nes oder grosses Rufs und Namens, vom Haubt bis zun Füssen, der's waghalset auch nur zwey bis drey neue Wort in unsre liebe edle deutsche Sprache einschalten zu wollen.
4
Wenn ein Freyer oder Edler ausländische Worte ohne Bedürfnis in die Sprache mischt, so entgilt er's, sinds nur wenige, durch die Stirnrunzel, sinds aber viele, so trägt er den Hund. Mischt ein Knecht ein, es seyn dann viel oder wenig Worte; so büsset er's durch das Hohngelächter, und wird er noch einmal betreten, durch den Sattel.
L. G. Wider die Natur und alte gute Sitte unsrer Sprache ...
5
Wer hundert Scherfe und zehn Goldstücke in die Sprache gebracht hat, der erhält Schale und Blatt; wer die doppelte Zahl der Scherfe und der Goldstücke, Hügel und Eichel.
L. G.
nes oder groſſes Rufs und Namens, vom Haubt bis zun Fuͤſſen, der’s waghalſet auch nur zwey bis drey neue Wort in unſre liebe edle deutſche Sprache einſchalten zu wollen.
4
Wenn ein Freyer oder Edler auslaͤndiſche Worte ohne Beduͤrfnis in die Sprache miſcht, ſo entgilt er’s, ſinds nur wenige, durch die Stirnrunzel, ſinds aber viele, ſo traͤgt er den Hund. Miſcht ein Knecht ein, es ſeyn dann viel oder wenig Worte; ſo buͤſſet er’s durch das Hohngelaͤchter, und wird er noch einmal betreten, durch den Sattel.
L. G. Wider die Natur und alte gute Sitte unſrer Sprache …
5
Wer hundert Scherfe und zehn Goldſtuͤcke in die Sprache gebracht hat, der erhaͤlt Schale und Blatt; wer die doppelte Zahl der Scherfe und der Goldſtuͤcke, Huͤgel und Eichel.
L. G.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0118"n="42"/><hirendition="#fr">nes oder groſſes Rufs und Namens, vom<lb/>
Haubt bis zun Fuͤſſen, der’s waghalſet<lb/>
auch nur zwey bis drey neue Wort in unſre<lb/>
liebe edle deutſche Sprache einſchalten zu<lb/>
wollen.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>4</head><lb/><p>Wenn ein Freyer oder Edler auslaͤndiſche<lb/>
Worte ohne Beduͤrfnis in die Sprache miſcht,<lb/>ſo entgilt er’s, ſinds nur wenige, durch die<lb/>
Stirnrunzel, ſinds aber viele, ſo traͤgt er<lb/>
den Hund. Miſcht ein Knecht ein, es<lb/>ſeyn dann viel oder wenig Worte; ſo buͤſſet<lb/>
er’s durch das Hohngelaͤchter, und wird er<lb/>
noch einmal betreten, durch den Sattel.</p><lb/><cit><quote><hirendition="#c">L. G.</hi><lb/><hirendition="#fr">Wider die Natur und alte gute Sitte<lb/>
unſrer Sprache</hi>…</quote></cit></div><lb/><divn="3"><head>5</head><lb/><p>Wer hundert Scherfe und zehn Goldſtuͤcke<lb/>
in die Sprache gebracht hat, der erhaͤlt Schale<lb/>
und Blatt; wer die doppelte Zahl der Scherfe<lb/>
und der Goldſtuͤcke, Huͤgel und Eichel.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">L. G.</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[42/0118]
nes oder groſſes Rufs und Namens, vom
Haubt bis zun Fuͤſſen, der’s waghalſet
auch nur zwey bis drey neue Wort in unſre
liebe edle deutſche Sprache einſchalten zu
wollen.
4
Wenn ein Freyer oder Edler auslaͤndiſche
Worte ohne Beduͤrfnis in die Sprache miſcht,
ſo entgilt er’s, ſinds nur wenige, durch die
Stirnrunzel, ſinds aber viele, ſo traͤgt er
den Hund. Miſcht ein Knecht ein, es
ſeyn dann viel oder wenig Worte; ſo buͤſſet
er’s durch das Hohngelaͤchter, und wird er
noch einmal betreten, durch den Sattel.
L. G.
Wider die Natur und alte gute Sitte
unſrer Sprache …
5
Wer hundert Scherfe und zehn Goldſtuͤcke
in die Sprache gebracht hat, der erhaͤlt Schale
und Blatt; wer die doppelte Zahl der Scherfe
und der Goldſtuͤcke, Huͤgel und Eichel.
L. G.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/118>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.