Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Th. I. Tit. Unbedingte Rechte d. europ. Staaten.
sitz derselben physisch möglich ist a). So weit
dieser unmöglich, oder nicht wirklich ist, be-
steht noch jetzt unter den europäischen Staaten
die dem allseitigen Recht entsprechende allsei-
tige Pflicht, keinen Staat in dem Gebrauch die-
ses Urrechtes zu hindern; eine Pflicht, welche
einige, ohne Noth b), haben gründen wollen,
nicht auf ein Recht das allen Staaten gemein
ist, sondern auf eine ursprüngliche Gemein-
schaft der Dinge (communio primaeva), die
bald als eine wirkliche, oder positive c), bald
als eine negative d), bald als eine privative e),
dargestellt worden ist.

a) Von dem Mitgebrauch des freien Weltmeers s. unten §. 132.
b) Mit Recht behaupten dieses, Kulpis in collegio Grotiano, p. 26.
Strauch diss. de imperio maris, c. I. §. 5. et 8. Cph. Frid.
Schott diss. de origine dominiorum, §. 9. sq. in dessen Disser-
tatt. jur. nat. T. I. p. 384. sqq. Achenwall jur. nat. §. 116.
Schröder l. c. §. 238. Günther a. a. O. II. 3 f. Vergl. auch
Jo. Chr. Muhrbeck diss. theses communionem primaevam et
primordia dominii inprimis spectantes. Gryph. 1782. 4.
c) Grotius de J. B. et P. lib. II. c. 2. §. 2. sqq.
d) Pufendorf de J. N. et G. lib. IV. c. 4. §. 4. Heineccius elem.
jur. nat. et gent. lib. I. §. 233.
e) Jo. Bapt. Aloys. Samhaber diss. de eo quod circa rei vindica-
tionem instituendam juris naturalis est (Wirceb. 1788), cap. 1.
Klüber's kl. jurist. Biblioth. XV. 339.
§. 48.
III) den Regenten.

Die Unabhängigkeit des Staates kommt auch
der Person seines Repräsentanten, dem Regen-

II. Th. I. Tit. Unbedingte Rechte d. europ. Staaten.
sitz derselben physisch möglich ist a). So weit
dieser unmöglich, oder nicht wirklich ist, be-
steht noch jetzt unter den europäischen Staaten
die dem allseitigen Recht entsprechende allsei-
tige Pflicht, keinen Staat in dem Gebrauch die-
ses Urrechtes zu hindern; eine Pflicht, welche
einige, ohne Noth b), haben gründen wollen,
nicht auf ein Recht das allen Staaten gemein
ist, sondern auf eine ursprüngliche Gemein-
schaft der Dinge (communio primaeva), die
bald als eine wirkliche, oder positive c), bald
als eine negative d), bald als eine privative e),
dargestellt worden ist.

a) Von dem Mitgebrauch des freien Weltmeers s. unten §. 132.
b) Mit Recht behaupten dieses, Kulpis in collegio Grotiano, p. 26.
Strauch diss. de imperio maris, c. I. §. 5. et 8. Cph. Frid.
Schott diss. de origine dominiorum, §. 9. sq. in dessen Disser-
tatt. jur. nat. T. I. p. 384. sqq. Achenwall jur. nat. §. 116.
Schröder l. c. §. 238. Günther a. a. O. II. 3 f. Vergl. auch
Jo. Chr. Muhrbeck diss. theses communionem primaevam et
primordia dominii inprimis spectantes. Gryph. 1782. 4.
c) Grotius de J. B. et P. lib. II. c. 2. §. 2. sqq.
d) Pufendorf de J. N. et G. lib. IV. c. 4. §. 4. Heineccius elem.
jur. nat. et gent. lib. I. §. 233.
e) Jo. Bapt. Aloys. Samhaber diss. de eo quod circa rei vindica-
tionem instituendam juris naturalis est (Wirceb. 1788), cap. 1.
Klüber’s kl. jurist. Biblioth. XV. 339.
§. 48.
III) den Regenten.

