Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1538. Anno 1538. In diesem Jar den zehenden Januarij / hat Bucerus gegen Wittenberg an D. Lutheri Tischgänger einen / auß Straßburg geschrieben / wie folget. Bucerus thut bericht was die Con cordi fürdere vnd hindere.Gnad vnd Fried. Was für ein Schatz / vnd wie gar zu rechter zeit hastu vns geschickt (nemlich / D. Lutheri vorgehende Schrifft an die Schweitzer) getreuwester Bruder. Die Verfechter der Con cordi in diesem Volck / litten schon not. Vnd die wenige / von welchen ich dir geschrieben / erhuben sich / voll böser hoffnung / es würde der Ehrwirdige Vatter (Lutherus) nichts schrifftlich antworten. Jetzund sind wir guter hoffnung / es werde diese Handelung glücklich von statt gehen: In welcher hoffnung vns stärckt / das vns dünckt / es sey durch sondere Wunderwerck Göttlicher Güte geschehen / daß D. Luther wider geschrieben / vnd darzu so freuntlich: Da jme doch so verdrießlich hinderniß / durch die Schrifft Vadiani / vnd Leonis Jude / fürgefallen. Wiewol ich mich deß Vadiani halben / nit gnug sam verwunvern kan. Denn er für allen andern anfangs vns zu diesem Statt S. Gallen in Schwitz.Concordiwerck beständiglich geholffen hat. Vnnd hat die Statt (S. Gallen) durch jhn / als damals Legaten / vnd one zweiffel auß seinem anstifften / die Artickel der Concordi eynfeltiglich angenommen / vnd haben dafür gehalten / daß diß vnnütz verwirret geschwetz / welches von andern / als eine erklärung / fürgebracht worden / Vadianus.zuunterlassen sey. Er auch selbs (Vadianus) hat für seine Person das vnser alles angenommen / vnnd bekennet / jhm sey leydt / daß wir sein Buch zuuor nicht gesehen / ehe es gedruckt / Darmit alles hette mögen gemässiget / vnnd verbessert werden / in welchem die ware gegenwertigkeit vnd außtheilung Christi im Abendtmal / nicht gnugsam an tag geben. Denn er habe allein verwerffen wöllen / der Papisten gedicht / vnd diese niessung Christi / welche Christum von seiner Himmlische Glori hernider ziehe. Dieses mein lieber Bruder / hindert viel in diesem Volck vnd Anno 1538. Anno 1538. In diesem Jar den zehenden Januarij / hat Bucerus gegen Wittenberg an D. Lutheri Tischgänger einẽ / auß Straßburg geschrieben / wie folget. Bucerus thut bericht was die Con cordi fürdere vnd hindere.Gnad vñ Fried. Was für ein Schatz / vnd wie gar zu rechter zeit hastu vns geschickt (nemlich / D. Lutheri vorgehende Schrifft an die Schweitzer) getreuwester Bruder. Die Verfechter der Con cordi in diesem Volck / litten schon not. Vnd die wenige / von welchẽ ich dir geschrieben / erhuben sich / voll böser hoffnung / es würde der Ehrwirdige Vatter (Lutherus) nichts schrifftlich antworten. Jetzund sind wir guter hoffnung / es werde diese Handelung glücklich von statt gehen: In welcher hoffnung vns stärckt / das vns dünckt / es sey durch sondere Wunderwerck Göttlicher Güte geschehẽ / daß D. Luther wider geschrieben / vnd darzu so freuntlich: Da jme doch so verdrießlich hinderniß / durch die Schrifft Vadiani / vnd Leonis Jude / fürgefallen. Wiewol ich mich deß Vadiani halben / nit gnug sam verwunvern kan. Denn er für allen andern anfangs vns zu diesem Statt S. Gallen in Schwitz.Concordiwerck beständiglich geholffen hat. Vnnd hat die Statt (S. Gallen) durch jhn / als damals Legaten / vnd one zweiffel auß seinem anstifften / die Artickel der Concordi eynfeltiglich angenommen / vnd haben dafür gehalten / daß diß vnnütz verwirret geschwetz / welches von andern / als eine erklärung / fürgebracht wordẽ / Vadianus.zuunterlassen sey. Er auch selbs (Vadianus) hat für seine Person das vnser alles angenommen / vnnd bekennet / jhm sey leydt / daß wir sein Buch zuuor nicht gesehen / ehe es gedruckt / Darmit alles hette mögen gemässiget / vnnd verbessert werden / in welchem die ware gegenwertigkeit vnd außtheilung Christi im Abendtmal / nicht gnugsam an tag geben. Denn er habe allein verwerffen wöllen / der Papisten gedicht / vnd diese niessung Christi / welche Christum von seiner Himmlische Glori hernider ziehe. Dieses mein lieber Bruder / hindert viel in diesem Volck vnd <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0420" n="404"/> <note place="left">Anno 1538.