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Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822.

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Kurfürstin.
Ein Sieg, zu theu'r erkauft! Ich mag ihn nicht.
Gebt mir den Preis, den er gekostet, wieder.

(sie sinkt in Ohnmacht.)
Erste Hofdame.
Hilf, Gott im Himmel! Ihre Sinne schwinden.
(Natalie weint.)
Sechster Auftritt.
Prinz Arthur (tritt auf.) -- Die Vorigen.
Prinz Arthur.
O meine theuerste Natalie!
(er legt ihre Hand gerührt an sein Herz.)
Natalie.
So ist es wahr?
Prinz Arthur.
O! Könnt' ich sagen: nein!
Könnt' ich mit Blut, aus diesem treuen Herzen,
Das seinige zurück ins Daseyn rufen! --
Natalie (trocknet sich die Thränen.)
Hat man denn schon die Leiche aufgefunden?
Prinz Arthur.
Ach, mein Geschäft, bis diesen Augenblick,
War Rache nur an Wrangel; wie vermocht' ich,
Solch' einer Sorge mich bis jetzt zu weihn?
Doch eine Schaar von Männern sandt' ich aus,
Ihn, im Gefild des Todes, aufzusuchen:
Vor Nacht noch zweifelsohne trifft er ein.
Natalie.
Wer wird, in diesem schauderhaften Kampf,
Jetzt diese Schweden niederhalten? Wer
Vor dieser Welt von Feinden uns beschirmen,
Die uns sein Glück, die uns sein Ruhm erworben?
Kurfürſtin.
Ein Sieg, zu theu’r erkauft! Ich mag ihn nicht.
Gebt mir den Preis, den er gekoſtet, wieder.

(ſie ſinkt in Ohnmacht.)
Erſte Hofdame.
Hilf, Gott im Himmel! Ihre Sinne ſchwinden.
(Natalie weint.)
Sechster Auftritt.
Prinz Arthur (tritt auf.) — Die Vorigen.
Prinz Arthur.
O meine theuerſte Natalie!
(er legt ihre Hand gerührt an ſein Herz.)
Natalie.
So iſt es wahr?
Prinz Arthur.
O! Könnt’ ich ſagen: nein!
Könnt’ ich mit Blut, aus dieſem treuen Herzen,
Das ſeinige zurück ins Daſeyn rufen! —
Natalie (trocknet ſich die Thränen.)
Hat man denn ſchon die Leiche aufgefunden?
Prinz Arthur.
Ach, mein Geſchäft, bis dieſen Augenblick,
War Rache nur an Wrangel; wie vermocht’ ich,
Solch’ einer Sorge mich bis jetzt zu weihn?
Doch eine Schaar von Männern ſandt’ ich aus,
Ihn, im Gefild des Todes, aufzuſuchen:
Vor Nacht noch zweifelsohne trifft er ein.
Natalie.
Wer wird, in dieſem ſchauderhaften Kampf,
Jetzt dieſe Schweden niederhalten? Wer
Vor dieſer Welt von Feinden uns beſchirmen,
Die uns ſein Glück, die uns ſein Ruhm erworben?
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[36/0049] Kurfürſtin. Ein Sieg, zu theu’r erkauft! Ich mag ihn nicht. Gebt mir den Preis, den er gekoſtet, wieder. (ſie ſinkt in Ohnmacht.) Erſte Hofdame. Hilf, Gott im Himmel! Ihre Sinne ſchwinden. (Natalie weint.) Sechster Auftritt. Prinz Arthur (tritt auf.) — Die Vorigen. Prinz Arthur. O meine theuerſte Natalie! (er legt ihre Hand gerührt an ſein Herz.) Natalie. So iſt es wahr? Prinz Arthur. O! Könnt’ ich ſagen: nein! Könnt’ ich mit Blut, aus dieſem treuen Herzen, Das ſeinige zurück ins Daſeyn rufen! — Natalie (trocknet ſich die Thränen.) Hat man denn ſchon die Leiche aufgefunden? Prinz Arthur. Ach, mein Geſchäft, bis dieſen Augenblick, War Rache nur an Wrangel; wie vermocht’ ich, Solch’ einer Sorge mich bis jetzt zu weihn? Doch eine Schaar von Männern ſandt’ ich aus, Ihn, im Gefild des Todes, aufzuſuchen: Vor Nacht noch zweifelsohne trifft er ein. Natalie. Wer wird, in dieſem ſchauderhaften Kampf, Jetzt dieſe Schweden niederhalten? Wer Vor dieſer Welt von Feinden uns beſchirmen, Die uns ſein Glück, die uns ſein Ruhm erworben?

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822/49>, abgerufen am 21.11.2024.