Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Cap. Recht d. Unterhandl., ins. durch Gesandte.
Auszeichnung geniesst die Gemahlin des Gesand-
ten, vorzüglich diejenige eines Botschafters c).
Doch ist die Etiquette der Höfe hierin sehr ver-
schieden d), z. B. in Ansehung der Ehre des
Tabourets bei der Kaiserin oder Königin e), des
Empfangs bei ihrer ersten und letzten Audienz
oder Präsentation, ihres Ranges, und des übrigen
Ceremoniels f). Auf eigenen Hausgottesdienst,
hat sie in der Regel keinen Anspruch, selbst dann
nicht, wenn ihre Religionsgenossen weder an
demselben Ort, noch in der Nähe, das Recht der
öffentlichen oder PrivatReligionsübung haben g).
Sie nimmt Theil an der Unabhängigkeit ihres
Gemahls, und sie hat, gleich ihm, ein beson-
deres Recht auf den Schutz des Staates, an wel-
chen er gesendet ist h).

a) Moser's Beyträge, IV. 240. Bielfeld II. 201. §. 10.
b) Wicquefort, T. I, Sect. 28.
c) F. C. v. Moser, die Gesandtin nach ihren Rechten und
Pflichten; in s. kleinen Schriften, III. 133 ff. Moser's Ver-
such, III. 145. IV. 315 ff. Ebendess. Beyträge, IV. 175. 329.
427. 450. Bynrershoer de foro legatorum, c. 15.
d) F. C. v. Moser a. a. O. S. 149 ff. 151 ff. 166 ff.
e) De la Maillardiere precis du droit des gens, p. 339. F. C.
v. Moser a. a. O. S. 174. 195.
f) Ausführlich hievon, F. C. v. Moser a. a. O. Moser's Bey-
träge, IV. 175 -- 182. 329. 427. 450.
g) F. C. v. Moser a. a. O. S. 305 -- 309.
h) Daher, sagt Bynkershoek de foro legatorum, c. 15. §. 4.,
kann man ihre Effecten nicht mit Arrest belegen.
§. 192.
GesandschaftQuartier. Wappen. Gepränge.

Für den Gesandten und sein Gefolge, ist eine

III. Cap. Recht d. Unterhandl., ins. durch Gesandte.
Auszeichnung genieſst die Gemahlin des Gesand-
ten, vorzüglich diejenige eines Botschafters c).
Doch ist die Etiquette der Höfe hierin sehr ver-
schieden d), z. B. in Ansehung der Ehre des
Tabourets bei der Kaiserin oder Königin e), des
Empfangs bei ihrer ersten und letzten Audienz
oder Präsentation, ihres Ranges, und des übrigen
Ceremoniels f). Auf eigenen Hausgottesdienst,
hat sie in der Regel keinen Anspruch, selbst dann
nicht, wenn ihre Religionsgenossen weder an
demselben Ort, noch in der Nähe, das Recht der
öffentlichen oder PrivatReligionsübung haben g).
Sie nimmt Theil an der Unabhängigkeit ihres
Gemahls, und sie hat, gleich ihm, ein beson-
deres Recht auf den Schutz des Staates, an wel-
chen er gesendet ist h).

a) Moser’s Beyträge, IV. 240. Bielfeld II. 201. §. 10.
b) Wicquefort, T. I, Sect. 28.
c) F. C. v. Moser, die Gesandtin nach ihren Rechten und
Pflichten; in s. kleinen Schriften, III. 133 ff. Moser’s Ver-
such, III. 145. IV. 315 ff. Ebendess. Beyträge, IV. 175. 329.
427. 450. Bynrershoer de foro legatorum, c. 15.
d) F. C. v. Moser a. a. O. S. 149 ff. 151 ff. 166 ff.
e) De la Maillardière précis du droit des gens, p. 339. F. C.
v. Moser a. a. O. S. 174. 195.
f) Ausführlich hievon, F. C. v. Moser a. a. O. Moser’s Bey-
träge, IV. 175 — 182. 329. 427. 450.
g) F. C. v. Moser a. a. O. S. 305 — 309.
h) Daher, sagt Bynkershoek de foro legatorum, c. 15. §. 4.,
kann man ihre Effecten nicht mit Arrest belegen.
§. 192.
GesandschaftQuartier. Wappen. Gepränge.

Für den Gesandten und sein Gefolge, ist eine

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0317" n="311"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">III. Cap. Recht d. Unterhandl., ins. durch Gesandte.</hi></fw><lb/>
Auszeichnung genie&#x017F;st die <hi rendition="#i">Gemahlin</hi> des Gesand-<lb/>
ten, vorzüglich diejenige eines Botschafters <hi rendition="#i">c</hi>).<lb/>
Doch ist die Etiquette der Höfe hierin sehr ver-<lb/>
schieden <hi rendition="#i">d</hi>), z. B. in Ansehung der Ehre des<lb/>
Tabourets bei der Kaiserin oder Königin <hi rendition="#i">e</hi>), des<lb/>
Empfangs bei ihrer ersten und letzten Audienz<lb/>
oder Präsentation, ihres Ranges, und des übrigen<lb/>
Ceremoniels <hi rendition="#i">f</hi>). Auf eigenen Hausgottesdienst,<lb/>
hat sie in der Regel keinen Anspruch, selbst dann<lb/>
nicht, wenn ihre Religionsgenossen weder an<lb/>
demselben Ort, noch in der Nähe, das Recht der<lb/>
öffentlichen oder PrivatReligionsübung haben <hi rendition="#i">g</hi>).<lb/>
Sie nimmt Theil an der Unabhängigkeit ihres<lb/>
Gemahls, und sie hat, gleich ihm, ein beson-<lb/>
deres Recht auf den Schutz des Staates, an wel-<lb/>
chen er gesendet ist <hi rendition="#i">h</hi>).</p><lb/>
                <note place="end" n="a)"><hi rendition="#k">Moser</hi>&#x2019;s Beyträge, IV. 240. <hi rendition="#k">Bielfeld</hi> II. 201. §. 10.</note><lb/>
                <note place="end" n="b)"><hi rendition="#k">Wicquefort</hi>, T. I, Sect. 28.</note><lb/>
                <note place="end" n="c)">F. C. v. <hi rendition="#k">Moser</hi>, die Gesandtin nach ihren Rechten und<lb/>
Pflichten; in s. kleinen Schriften, III. 133 ff. <hi rendition="#k">Moser</hi>&#x2019;s Ver-<lb/>
such, III. 145. IV. 315 ff. <hi rendition="#i">Ebendess</hi>. Beyträge, IV. 175. 329.<lb/>
427. 450. <hi rendition="#k">Bynrershoer</hi> de foro legatorum, c. 15.</note><lb/>
                <note place="end" n="d)">F. C. v. <hi rendition="#k">Moser</hi> a. a. O. S. 149 ff. 151 ff. 166 ff.</note><lb/>
                <note place="end" n="e)">De la <hi rendition="#k">Maillardière</hi> précis du droit des gens, p. 339. F. C.<lb/>
v. <hi rendition="#k">Moser</hi> a. a. O. S. 174. 195.</note><lb/>
                <note place="end" n="f)">Ausführlich hievon, F. C. v. <hi rendition="#k">Moser</hi> a. a. O. <hi rendition="#k">Moser</hi>&#x2019;s Bey-<lb/>
träge, IV. 175 &#x2014; 182. 329. 427. 450.</note><lb/>
                <note place="end" n="g)">F. C. v. <hi rendition="#k">Moser</hi> a. a. O. S. 305 &#x2014; 309.</note><lb/>
                <note place="end" n="h)">Daher, sagt <hi rendition="#k">Bynkershoek</hi> de foro legatorum, c. 15. §. 4.,<lb/>
kann man ihre Effecten nicht mit Arrest belegen.</note>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 192.<lb/><hi rendition="#i">GesandschaftQuartier. Wappen. Gepränge</hi>.</head><lb/>
                <p>Für den Gesandten und sein Gefolge, ist eine<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[311/0317] III. Cap. Recht d. Unterhandl., ins. durch Gesandte. Auszeichnung genieſst die Gemahlin des Gesand- ten, vorzüglich diejenige eines Botschafters c). Doch ist die Etiquette der Höfe hierin sehr ver- schieden d), z. B. in Ansehung der Ehre des Tabourets bei der Kaiserin oder Königin e), des Empfangs bei ihrer ersten und letzten Audienz oder Präsentation, ihres Ranges, und des übrigen Ceremoniels f). Auf eigenen Hausgottesdienst, hat sie in der Regel keinen Anspruch, selbst dann nicht, wenn ihre Religionsgenossen weder an demselben Ort, noch in der Nähe, das Recht der öffentlichen oder PrivatReligionsübung haben g). Sie nimmt Theil an der Unabhängigkeit ihres Gemahls, und sie hat, gleich ihm, ein beson- deres Recht auf den Schutz des Staates, an wel- chen er gesendet ist h). a⁾ Moser’s Beyträge, IV. 240. Bielfeld II. 201. §. 10. b⁾ Wicquefort, T. I, Sect. 28. c⁾ F. C. v. Moser, die Gesandtin nach ihren Rechten und Pflichten; in s. kleinen Schriften, III. 133 ff. Moser’s Ver- such, III. 145. IV. 315 ff. Ebendess. Beyträge, IV. 175. 329. 427. 450. Bynrershoer de foro legatorum, c. 15. d⁾ F. C. v. Moser a. a. O. S. 149 ff. 151 ff. 166 ff. e⁾ De la Maillardière précis du droit des gens, p. 339. F. C. v. Moser a. a. O. S. 174. 195. f⁾ Ausführlich hievon, F. C. v. Moser a. a. O. Moser’s Bey- träge, IV. 175 — 182. 329. 427. 450. g⁾ F. C. v. Moser a. a. O. S. 305 — 309. h⁾ Daher, sagt Bynkershoek de foro legatorum, c. 15. §. 4., kann man ihre Effecten nicht mit Arrest belegen. §. 192. GesandschaftQuartier. Wappen. Gepränge. Für den Gesandten und sein Gefolge, ist eine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/317
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/317>, abgerufen am 22.12.2024.