Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Von der Glasmacher-Kunst. ches geschehen/ so sie an die Lufft geleget werden. Daß sie etwas vomKupffer bey sich führen/ ist daraus abzunehmen/ indem sie/ so bald man sie aus dem Ofen nimmt/ eine grünbläulichte Farb haben. Die Vermehrung des Gewichts steiget von 38. biß 40. Pfund hin- Allhier muß man auch in acht nehmen/ daß das Feuer nicht zu starck Betreffend die Separation des Gallmeysteins von dem Metall/ so Das 16. 17. 18. und 19. Capitel. JN diesen Capiteln werden unterschiedliche Wege den Croeum Mar- Erstlich wird der Crocus Martis bereitet/ vermittels einer simpeln sehen/ N n
Von der Glasmacher-Kunſt. ches geſchehen/ ſo ſie an die Lufft geleget werden. Daß ſie etwas vomKupffer bey ſich fuͤhren/ iſt daraus abzunehmen/ indem ſie/ ſo bald man ſie aus dem Ofen nimmt/ eine gruͤnblaͤulichte Farb haben. Die Vermehrung des Gewichts ſteiget von 38. biß 40. Pfund hin- Allhier muß man auch in acht nehmen/ daß das Feuer nicht zu ſtarck Betreffend die Separation des Gallmeyſteins von dem Metall/ ſo Das 16. 17. 18. und 19. Capitel. JN dieſen Capiteln werden unterſchiedliche Wege den Croeum Mar- Erſtlich wird der Crocus Martis bereitet/ vermittels einer ſimpeln ſehen/ N n
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Von der Glasmacher-Kunſt.
ches geſchehen/ ſo ſie an die Lufft geleget werden. Daß ſie etwas vom
Kupffer bey ſich fuͤhren/ iſt daraus abzunehmen/ indem ſie/ ſo bald man
ſie aus dem Ofen nimmt/ eine gruͤnblaͤulichte Farb haben.
Die Vermehrung des Gewichts ſteiget von 38. biß 40. Pfund hin-
auff/ alſo daß 60. Pfund des Kupffers/mit dem zugeſetzten Gallmeyſtein/
100. Pfund des gecalcinirten Kupffers/ oder Gruͤnſpans geben.
Allhier muß man auch in acht nehmen/ daß das Feuer nicht zu ſtarck
ſey; ingleichen daß die Toͤpffe/ wann das Kupffer geſchmoltzen/ nicht ſo
lang in dem Oſen bleiben/ damit nicht der Gallmeyſtein davon fliege eh
der Kohlenſtaub dazu gethan/ oder auff den Boden des Topffes ruhend/
zu Aſchen werde/ als welche auch zum oͤfftern annoch gantz und unverletzt
in dẽ Toͤpffen gefundẽ werden/ ungeachtet die Toͤpffe etliche Stundẽ lang
in ſteter Waͤrme geſtanden haben; ſolches aber muß nothwendig geſche-
hen/ aldieweiln das Kupffer und der Gallmeyſtein/ noch einmahl ſo viel
Zeit zum Schmeltzen erfodern/ als ſo man das Kupffer allein tractiret.
Betreffend die Separation des Gallmeyſteins von dem Metall/ ſo
fuͤgen wir ſolches dieſem bey/ was ſchon allbereit geſaget worden; Das
bereitete Kupffer/ wann es zum Drath-Ziehen gebraucht wird/ muß
man ſo offt erwaͤrmen/ als offt es die Staͤrcke des Ziehens empfindet;
denn wann ſolches nicht geſchiehet/ ſo bricht oder ſpringt ſolcher
ab; jedoch muß man die Waͤrme ſo maͤßigen/ daß das Kupffer immer/
gleichwie eine rothe Kirſchen/ aber nicht roͤther/ ſeye; denn wann man
den Grad dieſer Waͤrme uͤberſchreidet/ ſo weichet die Cadmia mit groſ-
ſem Verluſt des Verlegers dieſer Arbeit davon/ welches doch/ ſo man
kleinen Drat ziehet/ gar leichtlich geſchehen kan.
Das 16. 17. 18. und 19. Capitel.
JN dieſen Capiteln werden unterſchiedliche Wege den Croeum Mar-
tis zu bereiten/ gelehret/ ſolche aber/ dieweiln ſie von vielen Chymi-
ſchen Autoribus auch ſchon gelehret/ und angezeiget worden/ als werden
ſie kuͤrtzlich in nachfolgende Hauptſtuͤcke zuſammen gezogen.
Erſtlich wird der Crocus Martis bereitet/ vermittels einer ſimpeln
Reverberation, ohne alle Vermiſchung/ dergleichen Crocum habe ich
an den eyſern Stangen oder Roſt geſehen/ welche in den Feuerherd/ o-
der in Bauung der Oefen/ umb ſolche beyſammen zu halten/ unterleget
werden: dergleichẽ Crocus, welcher ſo ſchoͤn an deꝛ Farb/ als ich iemals ge-
ſehen/
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