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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792.

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droht, daß, sobald sie sich weiter mokirten, wir scharf
auf sie feuren würden, ohne die Ankunft unsrer übri-
gen Kameraden abzuwarten: wir wären, wer weis
wie stark! Würden sie aber Friede machen; so woll-
ten wir abziehen und dergl. In einigen Dörfern
wurde wirklich auf diese Art Friede gemacht; aber in
Buseck, wohin wir gegen Tages Anbruch kamen,
und wo wir weit ärger tobten, als vorher irgendwo,
wollten die Bauern von kapituliren so wenig wissen,
daß sie uns, nachdem wir eine blinde Salve auf sie
gegeben hatten, dergestalt durchkeilten, daß es uns
vergieng, den Kreuzzug fortzusetzen. Freilich hätte
mich dies witzigen sollen, dergleichen Kreuzzügen nicht
wieder beizuwohnen: gefährlich waren sie immer
und sehr tief unter der Würde eines Universitäters,
aber -- wie man ist! Mein Leichtsinn, mein stu-
dentischer Heroismus verleiteten mich noch dreimal
dazu!

Dreizehntes Kapitel.

Thereschen kommt wieder zum Vorschein.



In dem wilden Leben vergaß ich ganz meines The-
reschens, oder besser zu sagen, die Burschenphrene-
sie bemächtigte sich aller meiner Sinne so sehr, daß ich

droht, daß, ſobald ſie ſich weiter mokirten, wir ſcharf
auf ſie feuren wuͤrden, ohne die Ankunft unſrer uͤbri-
gen Kameraden abzuwarten: wir waͤren, wer weis
wie ſtark! Wuͤrden ſie aber Friede machen; ſo woll-
ten wir abziehen und dergl. In einigen Doͤrfern
wurde wirklich auf dieſe Art Friede gemacht; aber in
Buſeck, wohin wir gegen Tages Anbruch kamen,
und wo wir weit aͤrger tobten, als vorher irgendwo,
wollten die Bauern von kapituliren ſo wenig wiſſen,
daß ſie uns, nachdem wir eine blinde Salve auf ſie
gegeben hatten, dergeſtalt durchkeilten, daß es uns
vergieng, den Kreuzzug fortzuſetzen. Freilich haͤtte
mich dies witzigen ſollen, dergleichen Kreuzzuͤgen nicht
wieder beizuwohnen: gefaͤhrlich waren ſie immer
und ſehr tief unter der Wuͤrde eines Univerſitaͤters,
aber — wie man iſt! Mein Leichtſinn, mein ſtu-
dentiſcher Heroismus verleiteten mich noch dreimal
dazu!

Dreizehntes Kapitel.

Thereschen kommt wieder zum Vorſchein.



In dem wilden Leben vergaß ich ganz meines The-
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[111/0125] droht, daß, ſobald ſie ſich weiter mokirten, wir ſcharf auf ſie feuren wuͤrden, ohne die Ankunft unſrer uͤbri- gen Kameraden abzuwarten: wir waͤren, wer weis wie ſtark! Wuͤrden ſie aber Friede machen; ſo woll- ten wir abziehen und dergl. In einigen Doͤrfern wurde wirklich auf dieſe Art Friede gemacht; aber in Buſeck, wohin wir gegen Tages Anbruch kamen, und wo wir weit aͤrger tobten, als vorher irgendwo, wollten die Bauern von kapituliren ſo wenig wiſſen, daß ſie uns, nachdem wir eine blinde Salve auf ſie gegeben hatten, dergeſtalt durchkeilten, daß es uns vergieng, den Kreuzzug fortzuſetzen. Freilich haͤtte mich dies witzigen ſollen, dergleichen Kreuzzuͤgen nicht wieder beizuwohnen: gefaͤhrlich waren ſie immer und ſehr tief unter der Wuͤrde eines Univerſitaͤters, aber — wie man iſt! Mein Leichtſinn, mein ſtu- dentiſcher Heroismus verleiteten mich noch dreimal dazu! Dreizehntes Kapitel. Thereschen kommt wieder zum Vorſchein. In dem wilden Leben vergaß ich ganz meines The- reschens, oder beſſer zu ſagen, die Burſchenphrene- ſie bemaͤchtigte ſich aller meiner Sinne ſo ſehr, daß ich

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben01_1792/125>, abgerufen am 23.11.2024.