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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.

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Beſondere Thierzuchtlehre.
vom 2. bis zum 3. Jahre (Körpergewicht 408 Klg.) 118 Klg. oder per Tag 0.323 Klg.,
„ 3. „ „ 4. „ („ 437 „) 29 „ „ „ „ 0.079 „
„ 4. „ „ 5. „ („ 468 „) 31 „ „ „ „ 0.085 „ꝛc.

Der Geſchlechtstrieb erwacht ſowohl bei dem männlichen als weiblichen Rinde
mit 1½—2 Jahren, bei ſehr frühreifen Racen, kräftiger Ernährung und Ab-
ſtammung auch ſelbſt mit 1 Jahr. Die Brünſtigkeit der Kuh, das Rindern, tritt
bei Weidebetrieb im Frühjahre, bei Stallhaltung zu jeder Jahreszeit ein. Nach der
Geburt des Kalbes wird die Kuh in 24—28 Tagen wieder rinderig.

Die Trächtigkeitsdauer der Kuh beträgt im Mittel 285 Tage oder 9 Monate.
Das Stierkalb wird meiſt um 8—12 Tage länger getragen. Das Maximum der
Tragzeit iſt 320 Tage. Eine Frühgeburt, welche 260 Tage nach der Begattung erfolgt,
iſt zur Zucht untauglich. Nach einer Tragzeit von 230 Tagen iſt die Frucht noch
nicht lebensfähig. In der Regel bringt die Kuh nur ein Kalb, ſelten Zwillinge
und noch ſeltener Drillinge zur Welt. Das Gewicht des Kalbes beträgt 1/12 — 1/14
des Kuhgewichtes. Es wiegen

leichte Kälber .... 22—30 Kilogramm,
mittelſchwere Kälber .. 30—42 „
ſchwere Kälber .... 44—50 „
ſehr ſchwere Kälber ... 52—58 „

Nach der Geburt ſaugt das Kalb 4—8 Wochen.

Das Gewicht des ausgewachſenen Rindes iſt nach Race, Abſtammung, Ge-
ſchlecht ſehr verſchieden. Der Stier wiegt gewöhnlich um 50, der Ochſe um 25 bis
30 % mehr als die Kuh. Es wiegen

kleine Kühe ..... 200—300 Kilogr., Stiere 300—450 Kilogr.
mittelſchwere Kühe .. 350—450 „ „ 650—700 „
ſchwere Kühe .... 500—600 „ „ 750—900 „
ſehr ſchwere Kühe ... 650—700 „ „ 950—1000 „

Als naturgemäßes Futter für das Rind ſind alle beſſeren Gras- und Kleearten
im friſchen Zuſtande anzuſehen. Auf 1000 Kilogr. Lebendgewicht verlangt das Rind
ein Futtervolumen von 0.08—0.16 Cubikmeter und 15—35, im Mittel 25 Kilogr.
Trockenſubſtanz oder 1/40 des Lebendgewichtes. Auf 1 Theil Futtertrockenſubſtanz
ſollen 4 Theile Waſſer kommen.

2. Die Racen des Rindes.

Nach der früher gebräuchlichſten Eintheilung der zahlreichen Rinderracen unter-
ſchied man, je nach der geographiſchen Verbreitung der Rinder in Europa, die
Niederungs-, die Gebirgs- und die Landracen, zu welchen noch hinzu-
kamen die Racen des ſüdöſtlichen Europa’s, die engliſchen und franzöſiſchen Racen.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/104>, abgerufen am 17.02.2025.