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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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von den Aufgaben.
gründen. Hat man demnach von denselben zurei-
chend klare Begriffe, so lassen sie sich in jedem
vorkommenden Fall durchs Abstrahiren finden.

So z. E. ist bald erörtert, ob das Datum oder auch
das Quaesitum ein Begriff, ein Merkmaal, ein Satz,
Subject, Prädicat, Bedingung etc. sey. Denn die
bloße Form der Erkenntniß giebt dieses an.

§. 452.

So abstract aber existiren diese allgemeinen Be-
griffe in besondern Fällen, als in ihren Arten, noch
lange nicht, sondern sie haben in denselben eine Men-
ge Bestimmungen und Verhältnisse, die sie dem in-
dividualen näher bringen. (§. 82.) Und eben diese
sind es, die man in der logischen Aufgabe,
worein sich die vorgegebene verwandeln soll,
großentheils beybehalten muß, wenn die Auflö-
sung erleichtert werden soll.
Wir haben bereits oben
angemerkt, wie hierinn die Allgemeinheit in der Ma-
thematik von derjenigen, die in Ansehung der Qua-
litäten statt hat, verschieden und ungleich vortheil-
hafter ist. (§. 110.) Jndessen sollte es doch thunlich
gemacht werden können, das allgemeine von jeden
specialen Bestimmungen und Verhältnissen in den
Datis und Quaesitis einer Aufgabe so beyzubehalten,
daß es durch logische Begriffe vorgestellt, und mit in
die logische Aufgabe genommen werden könnte. Die-
ses fordert eine genauere Zergliederung der Frage
selbst, und man muß keinen Umstand zurück lassen,
der die logische Aufgabe indeterminirt lassen würde.
So z. E. da wir oben (§. 404. seqq.) die Frage vor-
legten, aus einer Erfahrung ihre Gründe her-
zuleiten,
welches eine besondere analytische Methode
ist, die sich in der Naturlehre sehr weit erstreckt, so
haben wir das, was diese Frage fordert und voraus-

setzt,
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von den Aufgaben.
gruͤnden. Hat man demnach von denſelben zurei-
chend klare Begriffe, ſo laſſen ſie ſich in jedem
vorkommenden Fall durchs Abſtrahiren finden.

So z. E. iſt bald eroͤrtert, ob das Datum oder auch
das Quaeſitum ein Begriff, ein Merkmaal, ein Satz,
Subject, Praͤdicat, Bedingung ꝛc. ſey. Denn die
bloße Form der Erkenntniß giebt dieſes an.

§. 452.

So abſtract aber exiſtiren dieſe allgemeinen Be-
griffe in beſondern Faͤllen, als in ihren Arten, noch
lange nicht, ſondern ſie haben in denſelben eine Men-
ge Beſtimmungen und Verhaͤltniſſe, die ſie dem in-
dividualen naͤher bringen. (§. 82.) Und eben dieſe
ſind es, die man in der logiſchen Aufgabe,
worein ſich die vorgegebene verwandeln ſoll,
großentheils beybehalten muß, wenn die Aufloͤ-
ſung erleichtert werden ſoll.
Wir haben bereits oben
angemerkt, wie hierinn die Allgemeinheit in der Ma-
thematik von derjenigen, die in Anſehung der Qua-
litaͤten ſtatt hat, verſchieden und ungleich vortheil-
hafter iſt. (§. 110.) Jndeſſen ſollte es doch thunlich
gemacht werden koͤnnen, das allgemeine von jeden
ſpecialen Beſtimmungen und Verhaͤltniſſen in den
Datis und Quaeſitis einer Aufgabe ſo beyzubehalten,
daß es durch logiſche Begriffe vorgeſtellt, und mit in
die logiſche Aufgabe genommen werden koͤnnte. Die-
ſes fordert eine genauere Zergliederung der Frage
ſelbſt, und man muß keinen Umſtand zuruͤck laſſen,
der die logiſche Aufgabe indeterminirt laſſen wuͤrde.
So z. E. da wir oben (§. 404. ſeqq.) die Frage vor-
legten, aus einer Erfahrung ihre Gruͤnde her-
zuleiten,
welches eine beſondere analytiſche Methode
iſt, die ſich in der Naturlehre ſehr weit erſtreckt, ſo
haben wir das, was dieſe Frage fordert und voraus-

ſetzt,
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[291/0313] von den Aufgaben. gruͤnden. Hat man demnach von denſelben zurei- chend klare Begriffe, ſo laſſen ſie ſich in jedem vorkommenden Fall durchs Abſtrahiren finden. So z. E. iſt bald eroͤrtert, ob das Datum oder auch das Quaeſitum ein Begriff, ein Merkmaal, ein Satz, Subject, Praͤdicat, Bedingung ꝛc. ſey. Denn die bloße Form der Erkenntniß giebt dieſes an. §. 452. So abſtract aber exiſtiren dieſe allgemeinen Be- griffe in beſondern Faͤllen, als in ihren Arten, noch lange nicht, ſondern ſie haben in denſelben eine Men- ge Beſtimmungen und Verhaͤltniſſe, die ſie dem in- dividualen naͤher bringen. (§. 82.) Und eben dieſe ſind es, die man in der logiſchen Aufgabe, worein ſich die vorgegebene verwandeln ſoll, großentheils beybehalten muß, wenn die Aufloͤ- ſung erleichtert werden ſoll. Wir haben bereits oben angemerkt, wie hierinn die Allgemeinheit in der Ma- thematik von derjenigen, die in Anſehung der Qua- litaͤten ſtatt hat, verſchieden und ungleich vortheil- hafter iſt. (§. 110.) Jndeſſen ſollte es doch thunlich gemacht werden koͤnnen, das allgemeine von jeden ſpecialen Beſtimmungen und Verhaͤltniſſen in den Datis und Quaeſitis einer Aufgabe ſo beyzubehalten, daß es durch logiſche Begriffe vorgeſtellt, und mit in die logiſche Aufgabe genommen werden koͤnnte. Die- ſes fordert eine genauere Zergliederung der Frage ſelbſt, und man muß keinen Umſtand zuruͤck laſſen, der die logiſche Aufgabe indeterminirt laſſen wuͤrde. So z. E. da wir oben (§. 404. ſeqq.) die Frage vor- legten, aus einer Erfahrung ihre Gruͤnde her- zuleiten, welches eine beſondere analytiſche Methode iſt, die ſich in der Naturlehre ſehr weit erſtreckt, ſo haben wir das, was dieſe Frage fordert und voraus- ſetzt, T 2

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/313>, abgerufen am 21.11.2024.