verneinend, und wenn man ihn dafür anse- hen wollte, so würde man ihn in Gedan- ken in den Satz: So wohl G als H ist we- der I noch K, verwandeln. Und folglich aus dem einen R ein C machen.
§. 303.
Diese Sätze bestimmen die möglichen Umwege in Schlußketten zureichend. Um nun die daraus entste- hende Mannichfaltigkeit zu bestimmen, so merken wir an, das wir für das Subject des ersten Satzes einen einfachen Begriff A nehmen können, weil seine Ver- bindung mit Gliedern, die C, D oder R sind, die Subjecte der folgenden Sätze, oder wenigstens das Subject des nächst folgenden, sogleich in C, D oder R verwandelt. Und wie man mit diesem noch andre zusammenhängt, so kann es auch mit dem ersten Satz ergehen, falls sein Subject C, D oder R wäre. Dem- nach können wir mit A anfangen. Wird nun unter den folgenden Sätzen ein Prädicat wiederum ein ein- facher Begriff, so fangen einerley mögliche Abwechs- lungen von neuem an. Hieraus folgt, daß wir ei- gentlich nur auszumachen haben, durch wie vielerley Abwechslungen von Gliedern, die C, D oder R sind, man eine Schlußkette, deren erstes Subject ein ein- facher Begriff ist, durchführen könne, bis man wie- derum auf einen einfachen Begriff kömmt.
§. 304.
Um dieses zu untersuchen, so sieht man leicht, daß die ganze Sache auf das Prädicat des ersten Sa- tzes ankömmt, dessen Subject A ist. Wir haben demnach folgende Fälle:
1. Jst dieses Prädicat R; so schließt sich die Ket- te, weil R verneinend ist, und nur der letzte Satz der Schlußkette verneinend seyn kann.
(§. 296.)
N 2
und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
verneinend, und wenn man ihn dafuͤr anſe- hen wollte, ſo wuͤrde man ihn in Gedan- ken in den Satz: So wohl G als H iſt we- der I noch K, verwandeln. Und folglich aus dem einen R ein C machen.
§. 303.
Dieſe Saͤtze beſtimmen die moͤglichen Umwege in Schlußketten zureichend. Um nun die daraus entſte- hende Mannichfaltigkeit zu beſtimmen, ſo merken wir an, das wir fuͤr das Subject des erſten Satzes einen einfachen Begriff A nehmen koͤnnen, weil ſeine Ver- bindung mit Gliedern, die C, D oder R ſind, die Subjecte der folgenden Saͤtze, oder wenigſtens das Subject des naͤchſt folgenden, ſogleich in C, D oder R verwandelt. Und wie man mit dieſem noch andre zuſammenhaͤngt, ſo kann es auch mit dem erſten Satz ergehen, falls ſein Subject C, D oder R waͤre. Dem- nach koͤnnen wir mit A anfangen. Wird nun unter den folgenden Saͤtzen ein Praͤdicat wiederum ein ein- facher Begriff, ſo fangen einerley moͤgliche Abwechs- lungen von neuem an. Hieraus folgt, daß wir ei- gentlich nur auszumachen haben, durch wie vielerley Abwechslungen von Gliedern, die C, D oder R ſind, man eine Schlußkette, deren erſtes Subject ein ein- facher Begriff iſt, durchfuͤhren koͤnne, bis man wie- derum auf einen einfachen Begriff koͤmmt.
§. 304.
Um dieſes zu unterſuchen, ſo ſieht man leicht, daß die ganze Sache auf das Praͤdicat des erſten Sa- tzes ankoͤmmt, deſſen Subject A iſt. Wir haben demnach folgende Faͤlle:
1. Jſt dieſes Praͤdicat R; ſo ſchließt ſich die Ket- te, weil R verneinend iſt, und nur der letzte Satz der Schlußkette verneinend ſeyn kann.
(§. 296.)
