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Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821.

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II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn.
des Papstes v. 1702, bei Du Mont, T. VIII, P. 1, p. 6 et
98 (oben §. 50 b); Acte final du congres de Vienne, art. 69,
u. Klüber's Acten des wiener Congresses, VI. 470. Teutsche
BundesActe v. 1815, Art. 11. Man s. auch Flassan l. c. I. 256.
261. III. 200. Wenn jedoch grosse Mächte auf Schiedsrichter
compromittirten, so geschah es fast immer nur bei Gegenständen
von minderer Bedeutung.
§. 319.
Weg der Güte. Friede.

Beilegung des Streites in dem Weg der
Güte
, findet nur statt nach Uebereinkunft bei-
der Theile. Widerrechtlich ist es nicht, hiezu
das Loos (sors) zu wählen a); wiewohl in der
neuern Zeit man sich dessen höchst selten be-
dient hat, und noch weniger des in der Vor-
zeit zuweilen vorgekommenen Zweikampfes durch
beiderseitige Stellvertreter b). Weit gewöhn-
licher ist Vergleich oder gütliche Ueberein-
kunft c) (Sühnevertrag, amica litis compositio).
Er kann zu Stande kommen, durch unentgelt-
liches Nachgeben von Seite des einen Theils (re-
missio gratuita), aber auch durch Vergleich in
dem engern Sinn, Ausgleichung mittelst Vergel-
tung, welche erfolgt durch Gebung, Verspre-
chen, oder Zurückbehaltung einer Sache oder
eines Rechtes (transactio). Beide Rechtsgeschäfte
heissen, wenn dadurch ein Krieg beendigt wird,
Friede d) (pax, la paix).

a) Grotius lib. II. c. 23. §. 9. F. C. v. Moser von dem Ge-
brauch des Looses in Staatssachen; in den wöchentl. frankf.
Abhandlungen 1755, St. 8 u. 11, und in Schott's jurist.
Wochenblatt, III. Jahrgang, S. 615 -- 652. Gonne, in Sie-
benkees
jurist. Magazin, I. 26 ff. 34. J. F. Ludovici diss.
de judicio fortunae. Hal. 1702. Chr. Wildvogel pr. de
II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn.
des Papstes v. 1702, bei Du Mont, T. VIII, P. 1, p. 6 et
98 (oben §. 50 b); Acte final du congres de Vienne, art. 69,
u. Klüber’s Acten des wiener Congresses, VI. 470. Teutsche
BundesActe v. 1815, Art. 11. Man s. auch Flassan l. c. I. 256.
261. III. 200. Wenn jedoch grosse Mächte auf Schiedsrichter
compromittirten, so geschah es fast immer nur bei Gegenständen
von minderer Bedeutung.
§. 319.
Weg der Güte. Friede.

Beilegung des Streites in dem Weg der
Güte
, findet nur statt nach Uebereinkunft bei-
der Theile. Widerrechtlich ist es nicht, hiezu
das Loos (sors) zu wählen a); wiewohl in der
neuern Zeit man sich dessen höchst selten be-
dient hat, und noch weniger des in der Vor-
zeit zuweilen vorgekommenen Zweikampfes durch
beiderseitige Stellvertreter b). Weit gewöhn-
licher ist Vergleich oder gütliche Ueberein-
kunft c) (Sühnevertrag, amica litis compositio).
Er kann zu Stande kommen, durch unentgelt-
liches Nachgeben von Seite des einen Theils (re-
missio gratuita), aber auch durch Vergleich in
dem engern Sinn, Ausgleichung mittelst Vergel-
tung, welche erfolgt durch Gebung, Verspre-
chen, oder Zurückbehaltung einer Sache oder
eines Rechtes (transactio). Beide Rechtsgeschäfte
heissen, wenn dadurch ein Krieg beendigt wird,
Friede d) (pax, la paix).

a) Grotius lib. II. c. 23. §. 9. F. C. v. Moser von dem Ge-
brauch des Looses in Staatssachen; in den wöchentl. frankf.
Abhandlungen 1755, St. 8 u. 11, und in Schott’s jurist.
Wochenblatt, III. Jahrgang, S. 615 — 652. Gonne, in Sie-
benkees
jurist. Magazin, I. 26 ff. 34. J. F. Ludovici diss.
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[512/0144] II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn. a⁾ des Papstes v. 1702, bei Du Mont, T. VIII, P. 1, p. 6 et 98 (oben §. 50 b); Acte final du congres de Vienne, art. 69, u. Klüber’s Acten des wiener Congresses, VI. 470. Teutsche BundesActe v. 1815, Art. 11. Man s. auch Flassan l. c. I. 256. 261. III. 200. Wenn jedoch grosse Mächte auf Schiedsrichter compromittirten, so geschah es fast immer nur bei Gegenständen von minderer Bedeutung. §. 319. Weg der Güte. Friede. Beilegung des Streites in dem Weg der Güte, findet nur statt nach Uebereinkunft bei- der Theile. Widerrechtlich ist es nicht, hiezu das Loos (sors) zu wählen a); wiewohl in der neuern Zeit man sich dessen höchst selten be- dient hat, und noch weniger des in der Vor- zeit zuweilen vorgekommenen Zweikampfes durch beiderseitige Stellvertreter b). Weit gewöhn- licher ist Vergleich oder gütliche Ueberein- kunft c) (Sühnevertrag, amica litis compositio). Er kann zu Stande kommen, durch unentgelt- liches Nachgeben von Seite des einen Theils (re- missio gratuita), aber auch durch Vergleich in dem engern Sinn, Ausgleichung mittelst Vergel- tung, welche erfolgt durch Gebung, Verspre- chen, oder Zurückbehaltung einer Sache oder eines Rechtes (transactio). Beide Rechtsgeschäfte heissen, wenn dadurch ein Krieg beendigt wird, Friede d) (pax, la paix). a⁾ Grotius lib. II. c. 23. §. 9. F. C. v. Moser von dem Ge- brauch des Looses in Staatssachen; in den wöchentl. frankf. Abhandlungen 1755, St. 8 u. 11, und in Schott’s jurist. Wochenblatt, III. Jahrgang, S. 615 — 652. Gonne, in Sie- benkees jurist. Magazin, I. 26 ff. 34. J. F. Ludovici diss. de judicio fortunae. Hal. 1702. Chr. Wildvogel pr. de

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Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/144>, abgerufen am 21.11.2024.