Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.Idens Schwanenlied. Wie schaust du aus dem Nebelflor, O Sonne, bleich und müde! Es schwirrt der Heimchen heis'rer Chor Zu meinem Schwanenliede. Es girrt die scheidende Natur Ihr Lebewohl so traurig; Es stehen Busch und Wald und Flur So trostlos und so schaurig. Entblättert steht der Erlenhayn, Entlaubt der traute Garten, Wo Er und ich im Mondenschein Einander bang' erharrten; Idens Schwanenlied. Wie schaust du aus dem Nebelflor, O Sonne, bleich und müde! Es schwirrt der Heimchen heis'rer Chor Zu meinem Schwanenliede. Es girrt die scheidende Natur Ihr Lebewohl so traurig; Es stehen Busch und Wald und Flur So trostlos und so schaurig. Entblättert steht der Erlenhayn, Entlaubt der traute Garten, Wo Er und ich im Mondenschein Einander bang' erharrten; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0377" n="331"/> <div n="2"> <head>Idens Schwanenlied.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">W</hi>ie schaust du aus dem Nebelflor,</l><lb/> <l>O Sonne, bleich und müde!</l><lb/> <l>Es schwirrt der Heimchen heis'rer Chor</l><lb/> <l>Zu meinem Schwanenliede.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Es girrt die scheidende Natur</l><lb/> <l>Ihr Lebewohl so traurig;</l><lb/> <l>Es stehen Busch und Wald und Flur</l><lb/> <l>So trostlos und so schaurig.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Entblättert steht der Erlenhayn,</l><lb/> <l>Entlaubt der traute Garten,</l><lb/> <l>Wo Er und ich im Mondenschein</l><lb/> <l>Einander bang' erharrten;</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [331/0377]
Idens Schwanenlied.
Wie schaust du aus dem Nebelflor,
O Sonne, bleich und müde!
Es schwirrt der Heimchen heis'rer Chor
Zu meinem Schwanenliede.
Es girrt die scheidende Natur
Ihr Lebewohl so traurig;
Es stehen Busch und Wald und Flur
So trostlos und so schaurig.
Entblättert steht der Erlenhayn,
Entlaubt der traute Garten,
Wo Er und ich im Mondenschein
Einander bang' erharrten;
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