N 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><list><item><pbfacs="#f0217"n="195"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">und den naͤchſten Umwegen im Schließen.</hi></fw><lb/>
verneinend, und wenn man ihn dafuͤr anſe-<lb/>
hen wollte, ſo wuͤrde man ihn in Gedan-<lb/>
ken in den Satz: So wohl <hirendition="#aq">G</hi> als <hirendition="#aq">H</hi> iſt we-<lb/>
der <hirendition="#aq">I</hi> noch <hirendition="#aq">K,</hi> verwandeln. Und folglich aus<lb/>
dem einen <hirendition="#aq">R</hi> ein <hirendition="#aq">C</hi> machen.</item></list></div><lb/><divn="3"><head>§. 303.</head><lb/><p>Dieſe Saͤtze beſtimmen die moͤglichen Umwege<lb/>
in Schlußketten zureichend. Um nun die daraus entſte-<lb/>
hende Mannichfaltigkeit zu beſtimmen, ſo merken wir<lb/>
an, das wir fuͤr das Subject des erſten Satzes einen<lb/>
einfachen Begriff <hirendition="#aq">A</hi> nehmen koͤnnen, weil ſeine Ver-<lb/>
bindung mit Gliedern, die <hirendition="#aq">C, D</hi> oder <hirendition="#aq">R</hi>ſind, die<lb/>
Subjecte der folgenden Saͤtze, oder wenigſtens das<lb/>
Subject des naͤchſt folgenden, ſogleich in <hirendition="#aq">C, D</hi> oder<lb/><hirendition="#aq">R</hi> verwandelt. Und wie man mit dieſem noch andre<lb/>
zuſammenhaͤngt, ſo kann es auch mit dem erſten Satz<lb/>
ergehen, falls ſein Subject <hirendition="#aq">C, D</hi> oder <hirendition="#aq">R</hi> waͤre. Dem-<lb/>
nach koͤnnen wir mit <hirendition="#aq">A</hi> anfangen. Wird nun unter<lb/>
den folgenden Saͤtzen ein Praͤdicat wiederum ein ein-<lb/>
facher Begriff, ſo fangen einerley moͤgliche Abwechs-<lb/>
lungen von neuem an. Hieraus folgt, daß wir ei-<lb/>
gentlich nur auszumachen haben, durch wie vielerley<lb/>
Abwechslungen von Gliedern, die <hirendition="#aq">C, D</hi> oder <hirendition="#aq">R</hi>ſind,<lb/>
man eine Schlußkette, deren erſtes Subject ein ein-<lb/>
facher Begriff iſt, durchfuͤhren koͤnne, bis man wie-<lb/>
derum auf einen einfachen Begriff koͤmmt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 304.</head><lb/><p>Um dieſes zu unterſuchen, ſo ſieht man leicht,<lb/>
daß die ganze Sache auf das Praͤdicat des erſten Sa-<lb/>
tzes ankoͤmmt, deſſen Subject <hirendition="#aq">A</hi> iſt. Wir haben<lb/>
demnach folgende Faͤlle:</p><lb/><list><item>1. Jſt dieſes Praͤdicat <hirendition="#aq">R;</hi>ſo ſchließt ſich die Ket-<lb/>
te, weil <hirendition="#aq">R</hi> verneinend iſt, und nur der letzte<lb/>
Satz der Schlußkette verneinend ſeyn kann.<lb/><fwplace="bottom"type="sig">N 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">(§. 296.)</fw><lb/></item></list></div></div></div></body></text></TEI>
[195/0217]
und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
verneinend, und wenn man ihn dafuͤr anſe-
hen wollte, ſo wuͤrde man ihn in Gedan-
ken in den Satz: So wohl G als H iſt we-
der I noch K, verwandeln. Und folglich aus
dem einen R ein C machen.
§. 303.
Dieſe Saͤtze beſtimmen die moͤglichen Umwege
in Schlußketten zureichend. Um nun die daraus entſte-
hende Mannichfaltigkeit zu beſtimmen, ſo merken wir
an, das wir fuͤr das Subject des erſten Satzes einen
einfachen Begriff A nehmen koͤnnen, weil ſeine Ver-
bindung mit Gliedern, die C, D oder R ſind, die
Subjecte der folgenden Saͤtze, oder wenigſtens das
Subject des naͤchſt folgenden, ſogleich in C, D oder
R verwandelt. Und wie man mit dieſem noch andre
zuſammenhaͤngt, ſo kann es auch mit dem erſten Satz
ergehen, falls ſein Subject C, D oder R waͤre. Dem-
nach koͤnnen wir mit A anfangen. Wird nun unter
den folgenden Saͤtzen ein Praͤdicat wiederum ein ein-
facher Begriff, ſo fangen einerley moͤgliche Abwechs-
lungen von neuem an. Hieraus folgt, daß wir ei-
gentlich nur auszumachen haben, durch wie vielerley
Abwechslungen von Gliedern, die C, D oder R ſind,
man eine Schlußkette, deren erſtes Subject ein ein-
facher Begriff iſt, durchfuͤhren koͤnne, bis man wie-
derum auf einen einfachen Begriff koͤmmt.
§. 304.
Um dieſes zu unterſuchen, ſo ſieht man leicht,
daß die ganze Sache auf das Praͤdicat des erſten Sa-
tzes ankoͤmmt, deſſen Subject A iſt. Wir haben
demnach folgende Faͤlle:
1. Jſt dieſes Praͤdicat R; ſo ſchließt ſich die Ket-
te, weil R verneinend iſt, und nur der letzte
Satz der Schlußkette verneinend ſeyn kann.
(§. 296.)
N 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/217>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.