[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771.Die frühen Gräber.
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Willkommen, o silberner Mond, Schöner, stiller Gefährt der Nacht! Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund! Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin. Des Mayes Erwachen ist nur Schöner noch, wie die Sommernacht, Wenn ihm Thau, hell wie Licht, aus der Locke träuft, Und zu dem Hügel herauf röthlich er kömmt. Ihr Edleren, ach es bewächst Eure Maale schon ernstes Moos! O wie war glücklich ich, als ich noch mit euch Sahe sich röthen den Tag, schimmern die Nacht. [Abbildung]
Schlacht-
Die fruͤhen Graͤber.
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Willkommen, o ſilberner Mond, Schoͤner, ſtiller Gefaͤhrt der Nacht! Du entfliehſt? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund! Sehet, er bleibt, das Gewoͤlk wallte nur hin. Des Mayes Erwachen iſt nur Schoͤner noch, wie die Sommernacht, Wenn ihm Thau, hell wie Licht, aus der Locke traͤuft, Und zu dem Huͤgel herauf roͤthlich er koͤmmt. Ihr Edleren, ach es bewaͤchſt Eure Maale ſchon ernſtes Moos! O wie war gluͤcklich ich, als ich noch mit euch Sahe ſich roͤthen den Tag, ſchimmern die Nacht. [Abbildung]
Schlacht-
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Die fruͤhen Graͤber.
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Willkommen, o ſilberner Mond,
Schoͤner, ſtiller Gefaͤhrt der Nacht!
Du entfliehſt? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund!
Sehet, er bleibt, das Gewoͤlk wallte nur hin.
Des Mayes Erwachen iſt nur
Schoͤner noch, wie die Sommernacht,
Wenn ihm Thau, hell wie Licht, aus der Locke
traͤuft,
Und zu dem Huͤgel herauf roͤthlich er koͤmmt.
Ihr Edleren, ach es bewaͤchſt
Eure Maale ſchon ernſtes Moos!
O wie war gluͤcklich ich, als ich noch mit euch
Sahe ſich roͤthen den Tag, ſchimmern die
Nacht.
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Zitationshilfe: | [Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_oden_1771/163>, abgerufen am 22.07.2024. |