Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.II. Cap. Recht der Verträge. Munster, T. I. p. 20. Glafey's Vernunft- u. Völkerrecht,S. 466); Heinrich II. von dem päpstl. Legaten Caraffa (Vat- tel L. II, ch. 15, §. 223). Dieser Missbrauch veranlasste in manchen Verträgen die Clausel: "dass der Promittent Re- "laxation von seinem Eid, weder selbst noch durch einen "Andern suchen, noch die ihm angebotene annehmen wolle". Beispiele in Schmauss C. J. G. 1165. Lamberty, I. 571. Rous- set interets et pretentions, II. 13. 23. Faber's StaatsCanzley, XC. 215. c) Beispiele liefern noch, die Friedensschlüsse von Arras, zwi- schen Maximilian I. u. Ludwig XI. 1482; von Senlis, zwi- schen Max. I. u. Carl VIII. 1493; von Orleans, zwischen Lud- wig XII. u. England 1514. Vergl. auch Fagel, l. c. p. 26. sqq. (Neyron) Essai sur les garanties, p. 100. d) An ihrer Stelle, wählte man dritte Mächte zu Conserva- toren. Daher der Ursprung der heutigen Garantieen, von welchen der Tractat von Blois 1505 das erste Beispiel lie- fert. Du Mont corps dipl. T. IV. P. 1. p. 74. Franc. Fa- gel l. c. p. 29. sq. v. Steck's Versuche (von 1772), Num. 5, S. 48 ff. e) Noch Carl V. u. Franz I. suchten den Frieden von Cambray 1529, Art. 46, dadurch zu verstärken; obgleich die Päpste Bonifacius VIII. u. IX. 1302 u. 1390 diese Verpflichtungsart verboten hatten. De Gudenus cod. dipl. T. V. p. 336. f) Von diesen und andern ehemaligen Verpflichtungsarten, s. J. L. Klüber comm. de pictura contumeliosa (Erlang. 1787. 4.), §. 6. Memoires sur l'ancienne chevalerie, par M. de la Curne de Sainte-Palaye, T. I, p. 382. et suiv. §. 156. Insbesondere, durch 1) Pfand; 2) Geissel. Zur Sicherheit völkerrechtlicher Stipulatio- II. Cap. Recht der Verträge. Munster, T. I. p. 20. Glafey’s Vernunft- u. Völkerrecht,S. 466); Heinrich II. von dem päpstl. Legaten Caraffa (Vat- tel L. II, ch. 15, §. 223). Dieser Miſsbrauch veranlaſste in manchen Verträgen die Clausel: „daſs der Promittent Re- „laxation von seinem Eid, weder selbst noch durch einen „Andern suchen, noch die ihm angebotene annehmen wolle“. Beispiele in Schmauss C. J. G. 1165. Lamberty, I. 571. Rous- set intérêts et prétentions, II. 13. 23. Faber’s StaatsCanzley, XC. 215. c) Beispiele liefern noch, die Friedensschlüsse von Arras, zwi- schen Maximilian I. u. Ludwig XI. 1482; von Senlis, zwi- schen Max. I. u. Carl VIII. 1493; von Orleans, zwischen Lud- wig XII. u. England 1514. Vergl. auch Fagel, l. c. p. 26. sqq. (Neyron) Essai sur les garanties, p. 100. d) An ihrer Stelle, wählte man dritte Mächte zu Conserva- toren. Daher der Ursprung der heutigen Garantieen, von welchen der Tractat von Blois 1505 das erste Beispiel lie- fert. Du Mont corps dipl. T. IV. P. 1. p. 74. Franc. Fa- gel l. c. p. 29. sq. v. Steck’s Versuche (von 1772), Num. 5, S. 48 ff. e) Noch Carl V. u. Franz I. suchten den Frieden von Cambray 1529, Art. 46, dadurch zu verstärken; obgleich die Päpste Bonifacius VIII. u. IX. 1302 u. 1390 diese Verpflichtungsart verboten hatten. De Gudenus cod. dipl. T. V. p. 336. f) Von diesen und andern ehemaligen Verpflichtungsarten, s. J. L. Klüber comm. de pictura contumeliosa (Erlang. 1787. 4.), §. 6. Mémoires sur l’ancienne chevalerie, par M. de la Curne de Sainte-Palaye, T. I, p. 382. et suiv. §. 156. Insbesondere, durch 1) Pfand; 2) Geissel. Zur Sicherheit völkerrechtlicher Stipulatio- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <note place="end" n="b)"><pb facs="#f0257" n="251"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">II. Cap. Recht der Verträge.</hi></fw><lb/> Munster, T. I. p. 20. <hi rendition="#k">Glafey</hi>’s Vernunft- u. Völkerrecht,<lb/> S. 466); Heinrich II. von dem päpstl. Legaten Caraffa (<hi rendition="#k">Vat-<lb/> tel</hi> L. II, ch. 15, §. 223). 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II. Cap. Recht der Verträge.
b⁾
Munster, T. I. p. 20. Glafey’s Vernunft- u. Völkerrecht,
S. 466); Heinrich II. von dem päpstl. Legaten Caraffa (Vat-
tel L. II, ch. 15, §. 223). Dieser Miſsbrauch veranlaſste
in manchen Verträgen die Clausel: „daſs der Promittent Re-
„laxation von seinem Eid, weder selbst noch durch einen
„Andern suchen, noch die ihm angebotene annehmen wolle“.
Beispiele in Schmauss C. J. G. 1165. Lamberty, I. 571. Rous-
set intérêts et prétentions, II. 13. 23. Faber’s StaatsCanzley,
XC. 215.
c⁾ Beispiele liefern noch, die Friedensschlüsse von Arras, zwi-
schen Maximilian I. u. Ludwig XI. 1482; von Senlis, zwi-
schen Max. I. u. Carl VIII. 1493; von Orleans, zwischen Lud-
wig XII. u. England 1514. Vergl. auch Fagel, l. c. p. 26. sqq.
(Neyron) Essai sur les garanties, p. 100.
d⁾ An ihrer Stelle, wählte man dritte Mächte zu Conserva-
toren. Daher der Ursprung der heutigen Garantieen, von
welchen der Tractat von Blois 1505 das erste Beispiel lie-
fert. Du Mont corps dipl. T. IV. P. 1. p. 74. Franc. Fa-
gel l. c. p. 29. sq. v. Steck’s Versuche (von 1772), Num. 5,
S. 48 ff.
e⁾ Noch Carl V. u. Franz I. suchten den Frieden von Cambray
1529, Art. 46, dadurch zu verstärken; obgleich die Päpste
Bonifacius VIII. u. IX. 1302 u. 1390 diese Verpflichtungsart
verboten hatten. De Gudenus cod. dipl. T. V. p. 336.
f⁾ Von diesen und andern ehemaligen Verpflichtungsarten,
s. J. L. Klüber comm. de pictura contumeliosa (Erlang.
1787. 4.), §. 6. Mémoires sur l’ancienne chevalerie, par
M. de la Curne de Sainte-Palaye, T. I, p. 382. et suiv.
§. 156.
Insbesondere, durch 1) Pfand; 2) Geissel.
Zur Sicherheit völkerrechtlicher Stipulatio-
nen, dient bisweilen ein Pfand a), welches der
versprechende Theil einsetzt. Es besteht meist
in Landestheilen b), verbunden mit Uebergabe
an den andern Contrahenten (eigentliches Pfand,
Faustpfand), und mit eingeräumtem, mehr oder
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