Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

ris, trahes me post te. Quia vnum Deum confitemur, & expectamus Saluatorem cum omnibus Sanctis.

Louenses iam publico scripto coepi tractare, quantum Dei dono potero. Iratus enim sum in ista bruta plus quam deceat tantum me Theologum & senem, sed Sathanae monstris oportet occurrere, etiamsi vltimo spiritu in eos flandum sit. vale, & cogita te esse mihinon modo ex veteri & familiarissima amicitia, sed propter Christum, quem vna mecum doces, Charissimum, Peccatores sumus, sed ille est iustitia nostra, qui viuit in aeternum, Amen. 17. Ianuarij, M. D. XLVI. Saluta tuam, tuos nostros omnium tuorum nomine reuerenter.

T. Martinus Luther.

Das ist auff deudsch vngefehrlich so viel.

IHC alter / abgelebter / fauler / müder / kalder / vnd darzu ein eineugiger schriebe jetzund. Vnd do ich meinete / man solte mir halb erstorbenen billich ruhe lassen / so gehets / als ob ich niemals etwas geschrieben / geredet / vnd gethan hette / das ich mit schreiben / reden / thun / vnd dulden vberheuffet werde. Aber Christus / der alles in allem ist / der ist mechtig vnd thetig / der sey gebenedeyet in Ewigkeit / Amen. Das du schreibest / Wie die Schwetzer so vngehalten vnd frech wieder mich schreiben / vnd mich als ein vnglückseligen / vnd vnglückseligsten verstands Menschen verdammen / deß frewe ich mich gar sehr. Denn das habe ich begeret / das hab ich haben wollen / eben mit derselbigen schrifft / damit ich sie so hart erzürnet habe. Auff das sie mit jhrem eigenen / öffentlichen zeugnis bezeugten / das sie meine feinde weren. Das hab ich nuerlanget / Vnd (wie ich gesaget) so frewe ich michs auch. Ich aller vnglückseligster vnter allen Menschen / habe an dieser Seligkeit deß Psalms gnug. Selig ist der Man / der nicht wandelt im Rhat der Sacramentirer / Noch trit auff den weg der Zwinglianer / Noch sitzt da die Zürcher sitzen. Da hastus / was meine meinung ist / Das du auch begerest / das ich für dich bitten sol / das thue ich. Ich bitte aber / das du auch für mich bittest / Vnd so wenig als ich zweiffele / das dein gebete für mich krefftig ist / So wenig zweiffele du / daß das meine für dich gelde. So ich auch für dir hin gehe / (welches ich wündsche) so wil ich dich nach mir ziehen. Gehestu ehe denn ich / so wirstu mich nach dir ziehen. Denn wir bekennen vns zu einem Gott / vnd warten mit allen Heiligen / auff vnsern Seligmacher

ICh fahe jetzt an / so viel ich durch Gottes gnade werde thun können / wieder die von Löuen zu schreiben. Denn ich erzürne mich vber die vnuernünfftige Esel / schier hefftiger / denn mir einem solchen

ris, trahes me post te. Quia vnum Deum confitemur, & expectamus Saluatorem cum omnibus Sanctis.

Louenses iam publico scripto coepi tractare, quantum Dei dono potero. Iratus enim sum in ista bruta plus quam deceat tantum me Theologum & senem, sed Sathanae monstris oportet occurrere, etiamsi vltimo spiritu in eos flandum sit. vale, & cogita te esse mihinon modò ex veteri & familiarissima amicitia, sed propter Christum, quem vnà mecum doces, Charissimum, Peccatores sumus, sed ille est iustitia nostra, qui viuit in aeternum, Amen. 17. Ianuarij, M. D. XLVI. Saluta tuam, tuos nostros omnium tuorum nomine reuerenter.

T. Martinus Luther.

Das ist auff deudsch vngefehrlich so viel.

