Klingemann, Ernst August Friedrich: Nachtwachen. Penig, 1805.Achte Nachtwache. Die Dichter sind ein unschädliches Völkchen, Achte Nachtwache. Die Dichter ſind ein unſchaͤdliches Voͤlkchen, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0132" n="[130]"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#g">Achte Nachtwache</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Dichter ſind ein unſchaͤdliches Voͤlkchen,<lb/> mit ihren Traͤumen und Entzuͤckungen und dem<lb/> Himmel voll griechiſcher Goͤtter, den ſie in ih-<lb/> rer Phantaſie mit ſich umhertragen. Boͤsartig<lb/> aber werden ſie ſobald ſie ſich erdreiſten ihr<lb/> Ideal an die Wirklichkeit zu halten, und nun<lb/> in dieſe, mit der ſie gar nichts zu ſchaffen<lb/> haben ſollten, zornig hineinſchlagen. Sie wuͤr-<lb/> den indeß unſchaͤdlich bleiben, wenn man ih-<lb/> nen nur in der Wirklichkeit ihr freies Plaͤzchen<lb/> ungeſtoͤrt einraͤumen und ſie nicht durch das<lb/> Draͤngen und Treiben in derſelben eben zum<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[130]/0132]
Achte Nachtwache.
Die Dichter ſind ein unſchaͤdliches Voͤlkchen,
mit ihren Traͤumen und Entzuͤckungen und dem
Himmel voll griechiſcher Goͤtter, den ſie in ih-
rer Phantaſie mit ſich umhertragen. Boͤsartig
aber werden ſie ſobald ſie ſich erdreiſten ihr
Ideal an die Wirklichkeit zu halten, und nun
in dieſe, mit der ſie gar nichts zu ſchaffen
haben ſollten, zornig hineinſchlagen. Sie wuͤr-
den indeß unſchaͤdlich bleiben, wenn man ih-
nen nur in der Wirklichkeit ihr freies Plaͤzchen
ungeſtoͤrt einraͤumen und ſie nicht durch das
Draͤngen und Treiben in derſelben eben zum
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