den Tod des armen Werthers so berühmten Lotte*) und dem Hn. Jung, Pfarrer zu Praun- heim, danke ich hier nochmals öffentlich für die Freundschaft, die sie mir, ihrem alten Universitäts- kumpan, erwiesen haben. Ich hatte sie in Gießen und Halle sehr genau gekannt, und freue mich, daß es ihnen wohl geht. Wer besonders eine Frau hat, wie Hr. Keil, kann sich Glück wünschen.
Sieben und zwanzigstes Kapitel.
Fortsetzung des vorigen.
Die Hinrichtung des armen LudwigsXVI ver- breitete, sobald sie bekannt wurde, und das wurde sie sehr bald, in der ganzen Armee anfänglich Schreck und Unwillen gegen ein Volk, welches so- gar seinen König hätte hinrichten können. Nun, hieß es, kann es den Franzosen nicht mehr gut ge- hen, nun muß Gottes Zorn und Rache sie verfol- gen: man wird das bald genug sehen! -- In allen
*) Madam Charlotte Wilhelmine Kästner, gebohrne Buff in Wetzlar.
den Tod des armen Werthers ſo beruͤhmten Lotte*) und dem Hn. Jung, Pfarrer zu Praun- heim, danke ich hier nochmals oͤffentlich fuͤr die Freundſchaft, die ſie mir, ihrem alten Univerſitaͤts- kumpan, erwieſen haben. Ich hatte ſie in Gießen und Halle ſehr genau gekannt, und freue mich, daß es ihnen wohl geht. Wer beſonders eine Frau hat, wie Hr. Keil, kann ſich Gluͤck wuͤnſchen.
Sieben und zwanzigſtes Kapitel.
Fortſetzung des vorigen.
Die Hinrichtung des armen LudwigsXVI ver- breitete, ſobald ſie bekannt wurde, und das wurde ſie ſehr bald, in der ganzen Armee anfaͤnglich Schreck und Unwillen gegen ein Volk, welches ſo- gar ſeinen Koͤnig haͤtte hinrichten koͤnnen. Nun, hieß es, kann es den Franzoſen nicht mehr gut ge- hen, nun muß Gottes Zorn und Rache ſie verfol- gen: man wird das bald genug ſehen! — In allen
*) Madam Charlotte Wilhelmine Kaͤſtner, gebohrne Buff in Wetzlar.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0316"n="304"/>
den Tod des armen <hirendition="#g">Werthers</hi>ſo beruͤhmten<lb/><hirendition="#g">Lotte</hi><noteplace="foot"n="*)">Madam Charlotte Wilhelmine <hirendition="#g">Kaͤſtner</hi>, gebohrne <hirendition="#g">Buff</hi><lb/>
in Wetzlar.</note> und dem Hn. <hirendition="#g">Jung</hi>, Pfarrer zu Praun-<lb/>
heim, danke ich hier nochmals oͤffentlich fuͤr die<lb/>
Freundſchaft, die ſie mir, ihrem alten Univerſitaͤts-<lb/>
kumpan, erwieſen haben. Ich hatte ſie in Gießen<lb/>
und Halle ſehr genau gekannt, und freue mich,<lb/>
daß es ihnen wohl geht. Wer beſonders eine Frau<lb/>
hat, wie Hr. <hirendition="#g">Keil</hi>, kann ſich Gluͤck wuͤnſchen.</p></div><lb/><divn="1"><head>Sieben und zwanzigſtes Kapitel.</head><lb/><p><hirendition="#g">Fortſetzung des vorigen</hi>.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p><hirendition="#in">D</hi>ie Hinrichtung des armen <hirendition="#g">Ludwigs</hi><hirendition="#aq">XVI</hi> ver-<lb/>
breitete, ſobald ſie bekannt wurde, und das wurde<lb/>ſie ſehr bald, in der ganzen Armee anfaͤnglich<lb/>
Schreck und Unwillen gegen ein Volk, welches ſo-<lb/>
gar ſeinen Koͤnig haͤtte hinrichten koͤnnen. Nun,<lb/>
hieß es, kann es den Franzoſen nicht mehr gut ge-<lb/>
hen, nun muß Gottes Zorn und Rache ſie verfol-<lb/>
gen: man wird das bald genug ſehen! — In allen<lb/></p></div></body></text></TEI>
[304/0316]
den Tod des armen Werthers ſo beruͤhmten
Lotte *) und dem Hn. Jung, Pfarrer zu Praun-
heim, danke ich hier nochmals oͤffentlich fuͤr die
Freundſchaft, die ſie mir, ihrem alten Univerſitaͤts-
kumpan, erwieſen haben. Ich hatte ſie in Gießen
und Halle ſehr genau gekannt, und freue mich,
daß es ihnen wohl geht. Wer beſonders eine Frau
hat, wie Hr. Keil, kann ſich Gluͤck wuͤnſchen.
Sieben und zwanzigſtes Kapitel.
Fortſetzung des vorigen.
Die Hinrichtung des armen Ludwigs XVI ver-
breitete, ſobald ſie bekannt wurde, und das wurde
ſie ſehr bald, in der ganzen Armee anfaͤnglich
Schreck und Unwillen gegen ein Volk, welches ſo-
gar ſeinen Koͤnig haͤtte hinrichten koͤnnen. Nun,
hieß es, kann es den Franzoſen nicht mehr gut ge-
hen, nun muß Gottes Zorn und Rache ſie verfol-
gen: man wird das bald genug ſehen! — In allen
*) Madam Charlotte Wilhelmine Kaͤſtner, gebohrne Buff
in Wetzlar.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/316>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.