Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.C. Merrets Anmerckungen über die Bücher NERI, 23. Es flüsset/ wird aber nicht calciniret. 24. Wann man Sommerszeit ein offenes Glaß mit Wasser füllet/ so setzen sich außwendig/ so hoch das Wasser gehet/ Wasser-Tröpfflein an: auch wird es von dem menschlichen Athem scheinbarlich befeuchtet. 25. Wann man gläserne Kügelein einer Nus groß mit Qvecksilber anfüllet/ und solche ins Feuer würfft/ so zerspringen sie hin und her/ als ein grüner Glaß- tropffen/ und geben einen hellen und starcken Laut/ oder Gethön von sich. 26. Es nimmt keinen Geschmack von Wein/ Bier oder an- dern Feuchtigkeiten an/ verändert auch die Farbe nicht/ und rostet auch nicht. 27. Es kan gleich denen Steinen und Metallen caementi- ret werden. 28. Ein Trinckglaß/ darein Wasser gegossen/ so es mit dem Finger umb den Rand geschicklich gerieben wird/ giebet einen Musicalischen Klang von sich/ hoch oder niedrich/ nachdem viel oder wenig Wasser darinnen/ und macht das Wasser in die Höhe hüpffen. Des Glases Alterthum. BEtreffend das Alterthum des Glases/ so führet solches unser Au- Die Arabische Ubersetzung aber gebrauchet das Wort Hyacinth; aus
C. Merrets Anmerckungen uͤber die Buͤcher NERI, 23. Es fluͤſſet/ wird aber nicht calciniret. 24. Wann man Sommerszeit ein offenes Glaß mit Waſſer fuͤllet/ ſo ſetzen ſich außwendig/ ſo hoch das Waſſer gehet/ Waſſer-Troͤpfflein an: auch wird es von dem menſchlichen Athem ſcheinbarlich befeuchtet. 25. Wann man glaͤſerne Kuͤgelein einer Nus groß mit Qveckſilber anfuͤllet/ und ſolche ins Feuer wuͤrfft/ ſo zerſpringen ſie hin und her/ als ein gruͤner Glaß- tropffen/ und geben einen hellen und ſtarcken Laut/ oder Gethoͤn von ſich. 26. Es nimmt keinen Geſchmack von Wein/ Bier oder an- dern Feuchtigkeiten an/ veraͤndert auch die Farbe nicht/ und roſtet auch nicht. 27. Es kan gleich denen Steinen und Metallen cæmenti- ret werden. 28. Ein Trinckglaß/ darein Waſſer gegoſſen/ ſo es mit dem Finger umb den Rand geſchicklich gerieben wird/ giebet einen Muſicaliſchen Klang von ſich/ hoch oder niedrich/ nachdem viel oder wenig Waſſer darinnen/ und macht das Waſſer in die Hoͤhe huͤpffen. Des Glaſes Alterthum. BEtreffend das Alterthum des Glaſes/ ſo fuͤhret ſolches unſer Au- Die Arabiſche Uberſetzung aber gebrauchet das Wort Hyacinth; aus
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C. Merrets Anmerckungen uͤber die Buͤcher NERI,
23. Es fluͤſſet/ wird aber nicht calciniret.
24. Wann man Sommerszeit ein offenes Glaß mit
Waſſer fuͤllet/ ſo ſetzen ſich außwendig/ ſo hoch das
Waſſer gehet/ Waſſer-Troͤpfflein an: auch wird es
von dem menſchlichen Athem ſcheinbarlich befeuchtet.
25. Wann man glaͤſerne Kuͤgelein einer Nus groß mit
Qveckſilber anfuͤllet/ und ſolche ins Feuer wuͤrfft/ ſo
zerſpringen ſie hin und her/ als ein gruͤner Glaß-
tropffen/ und geben einen hellen und ſtarcken Laut/
oder Gethoͤn von ſich.
26. Es nimmt keinen Geſchmack von Wein/ Bier oder an-
dern Feuchtigkeiten an/ veraͤndert auch die Farbe
nicht/ und roſtet auch nicht.
27. Es kan gleich denen Steinen und Metallen cæmenti-
ret werden.
28. Ein Trinckglaß/ darein Waſſer gegoſſen/ ſo es mit
dem Finger umb den Rand geſchicklich gerieben wird/
giebet einen Muſicaliſchen Klang von ſich/ hoch oder
niedrich/ nachdem viel oder wenig Waſſer darinnen/
und macht das Waſſer in die Hoͤhe huͤpffen.
Des Glaſes Alterthum.
BEtreffend das Alterthum des Glaſes/ ſo fuͤhret ſolches unſer Au-
tor aus dem 28. Capitel v. 17. des Jobs/ her/ allwo die Weißheit
vom 15. biß zu dem 20. Verß/ mit dem auserleßneſten Sachen verglichen
wird; in dem 17. Verß aber wird geſaget: und das Gold noch das Cry-
ſtall oder Glaß/ mag ihr nicht verglichen werden; alſo ſetzets unſer Au-
tor, folgend der gemeinen Lateiniſchen Verſion; gleich alſo haben es auch
die 70. Dolmetſcher gegeben; ingleichen Hieronymus, Elias in ſeinem
Nomenclatore, Pineda, wie auch die Zircher und Syriſche Bibel.
Die Arabiſche Uberſetzung aber gebrauchet das Wort Hyacinth;
die Chaldeiſche hat das Wort Cryſtall; ſolchem folget Xantes, Arias-
Montanus, Forſterus, und die Hebreer/ denen ſtimmet bey Nicetas, wie
auch die Koͤnigliche Hiſpaniſche/ und Engliſche Uberſetzung/ Pagninus
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