Jch habe noch die (§. 41. seq.) angemerkte Aende- rung und das Wegfallen der Fragen zu berühren. Man fängt in der Ontologie gemeiniglich mit den Begriffen und Definitionen des Nichts, Etwas, Möglich Unmöglich, Grund, Determiniren, Ding, Realität, Wesen, Eigenschaft, Zufällig- keit, nothwendig etc. an, und sucht dadurch die On- tologie nach der oben (§. 11. 19. 20. 22. 27. 33. 36. 43.) beschriebenen Methode, so gut man konnte, (§. cit. et 12. 15=18. 23=26. 31. 39.) in einen Zusammenhang zu bringen. Davon ist nun der hier vorkommende Vor- trag der Grundlehre ganz verschieden, und von diesen Begriffen kömmt in der Tabelle (§. 53.) wenig oder nichts vor. Und zwar, weil es Begriffe sind, die theils bey den einfachen vorkommen, theils aus den einfachen erst müssen hergeleitet werden. So z. E. setzet das Determiniren den Begriff der Kraft vor- aus, und ist von gleich transcendentem Umfange. Es setzet Postulata voraus, welche Möglichkeiten zu De- terminiren angeben; diese aber müssen erst aus den einfachen Begriffen genommen werden (§. 20.). Die Theorie des Möglichen, so fern es schlechthin nur nicht widersprechend ist (§. 20.), kann ebenfalls erst nach der Theorie der Entstehungsart der Sätze vorkommen etc. Jch merke dieses hier nur deswegen an, damit ich verschiedenen Fragen vorbeuge, die durch den bisherigen Vortrag der Ontologie leicht veranlasset werden können.
Drittes
II. Hauptſt. Einfache Grundbegriffe ꝛc.
§. 75.
Jch habe noch die (§. 41. ſeq.) angemerkte Aende- rung und das Wegfallen der Fragen zu beruͤhren. Man faͤngt in der Ontologie gemeiniglich mit den Begriffen und Definitionen des Nichts, Etwas, Moͤglich Unmoͤglich, Grund, Determiniren, Ding, Realitaͤt, Weſen, Eigenſchaft, Zufaͤllig- keit, nothwendig ꝛc. an, und ſucht dadurch die On- tologie nach der oben (§. 11. 19. 20. 22. 27. 33. 36. 43.) beſchriebenen Methode, ſo gut man konnte, (§. cit. et 12. 15=18. 23=26. 31. 39.) in einen Zuſammenhang zu bringen. Davon iſt nun der hier vorkommende Vor- trag der Grundlehre ganz verſchieden, und von dieſen Begriffen koͤmmt in der Tabelle (§. 53.) wenig oder nichts vor. Und zwar, weil es Begriffe ſind, die theils bey den einfachen vorkommen, theils aus den einfachen erſt muͤſſen hergeleitet werden. So z. E. ſetzet das Determiniren den Begriff der Kraft vor- aus, und iſt von gleich tranſcendentem Umfange. Es ſetzet Poſtulata voraus, welche Moͤglichkeiten zu De- terminiren angeben; dieſe aber muͤſſen erſt aus den einfachen Begriffen genommen werden (§. 20.). Die Theorie des Moͤglichen, ſo fern es ſchlechthin nur nicht widerſprechend iſt (§. 20.), kann ebenfalls erſt nach der Theorie der Entſtehungsart der Saͤtze vorkommen ꝛc. Jch merke dieſes hier nur deswegen an, damit ich verſchiedenen Fragen vorbeuge, die durch den bisherigen Vortrag der Ontologie leicht veranlaſſet werden koͤnnen.
Drittes
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II. Hauptſt. Einfache Grundbegriffe ꝛc.
§. 75.
Jch habe noch die (§. 41. ſeq.) angemerkte Aende-
rung und das Wegfallen der Fragen zu beruͤhren.
Man faͤngt in der Ontologie gemeiniglich mit den
Begriffen und Definitionen des Nichts, Etwas,
Moͤglich Unmoͤglich, Grund, Determiniren,
Ding, Realitaͤt, Weſen, Eigenſchaft, Zufaͤllig-
keit, nothwendig ꝛc. an, und ſucht dadurch die On-
tologie nach der oben (§. 11. 19. 20. 22. 27. 33. 36. 43.)
beſchriebenen Methode, ſo gut man konnte, (§. cit. et
12. 15=18. 23=26. 31. 39.) in einen Zuſammenhang zu
bringen. Davon iſt nun der hier vorkommende Vor-
trag der Grundlehre ganz verſchieden, und von dieſen
Begriffen koͤmmt in der Tabelle (§. 53.) wenig oder
nichts vor. Und zwar, weil es Begriffe ſind, die
theils bey den einfachen vorkommen, theils aus den
einfachen erſt muͤſſen hergeleitet werden. So z. E.
ſetzet das Determiniren den Begriff der Kraft vor-
aus, und iſt von gleich tranſcendentem Umfange. Es
ſetzet Poſtulata voraus, welche Moͤglichkeiten zu De-
terminiren angeben; dieſe aber muͤſſen erſt aus den
einfachen Begriffen genommen werden (§. 20.). Die
Theorie des Moͤglichen, ſo fern es ſchlechthin nur
nicht widerſprechend iſt (§. 20.), kann ebenfalls
erſt nach der Theorie der Entſtehungsart der Saͤtze
vorkommen ꝛc. Jch merke dieſes hier nur deswegen
an, damit ich verſchiedenen Fragen vorbeuge, die
durch den bisherigen Vortrag der Ontologie leicht
veranlaſſet werden koͤnnen.
Drittes
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/94>, abgerufen am 21.11.2024.
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