Die Unabhängigkeit des Staates kommt auch
der Person seines Repräsentanten, dem Regen-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0094" n="88"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">II. Th. I. Tit. Unbedingte Rechte d. europ. Staaten.</hi></fw><lb/>
sitz derselben physisch möglich ist <hi rendition="#i">a</hi>). So weit<lb/>
dieser unmöglich, oder nicht wirklich ist, be-<lb/>
steht noch jetzt unter den europäischen Staaten<lb/>
die dem allseitigen Recht entsprechende allsei-<lb/>
tige Pflicht, keinen Staat in dem Gebrauch die-<lb/>
ses Urrechtes zu hindern; eine Pflicht, welche<lb/>
einige, ohne Noth <hi rendition="#i">b</hi>), haben gründen wollen,<lb/>
nicht auf ein Recht das allen Staaten gemein<lb/>
ist, sondern auf eine ursprüngliche Gemein-<lb/>
schaft der Dinge (communio primaeva), die<lb/>
bald als eine wirkliche, oder positive <hi rendition="#i">c</hi>), bald<lb/>
als eine negative <hi rendition="#i">d</hi>), bald als eine privative <hi rendition="#i">e</hi>),<lb/>
dargestellt worden ist.</p><lb/>
                <note place="end" n="a)">Von dem Mitgebrauch des freien Weltmeers s. unten §. 132.</note><lb/>
                <note place="end" n="b)">Mit Recht behaupten dieses, <hi rendition="#k">Kulpis</hi> in collegio Grotiano, p. 26.<lb/><hi rendition="#k">Strauch</hi> diss. de imperio maris, c. I. §. 5. et 8. Cph. Frid.<lb/><hi rendition="#k">Schott</hi> diss. de origine dominiorum, §. 9. sq. in dessen Disser-<lb/>
tatt. jur. nat. T. I. p. 384. sqq. <hi rendition="#k">Achenwall</hi> jur. nat. §. 116.<lb/><hi rendition="#k">Schröder</hi> l. c. §. 238. <hi rendition="#k">Günther</hi> a. a. O. II. 3 f. Vergl. auch<lb/>
Jo. Chr. <hi rendition="#k">Muhrbeck</hi> diss. theses communionem primaevam et<lb/>
primordia dominii inprimis spectantes. Gryph. 1782. 4.</note><lb/>
                <note place="end" n="c)"><hi rendition="#k">Grotius</hi> de J. B. et P. lib. II. c. 2. §. 2. sqq.</note><lb/>
                <note place="end" n="d)"><hi rendition="#k">Pufendorf</hi> de J. N. et G. lib. IV. c. 4. §. 4. <hi rendition="#k">Heineccius</hi> elem.<lb/>
jur. nat. et gent. lib. I. §. 233.</note><lb/>
                <note place="end" n="e)">Jo. Bapt. Aloys. <hi rendition="#k">Samhaber</hi> diss. de eo quod circa rei vindica-<lb/>
tionem instituendam juris naturalis est (Wirceb. 1788), cap. 1.<lb/><hi rendition="#k">Klüber</hi>&#x2019;s kl. jurist. Biblioth. XV. 339.</note>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 48.<lb/><hi rendition="#i">III</hi>) <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">den Regenten</hi>.</hi></head><lb/>
                <p>Die Unabhängigkeit des Staates kommt auch<lb/>
der Person seines Repräsentanten, dem <hi rendition="#i">Regen-</hi><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[88/0094] II. Th. I. Tit. Unbedingte Rechte d. europ. Staaten. sitz derselben physisch möglich ist a). So weit dieser unmöglich, oder nicht wirklich ist, be- steht noch jetzt unter den europäischen Staaten die dem allseitigen Recht entsprechende allsei- tige Pflicht, keinen Staat in dem Gebrauch die- ses Urrechtes zu hindern; eine Pflicht, welche einige, ohne Noth b), haben gründen wollen, nicht auf ein Recht das allen Staaten gemein ist, sondern auf eine ursprüngliche Gemein- schaft der Dinge (communio primaeva), die bald als eine wirkliche, oder positive c), bald als eine negative d), bald als eine privative e), dargestellt worden ist. a⁾ Von dem Mitgebrauch des freien Weltmeers s. unten §. 132. b⁾ Mit Recht behaupten dieses, Kulpis in collegio Grotiano, p. 26. Strauch diss. de imperio maris, c. I. §. 5. et 8. Cph. Frid. Schott diss. de origine dominiorum, §. 9. sq. in dessen Disser- tatt. jur. nat. T. I. p. 384. sqq. Achenwall jur. nat. §. 116. Schröder l. c. §. 238. Günther a. a. O. II. 3 f. Vergl. auch Jo. Chr. Muhrbeck diss. theses communionem primaevam et primordia dominii inprimis spectantes. Gryph. 1782. 4. c⁾ Grotius de J. B. et P. lib. II. c. 2. §. 2. sqq. d⁾ Pufendorf de J. N. et G. lib. IV. c. 4. §. 4. Heineccius elem. jur. nat. et gent. lib. I. §. 233. e⁾ Jo. Bapt. Aloys. Samhaber diss. de eo quod circa rei vindica- tionem instituendam juris naturalis est (Wirceb. 1788), cap. 1. Klüber’s kl. jurist. Biblioth. XV. 339. §. 48. III) den Regenten. Die Unabhängigkeit des Staates kommt auch der Person seines Repräsentanten, dem Regen-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/94
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/94>, abgerufen am 22.12.2024.