Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Von der Glasmacher-Kunst. schwartz-röthlich/ und daß mans/ gleich einer andern trocknen Erden/zwischen den Fingern zerreiben kan: Dieses calcinirte Kupffer gepül- vert/ und durch ein enges Sieb geschlagen/ wird also zum Gebrauch verwahret und auffgehoben. Das 15. Capitel. Das Ferretum auff eine andere Art zu machen. DJese zweyte Manier/ das Ferretum zu machen/ ist zwar etwas Das 16. Capitel. Wie der Crocus Martis, zum Glas-färben soll bereitet DEr Crocus Martis ist nichts anders/ als eine subtile Calcinirung Man nehme Eisen/ oder welches besser ist/ Stahlfeyl-Späne/ kalten/ D ij
Von der Glasmacher-Kunſt. ſchwartz-roͤthlich/ und daß mans/ gleich einer andern trocknen Erden/zwiſchen den Fingern zerreiben kan: Dieſes calcinirte Kupffer gepuͤl- vert/ und durch ein enges Sieb geſchlagen/ wird alſo zum Gebrauch verwahret und auffgehoben. Das 15. Capitel. Das Ferretum auff eine andere Art zu machen. DJeſe zweyte Manier/ das Ferretum zu machen/ iſt zwar etwas Das 16. Capitel. Wie der Crocus Martis, zum Glas-faͤrben ſoll bereitet DEr Crocus Martis iſt nichts anders/ als eine ſubtile Calcinirung Man nehme Eiſen/ oder welches beſſer iſt/ Stahlfeyl-Spaͤne/ kalten/ D ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0053" n="27"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Glasmacher-Kunſt.</hi></fw><lb/> ſchwartz-roͤthlich/ und daß mans/ gleich einer andern trocknen Erden/<lb/> zwiſchen den Fingern zerreiben kan: Dieſes <hi rendition="#aq">calcin</hi>irte Kupffer gepuͤl-<lb/> vert/ und durch ein enges Sieb geſchlagen/ wird alſo zum Gebrauch<lb/> verwahret und auffgehoben.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das 15. Capitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#b">Das</hi> <hi rendition="#aq">Ferretum</hi> <hi rendition="#b">auff eine andere Art zu machen.</hi> </hi> </p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Jeſe zweyte Manier/ das <hi rendition="#aq">Ferretum</hi> zu machen/ iſt zwar etwas<lb/> muͤhſamer/ als die erſte/ allein es thut in den Glas einen <hi rendition="#aq">extraor-<lb/> dinar-effect:</hi> Man <hi rendition="#aq">ſtratifici</hi>rt und <hi rendition="#aq">calcin</hi>iret das Kupffer mit Vitriol/<lb/> an ſtat des Schwefels/ und <hi rendition="#aq">reverber</hi>irts 3. Tage lang/ in der Ofen-<lb/> Kammer/ nahe am Loch/ welches die Jtaliaͤner das Auge (<hi rendition="#aq">Occhio</hi>) nen-<lb/> nen: Hernach nimmt mans heraus/ <hi rendition="#aq">ſtratifici</hi>rts von neuen mit Vitri-<lb/> ol noch einmal/ <hi rendition="#aq">calcin</hi>irts und <hi rendition="#aq">reverber</hi>irts wie zuvor: Dieſe <hi rendition="#aq">Stratifici-</hi><lb/> rung/ <hi rendition="#aq">Calcin</hi>ir- und <hi rendition="#aq">Reverber</hi>irung/ ſo ſie ſechsmal wiederholet wor-<lb/> den/ alsdenn wird es ein fuͤrtreffliches <hi rendition="#aq">Ferretum</hi> geben/ welches im<lb/> Glas-faͤrben eine gantz ungemeine Wuͤrckung erzeigen wird.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das 16. Capitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#b">Wie der</hi> <hi rendition="#aq">Crocus Martis,</hi> <hi rendition="#b">zum Glas-faͤrben ſoll bereitet<lb/> werden.