Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite
Aganippe und Phiala.
[Abbildung]
Wie der Rhein durchs höhere Thal fern herkommt
Rauschend, als käm Wald und Felsen mit ihm,
Hochwogig erhebt sich sein Strom,
Wie das Weltmeer die Gestade
Mit erhobner Woge bestürmt! Als donnr' er,
Rauschet der Strom, schäumet, stürzt sich herab
Ins Blumengefild, und im Fall
Wird er Silber, das empor stäubt.
So ertönt, so strömt der Gesang, Thuiskon,
Deines Geschlechts. Tief lags, Vater, und lang
In säumendem Schlaf, unerweckt
Von dem Aufschwung und dem Tonfall
Des Apollo, wenn, der Poet Achäa's,
Phöbus Apoll Lorbern, und dem Eurot
Gesänge des höheren Flugs
In dem Lautmaaß der Natur sang,
(Phiala)
Und
(Phiala) Der Quell des Jordans.
J 4
Aganippe und Phiala.
[Abbildung]
Wie der Rhein durchs hoͤhere Thal fern herkommt
Rauſchend, als kaͤm Wald und Felſen mit ihm,
Hochwogig erhebt ſich ſein Strom,
Wie das Weltmeer die Geſtade
Mit erhobner Woge beſtuͤrmt! Als donnr’ er,
Rauſchet der Strom, ſchaͤumet, ſtuͤrzt ſich herab
Ins Blumengefild, und im Fall
Wird er Silber, das empor ſtaͤubt.
So ertoͤnt, ſo ſtroͤmt der Geſang, Thuiskon,
Deines Geſchlechts. Tief lags, Vater, und lang
In ſaͤumendem Schlaf, unerweckt
Von dem Aufſchwung und dem Tonfall
Des Apollo, wenn, der Poet Achaͤa’s,
Phoͤbus Apoll Lorbern, und dem Eurot
Geſaͤnge des hoͤheren Flugs
In dem Lautmaaß der Natur ſang,
(Phiala)
Und
(Phiala) Der Quell des Jordans.
J 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0143" n="135"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Aganippe und Phiala.</hi> </head><lb/>
          <figure/>
          <lg>
            <lg n="70">
              <l>Wie der Rhein durchs ho&#x0364;here Thal fern herkommt</l><lb/>
              <l>Rau&#x017F;chend, als ka&#x0364;m Wald und Fel&#x017F;en mit ihm,</l><lb/>
              <l>Hochwogig erhebt &#x017F;ich &#x017F;ein Strom,</l><lb/>
              <l>Wie das Weltmeer die Ge&#x017F;tade</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="71">
              <l>Mit erhobner Woge be&#x017F;tu&#x0364;rmt! Als donnr&#x2019; er,</l><lb/>
              <l>Rau&#x017F;chet der Strom, &#x017F;cha&#x0364;umet, &#x017F;tu&#x0364;rzt &#x017F;ich herab</l><lb/>
              <l>Ins Blumengefild, und im Fall</l><lb/>
              <l>Wird er Silber, das empor &#x017F;ta&#x0364;ubt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="72">
              <l>So erto&#x0364;nt, &#x017F;o &#x017F;tro&#x0364;mt der Ge&#x017F;ang, Thuiskon,</l><lb/>
              <l>Deines Ge&#x017F;chlechts. Tief lags, Vater, und lang</l><lb/>
              <l>In &#x017F;a&#x0364;umendem Schlaf, unerweckt</l><lb/>
              <l>Von dem Auf&#x017F;chwung und dem Tonfall</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="73">
              <l>Des Apollo, wenn, der Poet Acha&#x0364;a&#x2019;s,</l><lb/>
              <l>Pho&#x0364;bus Apoll Lorbern, und dem Eurot</l><lb/>
              <l>Ge&#x017F;a&#x0364;nge des ho&#x0364;heren Flugs</l><lb/>
              <l>In dem Lautmaaß der Natur &#x017F;ang,</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">J 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/>
            <note place="foot" n="(Phiala)">Der Quell des Jordans.</note><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0143] Aganippe und Phiala. [Abbildung] Wie der Rhein durchs hoͤhere Thal fern herkommt Rauſchend, als kaͤm Wald und Felſen mit ihm, Hochwogig erhebt ſich ſein Strom, Wie das Weltmeer die Geſtade Mit erhobner Woge beſtuͤrmt! Als donnr’ er, Rauſchet der Strom, ſchaͤumet, ſtuͤrzt ſich herab Ins Blumengefild, und im Fall Wird er Silber, das empor ſtaͤubt. So ertoͤnt, ſo ſtroͤmt der Geſang, Thuiskon, Deines Geſchlechts. Tief lags, Vater, und lang In ſaͤumendem Schlaf, unerweckt Von dem Aufſchwung und dem Tonfall Des Apollo, wenn, der Poet Achaͤa’s, Phoͤbus Apoll Lorbern, und dem Eurot Geſaͤnge des hoͤheren Flugs In dem Lautmaaß der Natur ſang, Und (Phiala) (Phiala) Der Quell des Jordans. J 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_oden_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_oden_1771/143
Zitationshilfe: [Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_oden_1771/143>, abgerufen am 21.12.2024.