schmiedeeisen — wird anhaltend in Be-
rührung mit Holzkohlen, ausnahmsweise auch wohl mit anderen kohlen-
stoffhaltigen Körpern, geglüht. Es nimmt dabei Kohlenstoff auf und
wandelt sich in Stahl um.
Das Verfahren ist schon ziemlich alt und scheint bereits im
17. Jahrhunderte bekannt gewesen zu sein. Es lässt sich diese That-
sache aus dem Umstande schliessen, dass dasselbe in dem mehrfach
erwähnten, im Jahre 1722 erschienenen Werke Réaumur’s 1) schon
vollständig beschrieben wird. In England wurde der Process während
des 18. Jahrhunderts vielfach geübt; in der Remscheider Gegend, wo
jetzt die Hauptstätte der deutschen Cementstahldarstellung sein dürfte,
wurde dieselbe um 1811 eingeführt; in Oesterreich noch später.
Der oben kurz geschilderte Weg für die Cementstahldarstellung ist
offenbar umständlicher, das Verfahren ist erheblich kostspieliger als die
unmittelbare Darstellung von Stahl im Herdfrischfeuer, im Puddelofen,
in der Bessemerbirne, im Martinofen. Der Grund, weshalb es trotzdem
in Anwendung ist und voraussichtlich auch stets in Anwendung
bleiben wird, ist in dem Umstande zu suchen, dass die fremden Be-
1) L’art de convertir le fer forgé en acier et l’art d’adoucir le fer fondu.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 945. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/1033>, abgerufen am 22.12.2024.
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