</hi> </hi> </p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Er <hi rendition="#aq">Crocus Martis</hi> iſt nichts anders/ als eine ſubtile <hi rendition="#aq">Calcin</hi>irung<lb/> des Eiſens/ dadurch die Farbe deſſelben/ welche im Glas ſchoͤn roth<lb/> ſcheinet/ alſo auffgeſchloſſen wird/ daß ſie/ nachdem ſolche dem Glas zu-<lb/> geſetzet/ nicht allein ſich ſelbſt/ ſondern auch andere metalliſche Far-<lb/> ben/ welche ſonſt im Glas verborgen/ und gleichſam todt waͤren/ herrlich<lb/> ſcheinend und glaͤntzend vorſtellet: Denn der <hi rendition="#aq">Crocus Martis</hi> iſt eben<lb/> das Mittel/ dadurch die verborgenen metalliſchen Farben ans Licht<lb/> gebracht/ und ſichtbar gemacht werden; will ihn derowegen auff vier-<lb/> erley Wege zu <hi rendition="#aq">præpari</hi>ren beſchreiben/ deren erſter iſt dieſer:</p><lb/> <p>Man nehme Eiſen/ oder welches beſſer iſt/ Stahlfeyl-Spaͤne/<lb/> ſolche mit 3. Theil gepuͤlverten Schwefel vermiſchet/ und in einen Tie-<lb/> gel gethan/ auff Art/ wie droben vom <hi rendition="#aq">Ferreto</hi> geſaget worden/ <hi rendition="#aq">calcin</hi>ire<lb/> man/ biß daß aller Schwefel verbrennet iſt/ und laſſe es 4. Stunden<lb/> lang auff den gluͤhenden Kohlen ſtehen; Denn nimms heraus/ laß er-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D ij</fw><fw place="bottom" type="catch">kalten/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0053]
Von der Glasmacher-Kunſt.
ſchwartz-roͤthlich/ und daß mans/ gleich einer andern trocknen Erden/
zwiſchen den Fingern zerreiben kan: Dieſes calcinirte Kupffer gepuͤl-
vert/ und durch ein enges Sieb geſchlagen/ wird alſo zum Gebrauch
verwahret und auffgehoben.
Das 15. Capitel.
Das Ferretum auff eine andere Art zu machen.
DJeſe zweyte Manier/ das Ferretum zu machen/ iſt zwar etwas
muͤhſamer/ als die erſte/ allein es thut in den Glas einen extraor-
dinar-effect: Man ſtratificirt und calciniret das Kupffer mit Vitriol/
an ſtat des Schwefels/ und reverberirts 3. Tage lang/ in der Ofen-
Kammer/ nahe am Loch/ welches die Jtaliaͤner das Auge (Occhio) nen-
nen: Hernach nimmt mans heraus/ ſtratificirts von neuen mit Vitri-
ol noch einmal/ calcinirts und reverberirts wie zuvor: Dieſe Stratifici-
rung/ Calcinir- und Reverberirung/ ſo ſie ſechsmal wiederholet wor-
den/ alsdenn wird es ein fuͤrtreffliches Ferretum geben/ welches im
Glas-faͤrben eine gantz ungemeine Wuͤrckung erzeigen wird.
Das 16. Capitel.
Wie der Crocus Martis, zum Glas-faͤrben ſoll bereitet
werden.
DEr Crocus Martis iſt nichts anders/ als eine ſubtile Calcinirung
des Eiſens/ dadurch die Farbe deſſelben/ welche im Glas ſchoͤn roth
ſcheinet/ alſo auffgeſchloſſen wird/ daß ſie/ nachdem ſolche dem Glas zu-
geſetzet/ nicht allein ſich ſelbſt/ ſondern auch andere metalliſche Far-
ben/ welche ſonſt im Glas verborgen/ und gleichſam todt waͤren/ herrlich
ſcheinend und glaͤntzend vorſtellet: Denn der Crocus Martis iſt eben
das Mittel/ dadurch die verborgenen metalliſchen Farben ans Licht
gebracht/ und ſichtbar gemacht werden; will ihn derowegen auff vier-
erley Wege zu præpariren beſchreiben/ deren erſter iſt dieſer:
Man nehme Eiſen/ oder welches beſſer iſt/ Stahlfeyl-Spaͤne/
ſolche mit 3. Theil gepuͤlverten Schwefel vermiſchet/ und in einen Tie-
gel gethan/ auff Art/ wie droben vom Ferreto geſaget worden/ calcinire
man/ biß daß aller Schwefel verbrennet iſt/ und laſſe es 4. Stunden
lang auff den gluͤhenden Kohlen ſtehen; Denn nimms heraus/ laß er-
kalten/
D ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |