Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Von denen Edelgesteinen ins gemein. XV. Von dem Topaß. Diesen Stein hat man vor Alters ins gemein für einen Chrysolith ge- Was die rechten und fürtrefflichen Topas sind/ die geben einen herr- XVI. Von dem Chrysolith. Dieser Stein wurde bey den Alten/ vielfältig ein Topas genennet; Eln
Von denen Edelgeſteinen ins gemein. XV. Von dem Topaß. Dieſen Stein hat man vor Alters ins gemein fuͤr einen Chryſolith ge- Was die rechten und fuͤrtrefflichen Topas ſind/ die geben einen herr- XVI. Von dem Chryſolith. Dieſer Stein wurde bey den Alten/ vielfaͤltig ein Topas genennet; Eln
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Von denen Edelgeſteinen ins gemein.
XV.
Von dem Topaß.
Dieſen Stein hat man vor Alters ins gemein fuͤr einen Chryſolith ge-
halten; Er iſt ein durchſichtiger Stein/ von einer bleichgruͤnlichten Farbe/
welche das Anſehen hat als ob ſie einen Zuſatz von einer gelben Farbe haͤtte;
Es wird aber dieſer Stein wenn er Gelbgruͤn gefunden wird/ nicht To-
pas/ ſondern Chryſopas/ oder die Mutter des Smaragds genennet; denn
in einen rechten Topas/ iſt nichts anders als ein vollkommener/ fuͤrtreff-
licher und herrlicher Sonnenſchein oder lieblicher Goldglantz: Dieſer
Stein wird gefunden in der Jnſul Chitis/ des gluͤckſeligen Arabien/ alda
iſt ein gewiſſer Fels/ in der rothen See/ darinn wird der Stein gefunden:
Nach des Plinii Ausſage/ findet man auch ſolchen Stein in den Alabaſter-
Bergwercken/ nahe bey Thebe einer Statt in Egypten: dieſer Stein iſt ſo
hart/ daß er die Feile gaͤntzlich vertragen kan/ und waͤchſeſt offt ſo groß/ daß
man Bilder-Seulen davon gemacht hat/ davon Hadrianus Gvilelmus
zuleſen.
Was die rechten und fuͤrtrefflichen Topas ſind/ die geben einen herr-
lichen Schein von ſich/ und glaͤntzen mit ihren annehmlichen Strahlen/ in
ihren Werth erreichen die Schoͤnſten die Helffte von des Diamands.
XVI.
Von dem Chryſolith.
Dieſer Stein wurde bey den Alten/ vielfaͤltig ein Topas genennet;
er iſt hell und durchſichtig/ mit einer fuͤrtrefflichen Goldfarb/ gleich einen
lieblichen Sonnenſchein/ die beſte Art von den Chryſolithen iſt ſehr hart/
und erzeiget ſeine groͤſſeſte Schoͤnheit Morgens/ zur andern Tags-Zeit
aber/ iſt er nicht ſo ſchoͤn: Sie werden in den Orientaliſchen und Occiden-
taliſchen Laͤndern gefunden; Die beſten aber werden in den Mohren-Laͤn-
dern gefunden dieſe ſind dem reineſten Golde gleich: Nach dem Diamant/
ſind ſie unter allen Edelgeſteinen die haͤrteſten: Die jenigen welche in Ara-
bia gefunden werden/ die haben zu weiln allzu viel gilbe/ zu weiln auch zu
wenig/ bißweiln haben ſie mancherley Farben/ und bißweilen ſind ſie dun-
ckel; es werden auch zu zeiten in Europa/ ſonderlich in Boͤhmen Chryſo-
lythen gefunden/ von ſolcher Fuͤrtreffligkeit und Glantz/ als die Orienta-
liſchen/ nur daß ſie etwas weicher ſind: Aushelmus Boetius ſaget/ daß
er einen Boͤhmiſchen Chryſolith geſehen/ welcher Rudolpho dem andern
dieſes Namens Roͤmiſchen Kaͤyſer/ ſey gegeben worden; dieſer iſt zwey
Eln
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