Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

das Feld f 6 Wirksamkeit und paralysirt die Attake jenes
Springers. Dem Springer auf d 5 kann auch durch einen
Springer auf e 7 entgegen gewirkt werden, indem meist der
Damenspringer von c 6 aus dies Feld bezieht.

Dem Angriffe des Lauferbauern f 2--f 4 wird aber durch
Bewegung des gleichen Bauers am wirksamsten geantwortet.
Ob dieser Bauer einen oder zwei Schritte gehen soll, kommt
auf die eigenthümliche Stellung des Spieles an; meist geht
er einen Schritt, wenn der Königsbauer vorgeschoben ist
und nicht mit Vortheil noch weiter, nach e 6, vorrücken
kann. -- Oft darf auch gegen die Rochade in jenem Falle
ein directer Angriff durch Combination des Königslaufers
auf c 5 oder b 6 mit dem Springerzuge f 6--g 4 versucht
werden. Der Punkt f 2 ist meist sehr schwach vertheidigt
und bei passender Nachhülfe der Dame von d 8 aus auf der
Randlinie ist nicht selten gegen die Bewegung des Laufer-
bauern ein unmittelbarer Vortheil zu erringen.


Zwölftes Kapitel.
Der Königsangriff.

§. 181. Beim Königsangriff hat man den Angriff vor
und nach der Rochade von einander zu unterscheiden.
Ersterer bildet den eigentlichen Königsangriff, und der Ziel-
punkt fast aller Attaken ist hier das Feld f 7 oder f 2; zu-
weilen kommt auch Damen- oder Thurmangriff auf der ge-
öffneten Königslinie in Betracht oder die Hinderung an der
Rochade bei Bedrohung der Uebergangsfelder f 8 und d 8
durch die feindlichen Läufer, z. B. durch den Läufer
c 1--a 3.

Für die Vertheidigung gegen den Königsangriff lassen
sich überdies noch einige allgemeine Regeln angeben, welche
keiner bestimmten Art jener beiden Angriffe entsprechen.
So soll die Deckung gegen schachbietende Officiere im All-
gemeinen durch gleichartige Officiere erfolgen, also dem

das Feld f 6 Wirksamkeit und paralysirt die Attake jenes
Springers. Dem Springer auf d 5 kann auch durch einen
Springer auf e 7 entgegen gewirkt werden, indem meist der
Damenspringer von c 6 aus dies Feld bezieht.

Dem Angriffe des Lauferbauern f 2—f 4 wird aber durch
Bewegung des gleichen Bauers am wirksamsten geantwortet.
Ob dieser Bauer einen oder zwei Schritte gehen soll, kommt
auf die eigenthümliche Stellung des Spieles an; meist geht
er einen Schritt, wenn der Königsbauer vorgeschoben ist
und nicht mit Vortheil noch weiter, nach e 6, vorrücken
kann. — Oft darf auch gegen die Rochade in jenem Falle
ein directer Angriff durch Combination des Königslaufers
auf c 5 oder b 6 mit dem Springerzuge f 6—g 4 versucht
werden. Der Punkt f 2 ist meist sehr schwach vertheidigt
und bei passender Nachhülfe der Dame von d 8 aus auf der
Randlinie ist nicht selten gegen die Bewegung des Laufer-
bauern ein unmittelbarer Vortheil zu erringen.


Zwölftes Kapitel.
Der Königsangriff.

§. 181. Beim Königsangriff hat man den Angriff vor
und nach der Rochade von einander zu unterscheiden.
Ersterer bildet den eigentlichen Königsangriff, und der Ziel-
punkt fast aller Attaken ist hier das Feld f 7 oder f 2; zu-
weilen kommt auch Damen- oder Thurmangriff auf der ge-
öffneten Königslinie in Betracht oder die Hinderung an der
Rochade bei Bedrohung der Uebergangsfelder f 8 und d 8
durch die feindlichen Läufer, z. B. durch den Läufer
c 1—a 3.