IHC alter / abgelebter / fauler / müder / kalder / vnd darzu ein eineugiger schriebe jetzund. Vnd do ich meinete / man solte mir halb erstorbenen billich ruhe lassen / so gehets / als ob ich niemals etwas geschrieben / geredet / vnd gethan hette / das ich mit schreiben / reden / thun / vnd dulden vberheuffet werde. Aber Christus / der alles in allem ist / der ist mechtig vnd thetig / der sey gebenedeyet in Ewigkeit / Amen. Das du schreibest / Wie die Schwetzer so vngehalten vnd frech wieder mich schreiben / vnd mich als ein vnglückseligen / vnd vnglückseligstẽ verstands Menschen verdammen / deß frewe ich mich gar sehr. Denn das habe ich begeret / das hab ich haben wollen / eben mit derselbigen schrifft / damit ich sie so hart erzürnet habe. Auff das sie mit jhrem eigenen / öffentlichen zeugnis bezeugten / das sie meine feinde weren. Das hab ich nuerlanget / Vnd (wie ich gesaget) so frewe ich michs auch. Ich aller vnglückseligster vnter allen Menschen / habe an dieser Seligkeit deß Psalms gnug. Selig ist der Man / der nicht wandelt im Rhat der Sacramentirer / Noch trit auff den weg der Zwinglianer / Noch sitzt da die Zürcher sitzen. Da hastus / was meine meinung ist / Das du auch begerest / das ich für dich bitten sol / das thue ich. Ich bitte aber / das du auch für mich bittest / Vñ so wenig als ich zweiffele / das dein gebete für mich krefftig ist / So wenig zweiffele du / daß das meine für dich gelde. So ich auch für dir hin gehe / (welches ich wündsche) so wil ich dich nach mir ziehen. Gehestu ehe denn ich / so wirstu mich nach dir ziehen. Deñ wir bekennen vns zu einem Gott / vnd warten mit allen Heiligen / auff vnsern Seligmacher

