Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.Jubelgesang. Oselig, wer der mütterlichen Erde, Die ihn gebar und freundlich hegt und pflegt, Die süsse Schuld bezahlt, und Arbeit und Beschwerde In ihrem Dienste rastlos trägt; Wer seinen Brüdern Recht, das Recht ist, spendet, Die Unschuld schirmt, das kecke Laster schreckt, Des Jünglings Herz gewinnt, der Thorheit ihn ent- wendet, Und für die Tugend früh ihn weckt; Wer aller Narrheit frühversöhnter Hasser, Sich ihrem Andrang stark entgegenstemmt, Der Sittenfäulniss wehrt, der Frechheit wilde Wasser In engre Ufer sorgsam dämmt; Jubelgesang. Oselig, wer der mütterlichen Erde, Die ihn gebar und freundlich hegt und pflegt, Die süsse Schuld bezahlt, und Arbeit und Beschwerde In ihrem Dienste rastlos trägt; Wer seinen Brüdern Recht, das Recht ist, spendet, Die Unschuld schirmt, das kecke Laster schreckt, Des Jünglings Herz gewinnt, der Thorheit ihn ent- wendet, Und für die Tugend früh ihn weckt; Wer aller Narrheit frühversöhnter Hasser, Sich ihrem Andrang stark entgegenstemmt, Der Sittenfäulniss wehrt, der Frechheit wilde Wasser In engre Ufer sorgsam dämmt; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0162" n="146"/> <div n="2"> <head>Jubelgesang.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">O</hi>selig, wer der mütterlichen Erde,</l><lb/> <l>Die ihn gebar und freundlich hegt und pflegt,</l><lb/> <l>Die süsse Schuld bezahlt, und Arbeit und Beschwerde</l><lb/> <l>In ihrem Dienste rastlos trägt;</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Wer seinen Brüdern Recht, das Recht ist, spendet,</l><lb/> <l>Die Unschuld schirmt, das kecke Laster schreckt,</l><lb/> <l>Des Jünglings Herz gewinnt, der Thorheit ihn ent-</l><lb/> <l>wendet,</l><lb/> <l>Und für die Tugend früh ihn weckt;</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Wer aller Narrheit frühversöhnter Hasser,</l><lb/> <l>Sich ihrem Andrang stark entgegenstemmt,</l><lb/> <l>Der Sittenfäulniss wehrt, der Frechheit wilde Wasser</l><lb/> <l>In engre Ufer sorgsam dämmt;</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [146/0162]
Jubelgesang.
Oselig, wer der mütterlichen Erde,
Die ihn gebar und freundlich hegt und pflegt,
Die süsse Schuld bezahlt, und Arbeit und Beschwerde
In ihrem Dienste rastlos trägt;
Wer seinen Brüdern Recht, das Recht ist, spendet,
Die Unschuld schirmt, das kecke Laster schreckt,
Des Jünglings Herz gewinnt, der Thorheit ihn ent-
wendet,
Und für die Tugend früh ihn weckt;
Wer aller Narrheit frühversöhnter Hasser,
Sich ihrem Andrang stark entgegenstemmt,
Der Sittenfäulniss wehrt, der Frechheit wilde Wasser
In engre Ufer sorgsam dämmt;
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