diesen eben nicht vortheilhafte Antwort zu erhalten. Ich irrte mich: denn mein Freund schrieb mir, die Blätter, welche der Justitzcommissar hätte drucken laßen, enthielten gar nichts nachtheiliges für mich, und seine öffentlichen Gespräche auf dem Grimmel und an andern Orten des Vergnügens wären so be- schaffen, daß man seine Freundschaft gegen mich nicht verkennen könne. Dieß beruhigte mich völ- lig, und ich verlange jezt nicht einmal mehr, die famösen Bogen zu lesen, welche Hr. Lange im Reichsanzeiger zu vollenden versprochen hat. Wenns ihm übrigens drum zu thun ist, daß die von ihm geschriebenen Lauchardiana im Druck er- scheinen, so mag er mir nur das fertige Manu- script schicken: für einen Verleger will ich schon sorgen.
Sieben und zwanzigstes Kapitel.
Meine Händel mit der Regierung zu Magdeburg.
Die Preußischen Staaten wimmeln, wie alle Länder, von einer großen Menge Winkeladvokaten, welche für Geld und gute Worte in Prozeßen ar- beiten, Klagen schreiben, und Suppliken machen.
dieſen eben nicht vortheilhafte Antwort zu erhalten. Ich irrte mich: denn mein Freund ſchrieb mir, die Blaͤtter, welche der Juſtitzcommiſſar haͤtte drucken laßen, enthielten gar nichts nachtheiliges fuͤr mich, und ſeine oͤffentlichen Geſpraͤche auf dem Grimmel und an andern Orten des Vergnuͤgens waͤren ſo be- ſchaffen, daß man ſeine Freundſchaft gegen mich nicht verkennen koͤnne. Dieß beruhigte mich voͤl- lig, und ich verlange jezt nicht einmal mehr, die famoͤſen Bogen zu leſen, welche Hr. Lange im Reichsanzeiger zu vollenden verſprochen hat. Wenns ihm uͤbrigens drum zu thun iſt, daß die von ihm geſchriebenen Lauchardiana im Druck er- ſcheinen, ſo mag er mir nur das fertige Manu- ſcript ſchicken: fuͤr einen Verleger will ich ſchon ſorgen.
Sieben und zwanzigſtes Kapitel.
Meine Haͤndel mit der Regierung zu Magdeburg.
Die Preußiſchen Staaten wimmeln, wie alle Laͤnder, von einer großen Menge Winkeladvokaten, welche fuͤr Geld und gute Worte in Prozeßen ar- beiten, Klagen ſchreiben, und Suppliken machen.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0270"n="262"/>
dieſen eben nicht vortheilhafte Antwort zu erhalten.<lb/>
Ich irrte mich: denn mein Freund ſchrieb mir, die<lb/>
Blaͤtter, welche der Juſtitzcommiſſar haͤtte drucken<lb/>
laßen, enthielten gar nichts nachtheiliges fuͤr mich,<lb/>
und ſeine oͤffentlichen Geſpraͤche auf dem Grimmel<lb/>
und an andern Orten des Vergnuͤgens waͤren ſo be-<lb/>ſchaffen, daß man ſeine Freundſchaft gegen mich<lb/>
nicht verkennen koͤnne. Dieß beruhigte mich voͤl-<lb/>
lig, und ich verlange jezt nicht einmal mehr, die<lb/>
famoͤſen Bogen zu leſen, welche Hr. Lange im<lb/>
Reichsanzeiger zu vollenden verſprochen hat.<lb/>
Wenns ihm uͤbrigens drum zu thun iſt, daß die<lb/>
von ihm geſchriebenen <hirendition="#aq">Lauchardiana</hi> im Druck er-<lb/>ſcheinen, ſo mag er mir nur das fertige Manu-<lb/>ſcript ſchicken: fuͤr einen Verleger will ich ſchon<lb/>ſorgen.</p></div><lb/><divn="1"><head>Sieben und zwanzigſtes Kapitel.</head><lb/><p>Meine Haͤndel mit der Regierung zu Magdeburg.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p><hirendition="#in">D</hi>ie Preußiſchen Staaten wimmeln, wie alle<lb/>
Laͤnder, von einer großen Menge Winkeladvokaten,<lb/>
welche fuͤr Geld und gute Worte in Prozeßen ar-<lb/>
beiten, Klagen ſchreiben, und Suppliken machen.<lb/></p></div></body></text></TEI>
[262/0270]
dieſen eben nicht vortheilhafte Antwort zu erhalten.
Ich irrte mich: denn mein Freund ſchrieb mir, die
Blaͤtter, welche der Juſtitzcommiſſar haͤtte drucken
laßen, enthielten gar nichts nachtheiliges fuͤr mich,
und ſeine oͤffentlichen Geſpraͤche auf dem Grimmel
und an andern Orten des Vergnuͤgens waͤren ſo be-
ſchaffen, daß man ſeine Freundſchaft gegen mich
nicht verkennen koͤnne. Dieß beruhigte mich voͤl-
lig, und ich verlange jezt nicht einmal mehr, die
famoͤſen Bogen zu leſen, welche Hr. Lange im
Reichsanzeiger zu vollenden verſprochen hat.
Wenns ihm uͤbrigens drum zu thun iſt, daß die
von ihm geſchriebenen Lauchardiana im Druck er-
ſcheinen, ſo mag er mir nur das fertige Manu-
ſcript ſchicken: fuͤr einen Verleger will ich ſchon
ſorgen.
Sieben und zwanzigſtes Kapitel.
Meine Haͤndel mit der Regierung zu Magdeburg.
Die Preußiſchen Staaten wimmeln, wie alle
Laͤnder, von einer großen Menge Winkeladvokaten,
welche fuͤr Geld und gute Worte in Prozeßen ar-
beiten, Klagen ſchreiben, und Suppliken machen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/270>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.