ICh fahe jetzt an / so viel ich durch Gottes gnade werde thun können / wieder die von Löuen zu schreiben. Denn ich erzürne mich vber die vnuernünfftige Esel / schier hefftiger / denn mir einem solchen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0530" n="514"/>
ris, trahes me post te.                      Quia vnum Deum confitemur, &amp; expectamus Saluatorem cum omnibus Sanctis.</p>
        <p>Louenses iam publico scripto coepi tractare, quantum Dei dono potero. Iratus enim                      sum in ista bruta plus quam deceat tantum me Theologum &amp; senem, sed Sathanae                      monstris oportet occurrere, etiamsi vltimo spiritu in eos flandum sit. vale,                      &amp; cogita te esse mihinon modò ex veteri &amp; familiarissima amicitia, sed                      propter Christum, quem vnà mecum doces, Charissimum, Peccatores sumus, sed ille                      est iustitia nostra, qui viuit in aeternum, Amen. 17. Ianuarij, M. D. XLVI.                      Saluta tuam, tuos nostros omnium tuorum nomine reuerenter.</p>
        <p>T. Martinus Luther.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das ist auff deudsch vngefehrlich so viel.</head>
        <p>IHC alter / abgelebter / fauler / müder / kalder / vnd darzu ein eineugiger                      schriebe jetzund. Vnd do ich meinete / man solte mir halb erstorbenen billich                      ruhe lassen / so gehets / als ob ich niemals etwas geschrieben / geredet / vnd                      gethan hette / das ich mit schreiben / reden / thun / vnd dulden vberheuffet                      werde. Aber Christus / der alles in allem ist / der ist mechtig vnd thetig / der                      sey gebenedeyet in Ewigkeit / Amen. Das du schreibest / Wie die Schwetzer so                      vngehalten vnd frech wieder mich schreiben / vnd mich als ein vnglückseligen /                      vnd vnglückseligste&#x0303; verstands Menschen verdammen / deß frewe ich                      mich gar sehr. Denn das habe ich begeret / das hab ich haben wollen / eben mit                      derselbigen schrifft / damit ich sie so hart erzürnet habe. Auff das sie mit                      jhrem eigenen / öffentlichen zeugnis bezeugten / das sie meine feinde weren. Das                      hab ich nuerlanget / Vnd (wie ich gesaget) so frewe ich michs auch. Ich aller                      vnglückseligster vnter allen Menschen / habe an dieser Seligkeit deß Psalms                      gnug. Selig ist der Man / der nicht wandelt im Rhat der Sacramentirer / Noch                      trit auff den weg der Zwinglianer / Noch sitzt da die Zürcher sitzen. Da hastus                      / was meine meinung ist / Das du auch begerest / das ich für dich bitten sol /                      das thue ich. Ich bitte aber / das du auch für mich bittest / Vn&#x0303;                      so wenig als ich zweiffele / das dein gebete für mich krefftig ist / So wenig                      zweiffele du / daß das meine für dich gelde. So ich auch für dir hin gehe /                      (welches ich wündsche) so wil ich dich nach mir ziehen. Gehestu ehe denn ich /                      so wirstu mich nach dir ziehen. Den&#x0303; wir bekennen vns zu einem                      Gott / vnd warten mit allen Heiligen / auff vnsern Seligmacher</p>
        <p>ICh fahe jetzt an / so viel ich durch Gottes gnade werde thun können / wieder die                      von Löuen zu schreiben. Denn ich erzürne mich vber die vnuernünfftige Esel /                      schier hefftiger / denn mir einem solchen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[514/0530] ris, trahes me post te. Quia vnum Deum confitemur, & expectamus Saluatorem cum omnibus Sanctis. Louenses iam publico scripto coepi tractare, quantum Dei dono potero. Iratus enim sum in ista bruta plus quam deceat tantum me Theologum & senem, sed Sathanae monstris oportet occurrere, etiamsi vltimo spiritu in eos flandum sit. vale, & cogita te esse mihinon modò ex veteri & familiarissima amicitia, sed propter Christum, quem vnà mecum doces, Charissimum, Peccatores sumus, sed ille est iustitia nostra, qui viuit in aeternum, Amen. 17. Ianuarij, M. D. XLVI. Saluta tuam, tuos nostros omnium tuorum nomine reuerenter. T. Martinus Luther. Das ist auff deudsch vngefehrlich so viel. IHC alter / abgelebter / fauler / müder / kalder / vnd darzu ein eineugiger schriebe jetzund. Vnd do ich meinete / man solte mir halb erstorbenen billich ruhe lassen / so gehets / als ob ich niemals etwas geschrieben / geredet / vnd gethan hette / das ich mit schreiben / reden / thun / vnd dulden vberheuffet werde. Aber Christus / der alles in allem ist / der ist mechtig vnd thetig / der sey gebenedeyet in Ewigkeit / Amen. Das du schreibest / Wie die Schwetzer so vngehalten vnd frech wieder mich schreiben / vnd mich als ein vnglückseligen / vnd vnglückseligstẽ verstands Menschen verdammen / deß frewe ich mich gar sehr. Denn das habe ich begeret / das hab ich haben wollen / eben mit derselbigen schrifft / damit ich sie so hart erzürnet habe. Auff das sie mit jhrem eigenen / öffentlichen zeugnis bezeugten / das sie meine feinde weren. Das hab ich nuerlanget / Vnd (wie ich gesaget) so frewe ich michs auch. Ich aller vnglückseligster vnter allen Menschen / habe an dieser Seligkeit deß Psalms gnug. Selig ist der Man / der nicht wandelt im Rhat der Sacramentirer / Noch trit auff den weg der Zwinglianer / Noch sitzt da die Zürcher sitzen. Da hastus / was meine meinung ist / Das du auch begerest / das ich für dich bitten sol / das thue ich. Ich bitte aber / das du auch für mich bittest / Vñ so wenig als ich zweiffele / das dein gebete für mich krefftig ist / So wenig zweiffele du / daß das meine für dich gelde. So ich auch für dir hin gehe / (welches ich wündsche) so wil ich dich nach mir ziehen. Gehestu ehe denn ich / so wirstu mich nach dir ziehen. Deñ wir bekennen vns zu einem Gott / vnd warten mit allen Heiligen / auff vnsern Seligmacher ICh fahe jetzt an / so viel ich durch Gottes gnade werde thun können / wieder die von Löuen zu schreiben. Denn ich erzürne mich vber die vnuernünfftige Esel / schier hefftiger / denn mir einem solchen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/530
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/530>, abgerufen am 22.12.2024.