Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.Auf dem Schlachtfelde von Aspern. 1812. Schlachtfeld! wo der Todesengel würgte, Wo der Deutsche seine Kraft verbürgte, Heil'ger Boden! dich grüßt mein Gesang! Frankreichs stolze Adler sahst du zittern, Sahst des Wüthrichs Eisenkraft zersplittern, Die sich frech die halbe Welt bezwang. -- Euch! ihr Manen der gefallnen Helden, Deren Blick im Siegesdonner brach, Ruf' ich in den Frühling eurer Welten Meines Herzens ganzen Jubel nach. Daß ich damals nicht bei euch gestanden! -- Daß, wo Brüder Sieg und Freiheit fanden, Ich trotz Kraft und Jugend doch gefehlt! Glückliche, die ihr den Tag erfochten, Ew'ge Lorbeern habt ihr euch geflochten, Zum Triumph des Vaterlands erwählt. -- Auf dem Schlachtfelde von Aspern. 1812. Schlachtfeld! wo der Todesengel wuͤrgte, Wo der Deutſche ſeine Kraft verbuͤrgte, Heil'ger Boden! dich gruͤßt mein Geſang! Frankreichs ſtolze Adler ſahſt du zittern, Sahſt des Wuͤthrichs Eiſenkraft zerſplittern, Die ſich frech die halbe Welt bezwang. — Euch! ihr Manen der gefallnen Helden, Deren Blick im Siegesdonner brach, Ruf' ich in den Fruͤhling eurer Welten Meines Herzens ganzen Jubel nach. Daß ich damals nicht bei euch geſtanden! — Daß, wo Bruͤder Sieg und Freiheit fanden, Ich trotz Kraft und Jugend doch gefehlt! Gluͤckliche, die ihr den Tag erfochten, Ew'ge Lorbeern habt ihr euch geflochten, Zum Triumph des Vaterlands erwaͤhlt. — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0019" n="7"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="2"> <head>Auf dem Schlachtfelde von Aspern.<lb/></head> <p rendition="#c">1812.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi>chlachtfeld! wo der Todesengel wuͤrgte,</l><lb/> <l>Wo der Deutſche ſeine Kraft verbuͤrgte,</l><lb/> <l>Heil'ger Boden! dich gruͤßt mein Geſang!</l><lb/> <l>Frankreichs ſtolze Adler ſahſt du zittern,</l><lb/> <l>Sahſt des Wuͤthrichs Eiſenkraft zerſplittern,</l><lb/> <l>Die ſich frech die halbe Welt bezwang. —</l><lb/> <l>Euch! ihr Manen der gefallnen Helden,</l><lb/> <l>Deren Blick im Siegesdonner brach,</l><lb/> <l>Ruf' ich in den Fruͤhling eurer Welten</l><lb/> <l>Meines Herzens ganzen Jubel nach.</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Daß ich damals nicht bei euch geſtanden! —</l><lb/> <l>Daß, wo Bruͤder Sieg und Freiheit fanden,</l><lb/> <l>Ich trotz Kraft und Jugend doch gefehlt!</l><lb/> <l>Gluͤckliche, die ihr den Tag erfochten,</l><lb/> <l>Ew'ge Lorbeern habt ihr euch geflochten,</l><lb/> <l>Zum Triumph des Vaterlands erwaͤhlt. —</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0019]
Auf dem Schlachtfelde von Aspern.
1812.
Schlachtfeld! wo der Todesengel wuͤrgte,
Wo der Deutſche ſeine Kraft verbuͤrgte,
Heil'ger Boden! dich gruͤßt mein Geſang!
Frankreichs ſtolze Adler ſahſt du zittern,
Sahſt des Wuͤthrichs Eiſenkraft zerſplittern,
Die ſich frech die halbe Welt bezwang. —
Euch! ihr Manen der gefallnen Helden,
Deren Blick im Siegesdonner brach,
Ruf' ich in den Fruͤhling eurer Welten
Meines Herzens ganzen Jubel nach.
Daß ich damals nicht bei euch geſtanden! —
Daß, wo Bruͤder Sieg und Freiheit fanden,
Ich trotz Kraft und Jugend doch gefehlt!
Gluͤckliche, die ihr den Tag erfochten,
Ew'ge Lorbeern habt ihr euch geflochten,
Zum Triumph des Vaterlands erwaͤhlt. —
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