ist doch wieder alles bloß durch Führung hineingepflanzte, oder drübergestreute -- was sich nicht wieder aus der innersten festen Form ergab ... Wahr übrigens kann's seyn, daß Führung ei- nes Menschen Commentar seines Gesichtes ist. Gesicht aber bleibt immer Text, in dem der Commentar schon mitbegriffen ist.
6.
Seite 100. 3. leset: "die Stirn, wie kontrastirend mit 3. und 4." --
7.
Seite 116. ist über eine Vignette, nicht ganz richtig geurtheilt. Jch setze sie also wieder her -- obgleich -- schon wieder, besonders um den Mund, noch mehr verzeichnet. Ueber dieß Gesicht (es ist das zweyte) ward gesagt:
"Nur der Mund etwas verzeichnet; sonst voll Weisheit, Adel, Gefühl und Kraft; ohne "alles gemein weibliche, und hart männliche." Jch denke fast, es geschah eine Verwechselung zwoer Schwestern ... Hier ist die -- von der dieß Urtheil wahrer ist.
[Abbildung]
Die Stirn nachstehender Silhouette hingegen -- (das Original kenn' ich nicht) ist -- zwar auch nicht gemein, vornehmlich in Rücksicht ihrer Lage -- Die Nase, obwohl auch die Ver- tiefung unten zu stark ist, einer zarten guten -- aber beydes eben nicht einer vorzüglich weisen
Seele.
D 2
Reviſion des zweyten Bandes.
iſt doch wieder alles bloß durch Fuͤhrung hineingepflanzte, oder druͤbergeſtreute — was ſich nicht wieder aus der innerſten feſten Form ergab ... Wahr uͤbrigens kann’s ſeyn, daß Fuͤhrung ei- nes Menſchen Commentar ſeines Geſichtes iſt. Geſicht aber bleibt immer Text, in dem der Commentar ſchon mitbegriffen iſt.
6.
Seite 100. 3. leſet: „die Stirn, wie kontraſtirend mit 3. und 4.“ —
7.
Seite 116. iſt uͤber eine Vignette, nicht ganz richtig geurtheilt. Jch ſetze ſie alſo wieder her — obgleich — ſchon wieder, beſonders um den Mund, noch mehr verzeichnet. Ueber dieß Geſicht (es iſt das zweyte) ward geſagt:
„Nur der Mund etwas verzeichnet; ſonſt voll Weisheit, Adel, Gefuͤhl und Kraft; ohne „alles gemein weibliche, und hart maͤnnliche.“ Jch denke faſt, es geſchah eine Verwechſelung zwoer Schweſtern ... Hier iſt die — von der dieß Urtheil wahrer iſt.
[Abbildung]
Die Stirn nachſtehender Silhouette hingegen — (das Original kenn’ ich nicht) iſt — zwar auch nicht gemein, vornehmlich in Ruͤckſicht ihrer Lage — Die Naſe, obwohl auch die Ver- tiefung unten zu ſtark iſt, einer zarten guten — aber beydes eben nicht einer vorzuͤglich weiſen
Seele.
D 2
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Reviſion des zweyten Bandes.
iſt doch wieder alles bloß durch Fuͤhrung hineingepflanzte, oder druͤbergeſtreute — was ſich nicht
wieder aus der innerſten feſten Form ergab ... Wahr uͤbrigens kann’s ſeyn, daß Fuͤhrung ei-
nes Menſchen Commentar ſeines Geſichtes iſt. Geſicht aber bleibt immer Text, in dem der
Commentar ſchon mitbegriffen iſt.
6.
Seite 100. 3. leſet: „die Stirn, wie kontraſtirend mit 3. und 4.“ —
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Seite 116. iſt uͤber eine Vignette, nicht ganz richtig geurtheilt. Jch ſetze ſie alſo wieder
her — obgleich — ſchon wieder, beſonders um den Mund, noch mehr verzeichnet. Ueber dieß
Geſicht (es iſt das zweyte) ward geſagt:
„Nur der Mund etwas verzeichnet; ſonſt voll Weisheit, Adel, Gefuͤhl und Kraft; ohne
„alles gemein weibliche, und hart maͤnnliche.“ Jch denke faſt, es geſchah eine Verwechſelung zwoer
Schweſtern ... Hier iſt die — von der dieß Urtheil wahrer iſt.
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Die Stirn nachſtehender Silhouette hingegen — (das Original kenn’ ich nicht) iſt —
zwar auch nicht gemein, vornehmlich in Ruͤckſicht ihrer Lage — Die Naſe, obwohl auch die Ver-
tiefung unten zu ſtark iſt, einer zarten guten — aber beydes eben nicht einer vorzuͤglich weiſen
Seele.
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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777/43>, abgerufen am 02.03.2025.
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