Lachmann, Karl: Über die ursprüngliche Gestalt des Gedichts von der Nibelungen Noth. Berlin, 1816.Und so finden wir Rüdigern in der Klage mit demselben 15. Ich will es gern zugestehen, daß durch die wörtliche Hier zeigt sich nun zunächst, daß die Beziehungen der Und ſo finden wir Rüdigern in der Klage mit demſelben 15. Ich will es gern zugeſtehen, daß durch die wörtliche Hier zeigt ſich nun zunächſt, daß die Beziehungen der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0049" n="41"/> Und ſo finden wir Rüdigern in der Klage mit demſelben<lb/> Beiſatze geehrt (Z. 2334):<lb/><quote rendition="#et" xml:lang="gmh">Do trůc man Rüdegere,<lb/> Vater aller tugende,</quote><lb/> den ihm die Nibelungen gaben (Z. 8916):<lb/><quote rendition="#et" xml:lang="gmh">Vater aller tugendr <note xml:id="en33" next="#en33-text" place="end" n="33)"/> lac an Rüdegeren tot.</quote></p> </div><lb/> <div n="1"> <head>15.</head><lb/> <p>Ich will es gern zugeſtehen, daß durch die wörtliche<lb/> Übereinſtimmung beider Lieder in dieſer und anderen Stel-<lb/> len meine Behauptung von dem näheren Zuſammenhange<lb/> beider nicht erwieſen und noch gar nicht dadurch ihr Ver-<lb/> hältniß zu einander ins Licht geſetzt werde: aber es ſei er-<lb/> laubt, dennoch jetzt die Vergleichung, aus der ſich das<lb/> Wahre erſt ergeben kann, ſo anzuſtellen, daß es ſchon als<lb/> gewonnen angeſehen und ſogleich wieder zur weiteren Er-<lb/> forſchung der Geſchichte unſeres Liedes angewandt werde;<lb/> wodurch die Unterſuchung, bei der ich nun freilich meine<lb/> Leſer mit nicht mehr als Gegner denken darf, erfreu-<lb/> licher und zugleich die doppelte Forſchung, ich hoffe ohne<lb/> Nachtheil, in eine einzige umgewandelt wird.</p><lb/> <p>Hier zeigt ſich nun zunächſt, daß die Beziehungen der<lb/> Klage auf die Lieder des zweiten Theils, bei dem wir fürs<lb/> erſte noch immer ſtehen bleiben, erſt von der Stelle an,<lb/> wo Etzel die Burgunden empfängt, beſtimmter werden und<lb/> auf einzelne Punkte gehen. Dort wird nämlich, nachdem<lb/> die Burgunden ins Land gekommen, ſehr auffallend hin-<lb/> zugeſetzt (Z. 226):<lb/><quote rendition="#et" xml:lang="gmh">Daz Kriemhilden golt rot<lb/> Si heten ze Rine lazen,</quote><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0049]
Und ſo finden wir Rüdigern in der Klage mit demſelben
Beiſatze geehrt (Z. 2334):
Do trůc man Rüdegere,
Vater aller tugende,
den ihm die Nibelungen gaben (Z. 8916):
Vater aller tugendr
³³⁾
lac an Rüdegeren tot.
15.
Ich will es gern zugeſtehen, daß durch die wörtliche
Übereinſtimmung beider Lieder in dieſer und anderen Stel-
len meine Behauptung von dem näheren Zuſammenhange
beider nicht erwieſen und noch gar nicht dadurch ihr Ver-
hältniß zu einander ins Licht geſetzt werde: aber es ſei er-
laubt, dennoch jetzt die Vergleichung, aus der ſich das
Wahre erſt ergeben kann, ſo anzuſtellen, daß es ſchon als
gewonnen angeſehen und ſogleich wieder zur weiteren Er-
forſchung der Geſchichte unſeres Liedes angewandt werde;
wodurch die Unterſuchung, bei der ich nun freilich meine
Leſer mit nicht mehr als Gegner denken darf, erfreu-
licher und zugleich die doppelte Forſchung, ich hoffe ohne
Nachtheil, in eine einzige umgewandelt wird.
Hier zeigt ſich nun zunächſt, daß die Beziehungen der
Klage auf die Lieder des zweiten Theils, bei dem wir fürs
erſte noch immer ſtehen bleiben, erſt von der Stelle an,
wo Etzel die Burgunden empfängt, beſtimmter werden und
auf einzelne Punkte gehen. Dort wird nämlich, nachdem
die Burgunden ins Land gekommen, ſehr auffallend hin-
zugeſetzt (Z. 226):
Daz Kriemhilden golt rot
Si heten ze Rine lazen,
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