Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite
Sieben und dreyßigstes Kapitel.

Conciergerie zu Dijon. Teufeleyen eines Pfaffen.



In solchem Wasser fängt man solche Fische --
dieß Sprichwort sezte ich mir so auseinander,
daß ich bald wieder Muth faßte, mich in meine Lage
fügte, und gleich darauf Luft bekam, die Beschaf-
fenheit meines Aufenthalts und meiner Mitgefan-
genen näher zu untersuchen.

Die Conciergerie -- von Alters her ein Par-
laments-Gefängniß -- war geräumig genug, eine
große Menge Delinquenten aufzunehmen. Sie ent-
hielt vier große Höfe, rundum mit hohen festen
Gebäuden umgeben; und in diesen waren die Ca-
chots, oder die Behältnisse der Gefangenen. Die
Höfe selbst hatten viel Raum, auch Baumgänge,
und unter diesen -- Bänke zum Hinsetzen.


Viert. Th. 2te Abth. A
Sieben und dreyßigſtes Kapitel.

Conciergerie zu Dijon. Teufeleyen eines Pfaffen.



In ſolchem Waſſer faͤngt man ſolche Fiſche —
dieß Sprichwort ſezte ich mir ſo auseinander,
daß ich bald wieder Muth faßte, mich in meine Lage
fuͤgte, und gleich darauf Luft bekam, die Beſchaf-
fenheit meines Aufenthalts und meiner Mitgefan-
genen naͤher zu unterſuchen.

Die Conciergerie — von Alters her ein Par-
laments-Gefaͤngniß — war geraͤumig genug, eine
große Menge Delinquenten aufzunehmen. Sie ent-
hielt vier große Hoͤfe, rundum mit hohen feſten
Gebaͤuden umgeben; und in dieſen waren die Ca-
chots, oder die Behaͤltniſſe der Gefangenen. Die
Hoͤfe ſelbſt hatten viel Raum, auch Baumgaͤnge,
und unter dieſen — Baͤnke zum Hinſetzen.


Viert. Th. 2te Abth. A
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0005" n="[1]"/>
      <div n="1">
        <head>Sieben und dreyßig&#x017F;tes Kapitel.</head><lb/>
        <p><hi rendition="#g">Conciergerie zu Dijon</hi>. <hi rendition="#g">Teufeleyen eines Pfaffen</hi>.</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p><hi rendition="#in">I</hi>n &#x017F;olchem Wa&#x017F;&#x017F;er fa&#x0364;ngt man &#x017F;olche Fi&#x017F;che &#x2014;<lb/>
dieß Sprichwort &#x017F;ezte ich mir &#x017F;o auseinander,<lb/>
daß ich bald wieder Muth faßte, mich in meine Lage<lb/>
fu&#x0364;gte, und gleich darauf Luft bekam, die Be&#x017F;chaf-<lb/>
fenheit meines Aufenthalts und meiner Mitgefan-<lb/>
genen na&#x0364;her zu unter&#x017F;uchen.</p><lb/>
        <p>Die <hi rendition="#g">Conciergerie</hi> &#x2014; von Alters her ein Par-<lb/>
laments-Gefa&#x0364;ngniß &#x2014; war gera&#x0364;umig genug, eine<lb/>
große Menge Delinquenten aufzunehmen. Sie ent-<lb/>
hielt vier große Ho&#x0364;fe, rundum mit hohen fe&#x017F;ten<lb/>
Geba&#x0364;uden umgeben; und in die&#x017F;en waren die Ca-<lb/>
chots, oder die Beha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e der Gefangenen. Die<lb/>
Ho&#x0364;fe &#x017F;elb&#x017F;t hatten viel Raum, auch Baumga&#x0364;nge,<lb/>
und unter die&#x017F;en &#x2014; Ba&#x0364;nke zum Hin&#x017F;etzen.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">Viert. Th. 2te Abth. A</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[1]/0005] Sieben und dreyßigſtes Kapitel. Conciergerie zu Dijon. Teufeleyen eines Pfaffen. In ſolchem Waſſer faͤngt man ſolche Fiſche — dieß Sprichwort ſezte ich mir ſo auseinander, daß ich bald wieder Muth faßte, mich in meine Lage fuͤgte, und gleich darauf Luft bekam, die Beſchaf- fenheit meines Aufenthalts und meiner Mitgefan- genen naͤher zu unterſuchen. Die Conciergerie — von Alters her ein Par- laments-Gefaͤngniß — war geraͤumig genug, eine große Menge Delinquenten aufzunehmen. Sie ent- hielt vier große Hoͤfe, rundum mit hohen feſten Gebaͤuden umgeben; und in dieſen waren die Ca- chots, oder die Behaͤltniſſe der Gefangenen. Die Hoͤfe ſelbſt hatten viel Raum, auch Baumgaͤnge, und unter dieſen — Baͤnke zum Hinſetzen. Viert. Th. 2te Abth. A

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/5
Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/5>, abgerufen am 30.12.2024.