Das schaudervolle Ende des Papsts, der schreckliche Anblick des Teufels, den Faust bisher nur unter seiner erhabenen Gestalt gesehen hatte, machten einen so starken Ein- druck auf ihn, daß er von der Villa nach Rom eilte, aufpacken ließ, und mit betäubtem Sinn und klopfendem Herzen davon ritt. Sein Gefühl war durch alles was er gese- hen und beobachtet hatte, so stumpf gewor- den, daß er, der so kühn war, dem Ewigen in seinem Innern zu trozen, es kaum wagte, dem Teufel, den er noch sclavisch beherrsch- te, in die Augen zu sehen. Menschenhaß, Menschenverachtung, Zweifel, Gleichgültig-
keit
Fausts Leben. Z
Fuͤnftes Buch.
1.
Das ſchaudervolle Ende des Papſts, der ſchreckliche Anblick des Teufels, den Fauſt bisher nur unter ſeiner erhabenen Geſtalt geſehen hatte, machten einen ſo ſtarken Ein- druck auf ihn, daß er von der Villa nach Rom eilte, aufpacken ließ, und mit betaͤubtem Sinn und klopfendem Herzen davon ritt. Sein Gefuͤhl war durch alles was er geſe- hen und beobachtet hatte, ſo ſtumpf gewor- den, daß er, der ſo kuͤhn war, dem Ewigen in ſeinem Innern zu trozen, es kaum wagte, dem Teufel, den er noch ſclaviſch beherrſch- te, in die Augen zu ſehen. Menſchenhaß, Menſchenverachtung, Zweifel, Gleichguͤltig-
keit
Fauſts Leben. Z
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Fuͤnftes Buch.
1.
Das ſchaudervolle Ende des Papſts, der
ſchreckliche Anblick des Teufels, den Fauſt
bisher nur unter ſeiner erhabenen Geſtalt
geſehen hatte, machten einen ſo ſtarken Ein-
druck auf ihn, daß er von der Villa nach
Rom eilte, aufpacken ließ, und mit betaͤubtem
Sinn und klopfendem Herzen davon ritt.
Sein Gefuͤhl war durch alles was er geſe-
hen und beobachtet hatte, ſo ſtumpf gewor-
den, daß er, der ſo kuͤhn war, dem Ewigen
in ſeinem Innern zu trozen, es kaum wagte,
dem Teufel, den er noch ſclaviſch beherrſch-
te, in die Augen zu ſehen. Menſchenhaß,
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. [353]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/364>, abgerufen am 21.12.2024.
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