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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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Von der Glasmacher-Kunst.
Das 48. Capitel.

POrta im 5. Capitel seines 6. Buchs nimmt/ damit es eine Amethisten-
Farb bekommet/ von der Magnesie ein Qvintlein zu jedem Pfund
der Metallen.

Das 49. Capitel.

ZU dem Sapphir nimmt Porta 2. Qvintlein von der Zaffera zum Me-
tall: und je länger es im Feuer verbleibet (sind seine fernere Wort)"
je mehr bekommet es eine gläntzende Farb/ man muß es aber stetigt"
umbrührend/ vermischen.

Das 58. Capitel.

EJne völlige rothe Farb so in Jtalienischer Sprach/ rosso in Corpo"
genennet wird/ davon saget Imperatus im 1. Capitel seines 4ten"
Buchs: Jns gemein saget man/ daß diejenigen Farben einen Cörper"
haben/ welche dicke und nicht durchsichtig sind; hingegen die andern/"
welche durchsichtig sind/ werden keinen Cörper zu haben vermeinet.

Das 61. Capitel.

DAs Bleyglas ist bey unserm Glasmachern in Engelland/ nicht im
Gebrauch/ und zwar solches wegen seiner grossen Zerbrechlichkeit:
Die Art und Weis aber das Bley zu calciniren/ mit welchen die Töpf-
fer ihre Gefässe verglasuren/ ist bey ihnen sehr wohl bekannt/ und in ei-
nen allgemeinen Gebrauch.

Wann das Bley-Glas/ so zähe und zügig/ gleichwie das Crystal-
linische wäre/ so würde es alles andere Glas/wegen seiner schönen Farb/
weit übertreffen; solches wird keinem/ der dieses Metall kennet/ unbe-
wust seyn; Dieses kan auch mit dem Experiment des Kircheri, welches
leichtlich/ und ohne sonderbahre Unkosten zu bereiten/ erwiesen werden;
denn also schreibet erwähnter Kircherus im Buch/ von dem Licht und
Schatten Lib. 1. part. 3. c. 5. So man das Quecksilber/ so durch den Bley-"
Rauch coaguliret/ in einen Metallern Löffel leget/ und über einen Kohl-"
Feuer erwarmet; Siehe/ so wird in der zerflossenen Materia alsobalden"

eine
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Von der Glasmacher-Kunſt.
Das 48. Capitel.

POrta im 5. Capitel ſeines 6. Buchs nimmt/ damit es eine Amethiſten-
Farb bekommet/ von der Magneſie ein Qvintlein zu jedem Pfund
der Metallen.

Das 49. Capitel.

ZU dem Sapphir nimmt Porta 2. Qvintlein von der Zaffera zum Me-
tall: und je laͤnger es im Feuer verbleibet (ſind ſeine fernere Wort)„
je mehr bekommet es eine glaͤntzende Farb/ man muß es aber ſtetigt„
umbruͤhrend/ vermiſchen.

Das 58. Capitel.

EJne voͤllige rothe Farb ſo in Jtalieniſcher Sprach/ roſſo in Corpo„
genennet wird/ davon ſaget Imperatus im 1. Capitel ſeines 4ten„
Buchs: Jns gemein ſaget man/ daß diejenigen Farben einen Coͤrper„
haben/ welche dicke und nicht durchſichtig ſind; hingegen die andern/„
welche durchſichtig ſind/ werden keinen Coͤrper zu haben vermeinet.

Das 61. Capitel.

DAs Bleyglas iſt bey unſerm Glasmachern in Engelland/ nicht im
Gebrauch/ und zwar ſolches wegen ſeiner groſſen Zerbrechlichkeit:
Die Art und Weis aber das Bley zu calciniren/ mit welchen die Toͤpf-
fer ihre Gefaͤſſe verglaſuren/ iſt bey ihnen ſehr wohl bekannt/ und in ei-
nen allgemeinen Gebrauch.

Wann das Bley-Glas/ ſo zaͤhe und zuͤgig/ gleichwie das Cryſtal-
liniſche waͤre/ ſo wuͤrde es alles andere Glas/wegen ſeiner ſchoͤnen Farb/
weit uͤbertreffen; ſolches wird keinem/ der dieſes Metall kennet/ unbe-
wuſt ſeyn; Dieſes kan auch mit dem Experiment des Kircheri, welches
leichtlich/ und ohne ſonderbahre Unkoſten zu bereiten/ erwieſen werden;
denn alſo ſchreibet erwaͤhnter Kircherus im Buch/ von dem Licht und
Schatten Lib. 1. part. 3. c. 5. So man das Queckſilber/ ſo durch den Bley-„
Rauch coaguliret/ in einen Metallern Loͤffel leget/ und uͤber einen Kohl-„
Feuer erwarmet; Siehe/ ſo wird in der zerfloſſenen Materia alſobalden„

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[291/0335] Von der Glasmacher-Kunſt. Das 48. Capitel. POrta im 5. Capitel ſeines 6. Buchs nimmt/ damit es eine Amethiſten- Farb bekommet/ von der Magneſie ein Qvintlein zu jedem Pfund der Metallen. Das 49. Capitel. ZU dem Sapphir nimmt Porta 2. Qvintlein von der Zaffera zum Me- tall: und je laͤnger es im Feuer verbleibet (ſind ſeine fernere Wort)„ je mehr bekommet es eine glaͤntzende Farb/ man muß es aber ſtetigt„ umbruͤhrend/ vermiſchen. Das 58. Capitel. EJne voͤllige rothe Farb ſo in Jtalieniſcher Sprach/ roſſo in Corpo„ genennet wird/ davon ſaget Imperatus im 1. Capitel ſeines 4ten„ Buchs: Jns gemein ſaget man/ daß diejenigen Farben einen Coͤrper„ haben/ welche dicke und nicht durchſichtig ſind; hingegen die andern/„ welche durchſichtig ſind/ werden keinen Coͤrper zu haben vermeinet. Das 61. Capitel. DAs Bleyglas iſt bey unſerm Glasmachern in Engelland/ nicht im Gebrauch/ und zwar ſolches wegen ſeiner groſſen Zerbrechlichkeit: Die Art und Weis aber das Bley zu calciniren/ mit welchen die Toͤpf- fer ihre Gefaͤſſe verglaſuren/ iſt bey ihnen ſehr wohl bekannt/ und in ei- nen allgemeinen Gebrauch. Wann das Bley-Glas/ ſo zaͤhe und zuͤgig/ gleichwie das Cryſtal- liniſche waͤre/ ſo wuͤrde es alles andere Glas/wegen ſeiner ſchoͤnen Farb/ weit uͤbertreffen; ſolches wird keinem/ der dieſes Metall kennet/ unbe- wuſt ſeyn; Dieſes kan auch mit dem Experiment des Kircheri, welches leichtlich/ und ohne ſonderbahre Unkoſten zu bereiten/ erwieſen werden; denn alſo ſchreibet erwaͤhnter Kircherus im Buch/ von dem Licht und Schatten Lib. 1. part. 3. c. 5. So man das Queckſilber/ ſo durch den Bley-„ Rauch coaguliret/ in einen Metallern Loͤffel leget/ und uͤber einen Kohl-„ Feuer erwarmet; Siehe/ ſo wird in der zerfloſſenen Materia alſobalden„ eine O o

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/335>, abgerufen am 21.11.2024.