Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Kraft.
erlangte Geschwindigkeit c in der Zeit dt einen
Raum dx würde durchlaufen haben, sie nunmehr ei-
nen Raum dx + ddx durchläuft. Nun läßt sich
während der unendlich kleinen Zeit der Druck P als
gleichförmig ansehen. Demnach ist ddx größer, je
größer der Druck P ist, und je länger derselbe ge-
dauert hat. Folglich haben wir ddx ~ Pdt, und
weil dt als beständig angenommen wird, so können
wir um alles auf gleiche Dimensionen zu bringen
setzen, weil ddx kleiner wird, je grö-
ßer das Gewicht der Kugel ist. Da nun überhaupt
cdt = dx und dcdt = ddx ist, so haben wir
npdc = Pdt
npc = sPdt

Ferner, wenn man mit c multiplicirt
npcdc = Pcdt = Pdx
1/2npcc = sPdx

§. 400.

Um nun hiebey den Coefficienten n so zu bestim-
men, daß alles zum Gebrauche auf bekannte Maaße
gebracht wird, so wendet man die Formel auf den
Fall der Körper an. Denn da ist die drückende
Kraft P dem Gewichte p gleich, und wenn g den
Raum bedeutet, durch welchen ein Körper in der
Zeit = 1 fällt, so ist 4gx = cc. Da nun hier P = p
beständig ist, so haben wir sPdx = Px. Und daher
[Formel 2]


Wird
B 5

Die Kraft.
erlangte Geſchwindigkeit c in der Zeit dt einen
Raum dx wuͤrde durchlaufen haben, ſie nunmehr ei-
nen Raum dx + ddx durchlaͤuft. Nun laͤßt ſich
waͤhrend der unendlich kleinen Zeit der Druck P als
gleichfoͤrmig anſehen. Demnach iſt ddx groͤßer, je
groͤßer der Druck P iſt, und je laͤnger derſelbe ge-
dauert hat. Folglich haben wir ddx ~ Pdt, und
weil dt als beſtaͤndig angenommen wird, ſo koͤnnen
wir um alles auf gleiche Dimenſionen zu bringen
ſetzen, weil ddx kleiner wird, je groͤ-
ßer das Gewicht der Kugel iſt. Da nun uͤberhaupt
cdt = dx und dcdt = ddx iſt, ſo haben wir
npdc = Pdt
npc = ſPdt

Ferner, wenn man mit c multiplicirt
npcdc = Pcdt = Pdx
½npcc = ſPdx

§. 400.

Um nun hiebey den Coefficienten n ſo zu beſtim-
men, daß alles zum Gebrauche auf bekannte Maaße
gebracht wird, ſo wendet man die Formel auf den
Fall der Koͤrper an. Denn da iſt die druͤckende
Kraft P dem Gewichte p gleich, und wenn g den
Raum bedeutet, durch welchen ein Koͤrper in der
Zeit = 1 faͤllt, ſo iſt 4gx = cc. Da nun hier P = p
beſtaͤndig iſt, ſo haben wir ſPdx = Px. Und daher
[Formel 2]


