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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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Der Zusammenhang.
man das tertium comparationis zum Grunde legt,
(§. 343. Semiot.). Der Anfang hat etwas Abso-
lutes, er kann aber auch relativ genommen werden.
Die Quelle ist der Anfang des Flusses, aber nicht
des Wassers, welches aus derselben fleußt, und sich
in dem Flusse sammelt. Die Quelle ist eben so der
Ursprung des Flusses, und so bedeutet das Ablei-
tungstheilchen Ur immer etwas erstes, wie das Prim
in primordium, principium etc. Die Ursache wird
daher als die erste, oder relativ, als die der Sache
vorgehende Sache genommen, welche nicht nach einer
bloß localen, sondern nach einer gesetzlichen Ord-
nung auf dieselbe folget (§. 327.), z. E. von derselben
entspringt, herrührt, hervorgebracht, gewirket, ver-
ändert wird etc. Die Quelle wird ferner nicht nur
schlechthin als der Anfang des Flusses betrachtet,
sondern auch so fern sie demselben immer Wasser giebt.
Diesen Unterschied scheint auch das erst angeführte
Horazische Principium et fons anzuzeigen. Denn
ohne etwas zu verstehen, kömmt man in der guten
Schreibart nicht einmal zum Anfange, und man
hat bald ausgeschrieben, wenn man nichts mehr weiß,
wenn das Wissen, als die Quelle, aufhöret. Vom
Anfange, vom Principio, Primordio an kann etwas
fortgehen. Daß aber immer neues nachkomme,
muß eine Quelle, fons, seyn. Das Caput rei ist
zuweilen das Wesentliche, die Hauptsache, zu-
weilen auch der Anfang, Principium, Summum etc.
Wir werden nun diese Anmerkungen folgendermaßen
gebrauchen.

§. 490.

Man definirt das Principium in der Metaphysic
durch dasjenige, was den Grund einer Sache enthält.

Nun

Der Zuſammenhang.
man das tertium comparationis zum Grunde legt,
(§. 343. Semiot.). Der Anfang hat etwas Abſo-
lutes, er kann aber auch relativ genommen werden.
Die Quelle iſt der Anfang des Fluſſes, aber nicht
des Waſſers, welches aus derſelben fleußt, und ſich
in dem Fluſſe ſammelt. Die Quelle iſt eben ſo der
Urſprung des Fluſſes, und ſo bedeutet das Ablei-
tungstheilchen Ur immer etwas erſtes, wie das Prim
in primordium, principium ꝛc. Die Urſache wird
daher als die erſte, oder relativ, als die der Sache
vorgehende Sache genommen, welche nicht nach einer
bloß localen, ſondern nach einer geſetzlichen Ord-
nung auf dieſelbe folget (§. 327.), z. E. von derſelben
entſpringt, herruͤhrt, hervorgebracht, gewirket, ver-
aͤndert wird ꝛc. Die Quelle wird ferner nicht nur
ſchlechthin als der Anfang des Fluſſes betrachtet,
ſondern auch ſo fern ſie demſelben immer Waſſer giebt.
Dieſen Unterſchied ſcheint auch das erſt angefuͤhrte
Horaziſche Principium et fons anzuzeigen. Denn
ohne etwas zu verſtehen, koͤmmt man in der guten
Schreibart nicht einmal zum Anfange, und man
hat bald ausgeſchrieben, wenn man nichts mehr weiß,
wenn das Wiſſen, als die Quelle, aufhoͤret. Vom
Anfange, vom Principio, Primordio an kann etwas
fortgehen. Daß aber immer neues nachkomme,
muß eine Quelle, fons, ſeyn. Das Caput rei iſt
zuweilen das Weſentliche, die Hauptſache, zu-
weilen auch der Anfang, Principium, Summum ꝛc.
Wir werden nun dieſe Anmerkungen folgendermaßen
gebrauchen.

§. 490.

Man definirt das Principium in der Metaphyſic
durch dasjenige, was den Grund einer Sache enthaͤlt.

Nun
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[107/0115] Der Zuſammenhang. man das tertium comparationis zum Grunde legt, (§. 343. Semiot.). Der Anfang hat etwas Abſo- lutes, er kann aber auch relativ genommen werden. Die Quelle iſt der Anfang des Fluſſes, aber nicht des Waſſers, welches aus derſelben fleußt, und ſich in dem Fluſſe ſammelt. Die Quelle iſt eben ſo der Urſprung des Fluſſes, und ſo bedeutet das Ablei- tungstheilchen Ur immer etwas erſtes, wie das Prim in primordium, principium ꝛc. Die Urſache wird daher als die erſte, oder relativ, als die der Sache vorgehende Sache genommen, welche nicht nach einer bloß localen, ſondern nach einer geſetzlichen Ord- nung auf dieſelbe folget (§. 327.), z. E. von derſelben entſpringt, herruͤhrt, hervorgebracht, gewirket, ver- aͤndert wird ꝛc. Die Quelle wird ferner nicht nur ſchlechthin als der Anfang des Fluſſes betrachtet, ſondern auch ſo fern ſie demſelben immer Waſſer giebt. Dieſen Unterſchied ſcheint auch das erſt angefuͤhrte Horaziſche Principium et fons anzuzeigen. Denn ohne etwas zu verſtehen, koͤmmt man in der guten Schreibart nicht einmal zum Anfange, und man hat bald ausgeſchrieben, wenn man nichts mehr weiß, wenn das Wiſſen, als die Quelle, aufhoͤret. Vom Anfange, vom Principio, Primordio an kann etwas fortgehen. Daß aber immer neues nachkomme, muß eine Quelle, fons, ſeyn. Das Caput rei iſt zuweilen das Weſentliche, die Hauptſache, zu- weilen auch der Anfang, Principium, Summum ꝛc. Wir werden nun dieſe Anmerkungen folgendermaßen gebrauchen. §. 490. Man definirt das Principium in der Metaphyſic durch dasjenige, was den Grund einer Sache enthaͤlt. Nun

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/115>, abgerufen am 21.11.2024.