Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite


land heißen werde, es sey nach dem Plan
des ihrigen und durch ihr edles Beyspiel
erbauet worden.

Meine Lady, Emilia, -- O! diese
ist ein Engel, der lange Jahre unter den
Menschen wandelte, um den süßen Bal-
sam der edelsten Freundschaft in fühlbare
Seelen zu gießen. Meine Seele lebt
wieder ganz auf.



Madam Leidens
an
Emilia aus Summerhall.

Mein erster Brief hat Jhnen schon ge-
sagt, daß ich glücklich, sehr glücklich mit
der gütigen Lady angelangt bin. Jch
hoffe auch, meine Rosine und Herr B.
sind eben sowohl zurückgekommen. Es
war mir leid, daß Rosina nicht über die
See wollte; Uebelkeit macht sie, aber es
ist leicht zu überstehen.

Gewiß


land heißen werde, es ſey nach dem Plan
des ihrigen und durch ihr edles Beyſpiel
erbauet worden.

Meine Lady, Emilia, — O! dieſe
iſt ein Engel, der lange Jahre unter den
Menſchen wandelte, um den ſuͤßen Bal-
ſam der edelſten Freundſchaft in fuͤhlbare
Seelen zu gießen. Meine Seele lebt
wieder ganz auf.



Madam Leidens
an
Emilia aus Summerhall.

Mein erſter Brief hat Jhnen ſchon ge-
ſagt, daß ich gluͤcklich, ſehr gluͤcklich mit
der guͤtigen Lady angelangt bin. Jch
hoffe auch, meine Roſine und Herr B.
ſind eben ſowohl zuruͤckgekommen. Es
war mir leid, daß Roſina nicht uͤber die
See wollte; Uebelkeit macht ſie, aber es
iſt leicht zu uͤberſtehen.

Gewiß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0160" n="154"/><fw place="top" type="header"><lb/></fw> land heißen werde, es &#x017F;ey nach dem Plan<lb/>
des ihrigen und durch ihr edles Bey&#x017F;piel<lb/>
erbauet worden.</p><lb/>
          <p>Meine Lady, Emilia, &#x2014; O! die&#x017F;e<lb/>
i&#x017F;t ein Engel, der lange Jahre unter den<lb/>
Men&#x017F;chen wandelte, um den &#x017F;u&#x0364;ßen Bal-<lb/>
&#x017F;am der edel&#x017F;ten Freund&#x017F;chaft in fu&#x0364;hlbare<lb/>
Seelen zu gießen. Meine Seele lebt<lb/>
wieder ganz auf.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Madam Leidens</hi><lb/>
an<lb/><hi rendition="#fr">Emilia aus Summerhall.</hi></head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">M</hi>ein er&#x017F;ter Brief hat Jhnen &#x017F;chon ge-<lb/>
&#x017F;agt, daß ich glu&#x0364;cklich, &#x017F;ehr glu&#x0364;cklich mit<lb/>
der gu&#x0364;tigen Lady angelangt bin. Jch<lb/>
hoffe auch, meine Ro&#x017F;ine und Herr B.<lb/>
&#x017F;ind eben &#x017F;owohl zuru&#x0364;ckgekommen. Es<lb/>
war mir leid, daß Ro&#x017F;ina nicht u&#x0364;ber die<lb/>
See wollte; Uebelkeit macht &#x017F;ie, aber es<lb/>
i&#x017F;t leicht zu u&#x0364;ber&#x017F;tehen.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Gewiß</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[154/0160] land heißen werde, es ſey nach dem Plan des ihrigen und durch ihr edles Beyſpiel erbauet worden. Meine Lady, Emilia, — O! dieſe iſt ein Engel, der lange Jahre unter den Menſchen wandelte, um den ſuͤßen Bal- ſam der edelſten Freundſchaft in fuͤhlbare Seelen zu gießen. Meine Seele lebt wieder ganz auf. Madam Leidens an Emilia aus Summerhall. Mein erſter Brief hat Jhnen ſchon ge- ſagt, daß ich gluͤcklich, ſehr gluͤcklich mit der guͤtigen Lady angelangt bin. Jch hoffe auch, meine Roſine und Herr B. ſind eben ſowohl zuruͤckgekommen. Es war mir leid, daß Roſina nicht uͤber die See wollte; Uebelkeit macht ſie, aber es iſt leicht zu uͤberſtehen. Gewiß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte02_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte02_1771/160
Zitationshilfe: [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte02_1771/160>, abgerufen am 21.11.2024.