Wird
B 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0033" n="25"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Kraft.</hi></fw><lb/>
erlangte Ge&#x017F;chwindigkeit <hi rendition="#aq">c</hi> in der Zeit <hi rendition="#aq">dt</hi> einen<lb/>
Raum <hi rendition="#aq">dx</hi> wu&#x0364;rde durchlaufen haben, &#x017F;ie nunmehr ei-<lb/>
nen Raum <hi rendition="#aq">dx + ddx</hi> durchla&#x0364;uft. Nun la&#x0364;ßt &#x017F;ich<lb/>
wa&#x0364;hrend der unendlich kleinen Zeit der Druck <hi rendition="#aq">P</hi> als<lb/>
gleichfo&#x0364;rmig an&#x017F;ehen. Demnach i&#x017F;t <hi rendition="#aq">ddx</hi> gro&#x0364;ßer, je<lb/>
gro&#x0364;ßer der Druck <hi rendition="#aq">P</hi> i&#x017F;t, und je la&#x0364;nger der&#x017F;elbe ge-<lb/>
dauert hat. Folglich haben wir <hi rendition="#aq">ddx ~ Pdt,</hi> und<lb/>
weil <hi rendition="#aq">dt</hi> als be&#x017F;ta&#x0364;ndig angenommen wird, &#x017F;o ko&#x0364;nnen<lb/>
wir um alles auf gleiche Dimen&#x017F;ionen zu bringen<lb/><formula notation="TeX">nddx = Pdt^2 : p</formula> &#x017F;etzen, weil <hi rendition="#aq">ddx</hi> kleiner wird, je gro&#x0364;-<lb/>
ßer das Gewicht der Kugel i&#x017F;t. Da nun u&#x0364;berhaupt<lb/><hi rendition="#aq">cdt = dx</hi> und <hi rendition="#aq">dcdt = ddx</hi> i&#x017F;t, &#x017F;o haben wir<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">npdc = Pdt<lb/>
npc = &#x017F;Pdt</hi></hi><lb/>
Ferner, wenn man mit <hi rendition="#aq">c</hi> multiplicirt<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">npcdc = Pcdt = Pdx<lb/>
½npcc = &#x017F;Pdx</hi></hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 400.</head><lb/>
            <p>Um nun hiebey den Coefficienten <hi rendition="#aq">n</hi> &#x017F;o zu be&#x017F;tim-<lb/>
men, daß alles zum Gebrauche auf bekannte Maaße<lb/>
gebracht wird, &#x017F;o wendet man die Formel auf den<lb/>
Fall der Ko&#x0364;rper an. Denn da i&#x017F;t die dru&#x0364;ckende<lb/>
Kraft <hi rendition="#aq">P</hi> dem Gewichte <hi rendition="#aq">p</hi> gleich, und wenn <hi rendition="#aq">g</hi> den<lb/>
Raum bedeutet, durch welchen ein Ko&#x0364;rper in der<lb/>
Zeit = 1 fa&#x0364;llt, &#x017F;o i&#x017F;t 4<hi rendition="#aq">gx = cc.</hi> Da nun hier <hi rendition="#aq">P = p</hi><lb/>
be&#x017F;ta&#x0364;ndig i&#x017F;t, &#x017F;o haben wir <hi rendition="#aq">&#x017F;Pdx = Px.</hi> Und daher<lb/><hi rendition="#et"><formula/><lb/><formula notation="TeX">2ng = 1</formula><lb/><formula notation="TeX">n = \nicefrac {1}{2}g</formula></hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Wird</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[25/0033] Die Kraft. erlangte Geſchwindigkeit c in der Zeit dt einen Raum dx wuͤrde durchlaufen haben, ſie nunmehr ei- nen Raum dx + ddx durchlaͤuft. Nun laͤßt ſich waͤhrend der unendlich kleinen Zeit der Druck P als gleichfoͤrmig anſehen. Demnach iſt ddx groͤßer, je groͤßer der Druck P iſt, und je laͤnger derſelbe ge- dauert hat. Folglich haben wir ddx ~ Pdt, und weil dt als beſtaͤndig angenommen wird, ſo koͤnnen wir um alles auf gleiche Dimenſionen zu bringen [FORMEL] ſetzen, weil ddx kleiner wird, je groͤ- ßer das Gewicht der Kugel iſt. Da nun uͤberhaupt cdt = dx und dcdt = ddx iſt, ſo haben wir npdc = Pdt npc = ſPdt Ferner, wenn man mit c multiplicirt npcdc = Pcdt = Pdx ½npcc = ſPdx §. 400. Um nun hiebey den Coefficienten n ſo zu beſtim- men, daß alles zum Gebrauche auf bekannte Maaße gebracht wird, ſo wendet man die Formel auf den Fall der Koͤrper an. Denn da iſt die druͤckende Kraft P dem Gewichte p gleich, und wenn g den Raum bedeutet, durch welchen ein Koͤrper in der Zeit = 1 faͤllt, ſo iſt 4gx = cc. Da nun hier P = p beſtaͤndig iſt, ſo haben wir ſPdx = Px. Und daher [FORMEL] [FORMEL] [FORMEL] Wird B 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/33
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/33>, abgerufen am 21.12.2024.