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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792.

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Sechs und dreissigstes Kapitel.

Reise nach Franken a la Don Quixote.



Wir reisten bis nach Aschaffenburg auf dem Main
zu Wasser, und nahmen von da aus Pferde. Wir
kamen innerhalb drei Tagen in dem Orte an, wo
ich nach Brandenburgers Anstalten für die Zukunft
den Bauern das Evangelium predigen sollte. Das
Dorf hieß, wenn ich nicht sehr irre, Uthoffen, und
war eben keins von den angesehnsten, ob es gleich
auch nicht zu den schlechtesten gehörte. Wir stiegen
im Wirthshause ab, und ließen uns auftischen, was
das Zeug hielt, oder vielmehr, was des Wirths
Küche und Keller vermochten. Früh Morgens
fragte der Baron den Wirth nach dem Befinden des
Pfarrers, ob er noch hübsch gesund sey u. s. w.,
und die Antwort war, daß er zwar gesund, aber
schon äusserst alt wäre, und er es wol nicht lange
mehr machen könnte. Diese Nachricht war mir eben
nicht sehr unangenehm. So geh er hin, sagte F...
zum Wirthe, und sage er dem Herrn Pastor: der
Baron (ich weiß nicht mehr, was F... sich für einen
Namen gab) und sein Schloßprediger Herr (auch

Erster Theil. Z
Sechs und dreiſſigſtes Kapitel.

Reiſe nach Franken à la Don Quixote.



Wir reiſten bis nach Aſchaffenburg auf dem Main
zu Waſſer, und nahmen von da aus Pferde. Wir
kamen innerhalb drei Tagen in dem Orte an, wo
ich nach Brandenburgers Anſtalten fuͤr die Zukunft
den Bauern das Evangelium predigen ſollte. Das
Dorf hieß, wenn ich nicht ſehr irre, Uthoffen, und
war eben keins von den angeſehnſten, ob es gleich
auch nicht zu den ſchlechteſten gehoͤrte. Wir ſtiegen
im Wirthshauſe ab, und ließen uns auftiſchen, was
das Zeug hielt, oder vielmehr, was des Wirths
Kuͤche und Keller vermochten. Fruͤh Morgens
fragte der Baron den Wirth nach dem Befinden des
Pfarrers, ob er noch huͤbſch geſund ſey u. ſ. w.,
und die Antwort war, daß er zwar geſund, aber
ſchon aͤuſſerſt alt waͤre, und er es wol nicht lange
mehr machen koͤnnte. Dieſe Nachricht war mir eben
nicht ſehr unangenehm. So geh er hin, ſagte F...
zum Wirthe, und ſage er dem Herrn Paſtor: der
Baron (ich weiß nicht mehr, was F... ſich fuͤr einen
Namen gab) und ſein Schloßprediger Herr (auch

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[353/0367] Sechs und dreiſſigſtes Kapitel. Reiſe nach Franken à la Don Quixote. Wir reiſten bis nach Aſchaffenburg auf dem Main zu Waſſer, und nahmen von da aus Pferde. Wir kamen innerhalb drei Tagen in dem Orte an, wo ich nach Brandenburgers Anſtalten fuͤr die Zukunft den Bauern das Evangelium predigen ſollte. Das Dorf hieß, wenn ich nicht ſehr irre, Uthoffen, und war eben keins von den angeſehnſten, ob es gleich auch nicht zu den ſchlechteſten gehoͤrte. Wir ſtiegen im Wirthshauſe ab, und ließen uns auftiſchen, was das Zeug hielt, oder vielmehr, was des Wirths Kuͤche und Keller vermochten. Fruͤh Morgens fragte der Baron den Wirth nach dem Befinden des Pfarrers, ob er noch huͤbſch geſund ſey u. ſ. w., und die Antwort war, daß er zwar geſund, aber ſchon aͤuſſerſt alt waͤre, und er es wol nicht lange mehr machen koͤnnte. Dieſe Nachricht war mir eben nicht ſehr unangenehm. So geh er hin, ſagte F... zum Wirthe, und ſage er dem Herrn Paſtor: der Baron (ich weiß nicht mehr, was F... ſich fuͤr einen Namen gab) und ſein Schloßprediger Herr (auch Erſter Theil. Z

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben01_1792/367>, abgerufen am 21.11.2024.