Für die Vertheidigung gegen den Königsangriff lassen
sich überdies noch einige allgemeine Regeln angeben, welche
keiner bestimmten Art jener beiden Angriffe entsprechen.
So soll die Deckung gegen schachbietende Officiere im All-
gemeinen durch gleichartige Officiere erfolgen, also dem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0129" n="117"/>
das Feld <hi rendition="#i">f</hi> 6 Wirksamkeit und paralysirt die Attake jenes<lb/>
Springers. Dem Springer auf <hi rendition="#i">d</hi> 5 kann auch durch einen<lb/>
Springer auf <hi rendition="#i">e</hi> 7 entgegen gewirkt werden, indem meist der<lb/>
Damenspringer von <hi rendition="#i">c</hi> 6 aus dies Feld bezieht.</p><lb/>
                <p>Dem Angriffe des Lauferbauern <hi rendition="#i">f</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">f</hi> 4 wird aber durch<lb/>
Bewegung des gleichen Bauers am wirksamsten geantwortet.<lb/>
Ob dieser Bauer einen oder zwei Schritte gehen soll, kommt<lb/>
auf die eigenthümliche Stellung des Spieles an; meist geht<lb/>
er einen Schritt, wenn der Königsbauer vorgeschoben ist<lb/>
und nicht mit Vortheil noch weiter, nach <hi rendition="#i">e</hi> 6, vorrücken<lb/>
kann. &#x2014; Oft darf auch gegen die Rochade in jenem Falle<lb/>
ein directer Angriff durch Combination des Königslaufers<lb/>
auf <hi rendition="#i">c</hi> 5 oder <hi rendition="#i">b</hi> 6 mit dem Springerzuge <hi rendition="#i">f</hi> 6&#x2014;<hi rendition="#i">g</hi> 4 versucht<lb/>
werden. Der Punkt <hi rendition="#i">f</hi> 2 ist meist sehr schwach vertheidigt<lb/>
und bei passender Nachhülfe der Dame von <hi rendition="#i">d</hi> 8 aus auf der<lb/>
Randlinie ist nicht selten gegen die Bewegung des Laufer-<lb/>
bauern ein unmittelbarer Vortheil zu erringen.</p>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b">Zwölftes Kapitel.</hi><lb/>
Der Königsangriff.</head><lb/>
                <p>§. 181. Beim Königsangriff hat man den Angriff <hi rendition="#g">vor</hi><lb/>
und <hi rendition="#g">nach</hi> der Rochade von einander zu unterscheiden.<lb/>
Ersterer bildet den eigentlichen Königsangriff, und der Ziel-<lb/>
punkt fast aller Attaken ist hier das Feld <hi rendition="#i">f</hi> 7 oder <hi rendition="#i">f</hi> 2; zu-<lb/>
weilen kommt auch Damen- oder Thurmangriff auf der ge-<lb/>
öffneten Königslinie in Betracht oder die Hinderung an der<lb/>
Rochade bei Bedrohung der Uebergangsfelder <hi rendition="#i">f</hi> 8 und <hi rendition="#i">d</hi> 8<lb/>
durch die feindlichen Läufer, z. B. durch den Läufer<lb/><hi rendition="#i">c</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">a</hi> 3.</p><lb/>
                <p>Für die Vertheidigung gegen den Königsangriff lassen<lb/>
sich überdies noch einige allgemeine Regeln angeben, welche<lb/>
keiner bestimmten Art jener beiden Angriffe entsprechen.<lb/>
So soll die Deckung gegen schachbietende Officiere im All-<lb/>
gemeinen durch gleichartige Officiere erfolgen, also dem<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[117/0129] das Feld f 6 Wirksamkeit und paralysirt die Attake jenes Springers. Dem Springer auf d 5 kann auch durch einen Springer auf e 7 entgegen gewirkt werden, indem meist der Damenspringer von c 6 aus dies Feld bezieht. Dem Angriffe des Lauferbauern f 2—f 4 wird aber durch Bewegung des gleichen Bauers am wirksamsten geantwortet. Ob dieser Bauer einen oder zwei Schritte gehen soll, kommt auf die eigenthümliche Stellung des Spieles an; meist geht er einen Schritt, wenn der Königsbauer vorgeschoben ist und nicht mit Vortheil noch weiter, nach e 6, vorrücken kann. — Oft darf auch gegen die Rochade in jenem Falle ein directer Angriff durch Combination des Königslaufers auf c 5 oder b 6 mit dem Springerzuge f 6—g 4 versucht werden. Der Punkt f 2 ist meist sehr schwach vertheidigt und bei passender Nachhülfe der Dame von d 8 aus auf der Randlinie ist nicht selten gegen die Bewegung des Laufer- bauern ein unmittelbarer Vortheil zu erringen. Zwölftes Kapitel. Der Königsangriff. §. 181. Beim Königsangriff hat man den Angriff vor und nach der Rochade von einander zu unterscheiden. Ersterer bildet den eigentlichen Königsangriff, und der Ziel- punkt fast aller Attaken ist hier das Feld f 7 oder f 2; zu- weilen kommt auch Damen- oder Thurmangriff auf der ge- öffneten Königslinie in Betracht oder die Hinderung an der Rochade bei Bedrohung der Uebergangsfelder f 8 und d 8 durch die feindlichen Läufer, z. B. durch den Läufer c 1—a 3. Für die Vertheidigung gegen den Königsangriff lassen sich überdies noch einige allgemeine Regeln angeben, welche keiner bestimmten Art jener beiden Angriffe entsprechen. So soll die Deckung gegen schachbietende Officiere im All- gemeinen durch gleichartige Officiere erfolgen, also dem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/129
Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/129>, abgerufen am 21.12.2024.