[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771.Wingolf. Erstes Lied.
[Abbildung]
Wie Gna in Fluge, jugendlich ungestüm, Und stolz, als reichten mir aus Idunens Gold Die Götter, sing' ich meine Freunde Feyrend in kühnerem Bardenliede. Willst du zu Strophen werden, o Haingesang? Willst du gesetzlos, Ossians Schwunge gleich, Gleich Ullers Tanz auf Meerkrystalle, Frey aus der Seele des Dichters schweben? Die Wasser Hebrus wälzten mit Adlereil (Gna)Des Celten Leyer, welche die Wälder zwang, Daß sie ihr folgten, die die Felsen Taumeln, und wandeln aus Wolken lehrte. (Idunens) (Ullers) So (Gna) Nach der Mythologie unsrer Vorfahren, eine Untergöttin, welche Freya, die erste der Göttinnen, mit ihren Befehlen aussandte. (Idunens) Iduna, auch Idun, bewahrte in einer gold- nen Schale Aepfel, womit die Götter die Unsterb- lichkeit erhielten. (Ullers) Schönheit, Pfeil, und Schrittschuh unterschei-
den ihn von den andern Göttern. Wingolf. Erſtes Lied.
[Abbildung]
Wie Gna in Fluge, jugendlich ungeſtuͤm, Und ſtolz, als reichten mir aus Idunens Gold Die Goͤtter, ſing’ ich meine Freunde Feyrend in kuͤhnerem Bardenliede. Willſt du zu Strophen werden, o Haingeſang? Willſt du geſetzlos, Oſſians Schwunge gleich, Gleich Ullers Tanz auf Meerkryſtalle, Frey aus der Seele des Dichters ſchweben? Die Waſſer Hebrus waͤlzten mit Adlereil (Gna)Des Celten Leyer, welche die Waͤlder zwang, Daß ſie ihr folgten, die die Felſen Taumeln, und wandeln aus Wolken lehrte. (Idunens) (Ullers) So (Gna) Nach der Mythologie unſrer Vorfahren, eine Untergoͤttin, welche Freya, die erſte der Goͤttinnen, mit ihren Befehlen ausſandte. (Idunens) Iduna, auch Idun, bewahrte in einer gold- nen Schale Aepfel, womit die Goͤtter die Unſterb- lichkeit erhielten. (Ullers) Schoͤnheit, Pfeil, und Schrittſchuh unterſchei-
den ihn von den andern Goͤttern. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0067" n="59"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wingolf.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Erſtes Lied</hi>.</hi> </head><lb/> <figure/> <lg> <lg n="34"> <l>Wie Gna in Fluge, jugendlich ungeſtuͤm,</l><lb/> <l>Und ſtolz, als reichten mir aus Idunens Gold</l><lb/> <l>Die Goͤtter, ſing’ ich meine Freunde</l><lb/> <l>Feyrend in kuͤhnerem Bardenliede.</l> </lg><lb/> <lg n="35"> <l>Willſt du zu Strophen werden, o Haingeſang?</l><lb/> <l>Willſt du geſetzlos, Oſſians Schwunge gleich,</l><lb/> <l>Gleich Ullers Tanz auf Meerkryſtalle,</l><lb/> <l>Frey aus der Seele des Dichters ſchweben?</l> </lg><lb/> <lg n="36"> <l>Die Waſſer Hebrus waͤlzten mit Adlereil</l><lb/> <l>Des Celten Leyer, welche die Waͤlder zwang,</l><lb/> <l>Daß ſie ihr folgten, die die Felſen</l><lb/> <l>Taumeln, und wandeln aus Wolken lehrte.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/> <note place="foot" n="(Gna)">Nach der Mythologie unſrer Vorfahren, eine<lb/> Untergoͤttin, welche Freya, die erſte der Goͤttinnen,<lb/> mit ihren Befehlen ausſandte.</note><lb/> <note place="foot" n="(Idunens)">Iduna, auch Idun, bewahrte in einer gold-<lb/> nen Schale Aepfel, womit die Goͤtter die Unſterb-<lb/> lichkeit erhielten.</note><lb/> <note place="foot" n="(Ullers)">Schoͤnheit, Pfeil, und Schrittſchuh unterſchei-<lb/> den ihn von den andern Goͤttern.</note><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0067]
Wingolf.
Erſtes Lied.
[Abbildung]
Wie Gna in Fluge, jugendlich ungeſtuͤm,
Und ſtolz, als reichten mir aus Idunens Gold
Die Goͤtter, ſing’ ich meine Freunde
Feyrend in kuͤhnerem Bardenliede.
Willſt du zu Strophen werden, o Haingeſang?
Willſt du geſetzlos, Oſſians Schwunge gleich,
Gleich Ullers Tanz auf Meerkryſtalle,
Frey aus der Seele des Dichters ſchweben?
Die Waſſer Hebrus waͤlzten mit Adlereil
Des Celten Leyer, welche die Waͤlder zwang,
Daß ſie ihr folgten, die die Felſen
Taumeln, und wandeln aus Wolken lehrte.
So
(Gna)
(Idunens)
(Ullers)
(Gna) Nach der Mythologie unſrer Vorfahren, eine
Untergoͤttin, welche Freya, die erſte der Goͤttinnen,
mit ihren Befehlen ausſandte.
(Idunens) Iduna, auch Idun, bewahrte in einer gold-
nen Schale Aepfel, womit die Goͤtter die Unſterb-
lichkeit erhielten.
(Ullers) Schoͤnheit, Pfeil, und Schrittſchuh unterſchei-
den ihn von den andern Goͤttern.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |