Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Von der Glasmacher-Kunst. Recipienten/ indem sie roth sind/ kommen; lässet denn sie würden alsdenn/weil sie sehr heiß/ leichtlich zerspringen/ und zwar mit Verlust der gantzen Arbeit/ Zeit und Unkosten. Wenn nun alles erkaltet/ so soll der Alembicus sambt den Recipi- Der Alembic und Recipient bleiben wohl gantz/ der Kolben aber Das Caput mortuum oder das hinterbliebene vom Aqva forti thut Jn dieser composition pflegen etliche an stat des Aluminis Rochae, Das 39. Capitel. Wie man das Vitriol reinigen/ und ein sehr starckes A- HJerzu muß man den besten Vitriol haben/ denn je besser der Vitriol/ gen/ K
Von der Glasmacher-Kunſt. Recipienten/ indem ſie roth ſind/ kommen; laͤſſet denn ſie wuͤrden alsdeñ/weil ſie ſehr heiß/ leichtlich zerſpringen/ und zwar mit Verluſt der gantzen Arbeit/ Zeit und Unkoſten. Wenn nun alles erkaltet/ ſo ſoll der Alembicus ſambt den Recipi- Der Alembic und Recipient bleiben wohl gantz/ der Kolben aber Das Caput mortuum oder das hinterbliebene vom Aqva forti thut Jn dieſer compoſition pflegen etliche an ſtat des Aluminis Rochæ, Das 39. Capitel. Wie man das Vitriol reinigen/ und ein ſehr ſtarckes A- HJerzu muß man den beſten Vitriol haben/ denn je beſſer der Vitriol/ gen/ K
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Von der Glasmacher-Kunſt.
Recipienten/ indem ſie roth ſind/ kommen; laͤſſet denn ſie wuͤrden alsdeñ/
weil ſie ſehr heiß/ leichtlich zerſpringen/ und zwar mit Verluſt der gantzen
Arbeit/ Zeit und Unkoſten.
Wenn nun alles erkaltet/ ſo ſoll der Alembicus ſambt den Recipi-
enten/ mit naſſen Lappen bedecket werden/ damit ſich die Spiritus des A-
qvæ fortis deſto eher ſetzen: nach dieſem laͤſſet mans 12. Stund lang alſo
ſtehen; weichet alsdenn die Fugen/ und das Lutum, mit laulichten Waſ-
ſer wohl auff.
Der Alembic und Recipient bleiben wohl gantz/ der Kolben aber
zerbricht zuzeiten/ dahero er zu fernern Gebrauch untuͤchtig wird.
Das Caput mortuum oder das hinterbliebene vom Aqva forti thut
man/ ſambt 8. Loth gereinigten Salpeter/ zuſam̃en in einen neuen Kolbẽ/
darauff gieſſet man das zuvor gediſtillirte Aqva fort, ſtellets in den vorigẽ
Ofen/ ſetzet den Helm darauff/ leget den Recipienten fuͤr/ verlutiret und
trocknet die Fugen wohl/ wie zuvor/ und giebet/ die 4. erſten Stund lang/
ein getemperirtes Feuer; ſolches wird nachgehends allgemach vermehret
wie zuvor/ biß die Spiritus alle heruͤber gegangen/ und der Helm ſamt dem
Recipienten wiederumb weis worden ſind/ alsdenn iſt das Feuer nicht
mehr zu ſtaͤrcken/ ſondern man laͤſſet alles erkalten/ beleget den Alembi-
cum und Recipienten wieder mit naſſẽ Tuͤchern/ und laͤſſet es 12. Stund
lang alſo ſtehen/ darnach loͤſet man die Fugen/ wie obgedacht/ auff/ thut
das Aqva fort in wohlgereinigte Glaͤſer/ und hebet es zum Gebrauch auff:
Dieſes iſt das Aqva fort oder Scheid-Waſſer/ welches zu dem hernach
beſchriebenen Gebrauch dienen ſoll.
Jn dieſer compoſition pflegen etliche an ſtat des Aluminis Rochæ,
den beſten/ als den Roͤmiſchen oder andern dergleichen Vitriol zu neh-
men: Ob aber (zu dergleichen) Sachen das Vitriolum gut ſey oder nicht/
kan man daran probiren/ ſo es dem gepallirten Eyſen/ darauff gerieben/
eine Kupffer-Farb giebet: ſolcher Vitriol nun/ wann er nach unten an-
gedeuteter Manier gereiniget wird/ iſt beſſer als der Alaun/ und wird
auch ein weit ſtaͤrckers Aqva fort geben.
Das 39. Capitel.
Wie man das Vitriol reinigen/ und ein ſehr ſtarckes A-
qva fort bereiten ſoll.
HJerzu muß man den beſten Vitriol haben/ denn je beſſer der Vitriol/
je ſtaͤrcker wird das Scheid-Waſſer. Das Vitriolum nun zu reini-
gen/
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