Wenden wir uns jetzt zu Kranken und Lei¬ denden! Wer je empfunden hat, welch' ein Lab¬ sal bey Krankheiten und Schmerzen eine gute, sorgsame, stille und bescheidene Wartung ge¬ währt, der wird es nicht unnütz finden, daß ich ein Paar Worte hierüber sage. Die Art der Behandlung und Sorgfalt muß sich aber frey¬ lich nach der Verschiedenheit der Krankheiten richten, mit welchen der Leidende kämpft, und ich kann also keine allgemein passende Regeln vorschlagen; Doch, so viel sich im Ganzen über diesen Gegenstand sagen lässt, möge hier Platz finden!
Es giebt Krankheiten, in welchen Aufmun¬ terung des Gemüths, Zerstreuung und ange¬ nehme Unterhaltung sehr viel zur Genehsung beytragen, und hingegen andre, bey denen Ruhe und stille Wartung das Einzige sind, wodurch man dem Leidenden Linderung verschaffen kann. Man soll daher wohl unterscheiden und beobach¬ ten, welche Art von Behandlung anwendbar seyn mögte.
Ich
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Wenden wir uns jetzt zu Kranken und Lei¬ denden! Wer je empfunden hat, welch' ein Lab¬ ſal bey Krankheiten und Schmerzen eine gute, ſorgſame, ſtille und beſcheidene Wartung ge¬ waͤhrt, der wird es nicht unnuͤtz finden, daß ich ein Paar Worte hieruͤber ſage. Die Art der Behandlung und Sorgfalt muß ſich aber frey¬ lich nach der Verſchiedenheit der Krankheiten richten, mit welchen der Leidende kaͤmpft, und ich kann alſo keine allgemein paſſende Regeln vorſchlagen; Doch, ſo viel ſich im Ganzen uͤber dieſen Gegenſtand ſagen laͤſſt, moͤge hier Platz finden!
Es giebt Krankheiten, in welchen Aufmun¬ terung des Gemuͤths, Zerſtreuung und ange¬ nehme Unterhaltung ſehr viel zur Genehſung beytragen, und hingegen andre, bey denen Ruhe und ſtille Wartung das Einzige ſind, wodurch man dem Leidenden Linderung verſchaffen kann. Man ſoll daher wohl unterſcheiden und beobach¬ ten, welche Art von Behandlung anwendbar ſeyn moͤgte.
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3.
Wenden wir uns jetzt zu Kranken und Lei¬
denden! Wer je empfunden hat, welch' ein Lab¬
ſal bey Krankheiten und Schmerzen eine gute,
ſorgſame, ſtille und beſcheidene Wartung ge¬
waͤhrt, der wird es nicht unnuͤtz finden, daß ich
ein Paar Worte hieruͤber ſage. Die Art der
Behandlung und Sorgfalt muß ſich aber frey¬
lich nach der Verſchiedenheit der Krankheiten
richten, mit welchen der Leidende kaͤmpft, und
ich kann alſo keine allgemein paſſende Regeln
vorſchlagen; Doch, ſo viel ſich im Ganzen uͤber
dieſen Gegenſtand ſagen laͤſſt, moͤge hier Platz
finden!
Es giebt Krankheiten, in welchen Aufmun¬
terung des Gemuͤths, Zerſtreuung und ange¬
nehme Unterhaltung ſehr viel zur Genehſung
beytragen, und hingegen andre, bey denen Ruhe
und ſtille Wartung das Einzige ſind, wodurch
man dem Leidenden Linderung verſchaffen kann.
Man ſoll daher wohl unterſcheiden und beobach¬
ten, welche Art von Behandlung anwendbar
ſeyn moͤgte.
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/206>, abgerufen am 21.11.2024.
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