Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Von der Glaßmacher-Kunst. Unter den Physicis, welche vom gedachten Kraut etwas Meldung Allein/ so viel die Griechen und ihre Wissenschafft von diesem Einkauff dieser Asche betrifft/ so ist zu wissen/ daß die allerbeste und sicherste Art Metallerne Kessel. Unser Autor verbietet fast durchgehends den Gebrauch des Kupf- Vom Weinstein. Der Weinstein/ der von unsern Autore Greppola, und grume lezeit
Von der Glaßmacher-Kunſt. Unter den Phyſicis, welche vom gedachten Kraut etwas Meldung Allein/ ſo viel die Griechen und ihre Wiſſenſchafft von dieſem Einkauff dieſer Aſche betrifft/ ſo iſt zu wiſſen/ daß die allerbeſte und ſicherſte Art Metallerne Keſſel. Unſer Autor verbietet faſt durchgehends den Gebrauch des Kupf- Vom Weinſtein. Der Weinſtein/ der von unſern Autore Greppola, und grumè lezeit
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Von der Glaßmacher-Kunſt.
Unter den Phyſicis, welche vom gedachten Kraut etwas Meldung
thun/ iſt Serapio und Avicenna, die ſolches wider den Stein/ Geſchwuͤr/
und Augenmaͤngel recommendiren. Löbelius vermeinet/ daß wir die
Wiſſenſchafft von dieſem Kraut/ ſamt deſſen Nahmen und Bereitung/
von denen neuern/ Grichiſchen und Arabiſchen Philoſophis empfangen
haben/ als welche in der Chymie ſich uͤbende/ mit dem Glas zu thun hat-
ten; davon ſind des gedachten Löbelii Adverſar. p. 169. zu beſehen.
Allein/ ſo viel die Griechen und ihre Wiſſenſchafft von dieſem
Kraut betrifft/ bin ich einer andern Meinung; denn es wird weder bey
den Grichiſchen Phyſicis, noch andern Schreibern/ nicht das geringſte
von dieſem Kraut gedacht; uͤber dieſes/ ſo hat es in der Grichiſchen
Sprach keinen Nahmen: dahero iſt zu ſchlieſſen/ daß die Wiſſenſchafft
von dieſem Kraut ohne allen Zweiffel von den Arabern/ oder von einigen
andern Leuten der vorigen Zeiten/ ſey auff uns gebracht wordẽ. Was den
Einkauff dieſer Aſche
betrifft/ ſo iſt zu wiſſen/ daß die allerbeſte und ſicherſte Art
und Weiß/ die Qvalitaͤt oder Eigenſchafft dieſer Aſchen zu er-
forſchen/ geſchiehet mit der Waag/ welche die Seiffen-
ſieder gebrauchen: Die Aſchen werden in lautern Waſſer diſſolviret/
die Laugen filtriret/ und da examiniret man ſolches: nachdem man nun
die Qvantitaͤt der Laugen erforſchet hat/ ſo haͤlt man das Gewicht des
Waſſers gegen dem Gewicht der Aſchen/ welche auch/ ehe ſie diſſolvi-
ret/ gewogen wird/ da findet man alsdann/ wie viel die Qvantitaͤt der
Aſchen Saltz bey ſich hat.
Metallerne Keſſel.
Unſer Autor verbietet faſt durchgehends den Gebrauch des Kupf-
fers/ es ſey dann/ daß man eine gruͤne oder blaue Farb bereiten will:
denn es iſt gewiß/ daß dergleichen ſcharffe Laugen das Kupffer angreiſ-
fen und corrodiren/ und daß ſelbiges von der Feuchtigkeit der Lufft und
der Lauge zu einen Gruͤnſpan gemacht werde: darumb gebrauchen die
Unſrigen ſolche Keſſel/ die inwendig mit Zinn oder Bley uͤberzogen ſind/
dergleichen Gefaͤſſe haben auch die jenigen/ welche den Alaun auskochen.
Vom Weinſtein.
Der Weinſtein/ der von unſern Autore Greppola, und grumè
dei botti genennet wird/ iſt eigentlich die Weinhefen/ welche von dem
rechten Weinſtein auch unterſchieden iſt/ dieweil ſich der Weinſtein al-
lezeit
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Zitationshilfe: | Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/293>, abgerufen am 03.03.2025. |