Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.

Bild:
<< vorherige Seite
Hier wohnt Amphitryon, Thebanerfeldherr,
Geh', störe seine Ruhe nicht.
Amphitryon.
Was? dort im Hause wär' Amphitryon?
Merkur.
Hier in dem Hause ja, er und Alkmene.
Geh', sag' ich noch einmal, und hüte dich
Das Glück der beiden Liebenden zu stören,
Willst du nicht, daß er selber dir erscheine,
Und deine Unverschämtheit strafen soll.

(ab.)

Dritte Scene.
Amphitryon.
Was für ein Schlag fällt dir, Unglücklicher!
Vernichtend ist er, es ist aus mit mir.
Begraben bin ich schon, und meine Wittwe
Schon einem andern Ehgemahl verbunden.
Welch' ein Entschluß ist jetzo zu ergreifen?
Soll ich die Schande, die mein Haus getroffen,
Hier wohnt Amphitryon, Thebanerfeldherr,
Geh’, ſtoͤre ſeine Ruhe nicht.
Amphitryon.
Was? dort im Hauſe waͤr’ Amphitryon?
Merkur.
Hier in dem Hauſe ja, er und Alkmene.
Geh’, ſag’ ich noch einmal, und huͤte dich
Das Gluͤck der beiden Liebenden zu ſtoͤren,
Willſt du nicht, daß er ſelber dir erſcheine,
Und deine Unverſchaͤmtheit ſtrafen ſoll.

(ab.)

Dritte Scene.
Amphitryon.
Was fuͤr ein Schlag faͤllt dir, Ungluͤcklicher!
Vernichtend iſt er, es iſt aus mit mir.
Begraben bin ich ſchon, und meine Wittwe
Schon einem andern Ehgemahl verbunden.
Welch’ ein Entſchluß iſt jetzo zu ergreifen?
Soll ich die Schande, die mein Haus getroffen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#MER">
            <p><pb facs="#f0153" n="137"/>
Hier wohnt Amphitryon, Thebanerfeldherr,<lb/>
Geh&#x2019;, &#x017F;to&#x0364;re &#x017F;eine Ruhe nicht.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AMP">
            <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Was? dort im Hau&#x017F;e wa&#x0364;r&#x2019; Amphitryon?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MER">
            <speaker><hi rendition="#g">Merkur</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Hier in dem Hau&#x017F;e ja, er und Alkmene.<lb/>
Geh&#x2019;, &#x017F;ag&#x2019; ich noch einmal, und hu&#x0364;te dich<lb/>
Das Glu&#x0364;ck der beiden Liebenden zu &#x017F;to&#x0364;ren,<lb/>
Will&#x017F;t du nicht, daß er &#x017F;elber dir er&#x017F;cheine,<lb/>
Und deine Unver&#x017F;cha&#x0364;mtheit &#x017F;trafen &#x017F;oll.</p><lb/>
            <stage>(ab.)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Dritte Scene</hi>.</head><lb/>
          <sp who="#AMP">
            <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Was fu&#x0364;r ein Schlag fa&#x0364;llt dir, Unglu&#x0364;cklicher!<lb/>
Vernichtend i&#x017F;t er, es i&#x017F;t aus mit mir.<lb/>
Begraben bin ich &#x017F;chon, und meine Wittwe<lb/>
Schon einem andern Ehgemahl verbunden.<lb/>
Welch&#x2019; ein Ent&#x017F;chluß i&#x017F;t jetzo zu ergreifen?<lb/>
Soll ich die Schande, die mein Haus getroffen,<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0153] Hier wohnt Amphitryon, Thebanerfeldherr, Geh’, ſtoͤre ſeine Ruhe nicht. Amphitryon. Was? dort im Hauſe waͤr’ Amphitryon? Merkur. Hier in dem Hauſe ja, er und Alkmene. Geh’, ſag’ ich noch einmal, und huͤte dich Das Gluͤck der beiden Liebenden zu ſtoͤren, Willſt du nicht, daß er ſelber dir erſcheine, Und deine Unverſchaͤmtheit ſtrafen ſoll. (ab.) Dritte Scene. Amphitryon. Was fuͤr ein Schlag faͤllt dir, Ungluͤcklicher! Vernichtend iſt er, es iſt aus mit mir. Begraben bin ich ſchon, und meine Wittwe Schon einem andern Ehgemahl verbunden. Welch’ ein Entſchluß iſt jetzo zu ergreifen? Soll ich die Schande, die mein Haus getroffen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/153
Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/153>, abgerufen am 22.12.2024.