Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.C. Merrets Anmerckungen in die Bücher/ "dem gecalcinirten und gepulverten Kupffer darzu thun/ damit er etwas"grünlicht werde; denn es ist der Chrysolith von dem Topas nur darin- "nen unterschieden/ daß nehmlich jener vor diesem etwas besser gläntzet. Claveus sagte/ daß er ein Silber gesehen hätte/ welches 2. Mo- Das 85. Capitel. GLauberus bereitet die Sapphirfarb aus dem Silber-Margasith/ Das 90. Capitel. Aus dem Gold kan man eine wunderschöne rothe Farb ES ist zwar nicht ohne/ es verheissen die Chymisten mit ihren sonder- Sonsten ist mir durch die gewisse Erfahrung bekannt/ daß das Die Silbertinctur hat keine blaue sondern eine weisse Farb/ wie solches Aus
C. Merrets Anmerckungen in die Buͤcher/ „dem gecalcinirten und gepulverten Kupffer darzu thun/ damit er etwas„gruͤnlicht werde; denn es iſt der Chryſolith von dem Topas nur darin- „nen unterſchieden/ daß nehmlich jener vor dieſem etwas beſſer glaͤntzet. Claveus ſagte/ daß er ein Silber geſehen haͤtte/ welches 2. Mo- Das 85. Capitel. GLauberus bereitet die Sapphirfarb aus dem Silber-Margaſith/ Das 90. Capitel. Aus dem Gold kan man eine wunderſchoͤne rothe Farb ES iſt zwar nicht ohne/ es verheiſſen die Chymiſten mit ihren ſonder- Sonſten iſt mir durch die gewiſſe Erfahrung bekannt/ daß das Die Silbertinctur hat keine blaue ſondeꝛn eine weiſſe Farb/ wie ſolches Aus
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C. Merrets Anmerckungen in die Buͤcher/
„dem gecalcinirten und gepulverten Kupffer darzu thun/ damit er etwas
„gruͤnlicht werde; denn es iſt der Chryſolith von dem Topas nur darin-
„nen unterſchieden/ daß nehmlich jener vor dieſem etwas beſſer glaͤntzet.
Claveus ſagte/ daß er ein Silber geſehen haͤtte/ welches 2. Mo-
nat lang in dem Glasmacher Ofen iſt gecalciniret worden/ und hat deſ-
ſen 1. Theil zu zwoͤlff Theiln Chryſtall geſuget/ ein gantz Cintrinfarbich-
tes Glas gegeben.
Das 85. Capitel.
GLauberus bereitet die Sapphirfarb aus dem Silber-Margaſith/
indem er ſolches in Aqva Regis diſſolviret/ und mit dem Liqvore von
Kieſelſteinen præcipitiret.
Das 90. Capitel.
Aus dem Gold kan man eine wunderſchoͤne rothe Farb
bereiten.
ES iſt zwar nicht ohne/ es verheiſſen die Chymiſten mit ihren ſonder-
bahren Menſtruis eine Tinctur aus dem Gold zu bereiten: Jch hoͤ-
rete einsmahls von einem ſuͤrnehmen Chymico, welcher umb etwas
groſſes wetten wolte/ dasjenige Gold wiederum in ein Gold zu reduci-
ren/ das ſich bey einer ſo genañten Goldtinctur/ von einer hohen Stan-
desperſon bereitet/ befinde/ allein es getrauete ſich ſolches niemand zu
wagen; ſcheinet alſo/ es ſeye in dieſem Proceß eine warhafftige Gold-
tinctur zu bereiten/ etwas verlohren gegangen.
Sonſten iſt mir durch die gewiſſe Erfahrung bekannt/ daß das
Gold/ wann es in Aqva Regis iſt auffgeloͤſet worden/ die Haut des Men-
ſchen mit einer voͤlligen Purpur-Farbe tingire/ welches etliche Tage
dauret; ingleichen wird eine groſſe Qvantitaͤt des Waſſers getingiret/
ſo es in dieſe Gold-Solution gegoſſen wird: dieſem ſolvirten Gold eig-
net Glauberus eine ſchoͤne Sapphir-Farb zu/ wann es nehmlich mit dem
Liqvore von Kieſelſteinen iſt gepræcipitiret worden.
Die Silbertinctur hat keine blaue ſondeꝛn eine weiſſe Farb/ wie ſolches
die vielgiltige Autoritaͤt des Herrn Boyle in ſeinen Phyſiologiſchen ex-
perimenten p. 60. bezeuget: derowegen bleibet es dabey/ was ich ſchon
allbereit zuvor geſaget habe/ daß die blaue Farb von dem Kupffer/ mit
welchen etwas Silber vermiſchet iſt/ herkomme.
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Zitationshilfe: | Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/346>, abgerufen am 03.03.2025. |