</note> </div> <div> <head>Anno 1538.<lb/></head> <p>In diesem Jar den zehenden Januarij / hat Bucerus gegen Wittenberg an D. Lutheri Tischgänger einẽ / auß Straßburg geschrieben / wie folget.</p> <note place="left">Bucerus thut bericht was die Con cordi fürdere vnd hindere.</note> <p>Gnad vñ Fried. 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Gallen) durch jhn / als damals Legaten / vnd one zweiffel auß seinem anstifften / die Artickel der Concordi eynfeltiglich angenommen / vnd haben dafür gehalten / daß diß vnnütz verwirret geschwetz / welches von andern / als eine erklärung / fürgebracht wordẽ / <note place="left">Vadianus.</note>zuunterlassen sey. Er auch selbs (Vadianus) hat für seine Person das vnser alles angenommen / vnnd bekennet / jhm sey leydt / daß wir sein Buch zuuor nicht gesehen / ehe es gedruckt / Darmit alles hette mögen gemässiget / vnnd verbessert werden / in welchem die ware gegenwertigkeit vnd außtheilung Christi im Abendtmal / nicht gnugsam an tag geben. Denn er habe allein verwerffen wöllen / der Papisten gedicht / vnd diese niessung Christi / welche Christum von seiner Himmlische Glori hernider ziehe.</p> <p>Dieses mein lieber Bruder / hindert viel in diesem Volck vnd </p> </div> </body> </text> </TEI> [404/0420]
Anno 1538.
In diesem Jar den zehenden Januarij / hat Bucerus gegen Wittenberg an D. Lutheri Tischgänger einẽ / auß Straßburg geschrieben / wie folget.
Gnad vñ Fried. Was für ein Schatz / vnd wie gar zu rechter zeit hastu vns geschickt (nemlich / D. Lutheri vorgehende Schrifft an die Schweitzer) getreuwester Bruder. Die Verfechter der Con cordi in diesem Volck / litten schon not. Vnd die wenige / von welchẽ ich dir geschrieben / erhuben sich / voll böser hoffnung / es würde der Ehrwirdige Vatter (Lutherus) nichts schrifftlich antworten. Jetzund sind wir guter hoffnung / es werde diese Handelung glücklich von statt gehen: In welcher hoffnung vns stärckt / das vns dünckt / es sey durch sondere Wunderwerck Göttlicher Güte geschehẽ / daß D. Luther wider geschrieben / vnd darzu so freuntlich: Da jme doch so verdrießlich hinderniß / durch die Schrifft Vadiani / vnd Leonis Jude / fürgefallen. Wiewol ich mich deß Vadiani halben / nit gnug sam verwunvern kan. Denn er für allen andern anfangs vns zu diesem Concordiwerck beständiglich geholffen hat. Vnnd hat die Statt (S. Gallen) durch jhn / als damals Legaten / vnd one zweiffel auß seinem anstifften / die Artickel der Concordi eynfeltiglich angenommen / vnd haben dafür gehalten / daß diß vnnütz verwirret geschwetz / welches von andern / als eine erklärung / fürgebracht wordẽ / zuunterlassen sey. Er auch selbs (Vadianus) hat für seine Person das vnser alles angenommen / vnnd bekennet / jhm sey leydt / daß wir sein Buch zuuor nicht gesehen / ehe es gedruckt / Darmit alles hette mögen gemässiget / vnnd verbessert werden / in welchem die ware gegenwertigkeit vnd außtheilung Christi im Abendtmal / nicht gnugsam an tag geben. Denn er habe allein verwerffen wöllen / der Papisten gedicht / vnd diese niessung Christi / welche Christum von seiner Himmlische Glori hernider ziehe.
Statt S. Gallen in Schwitz.
Vadianus. Dieses mein lieber Bruder / hindert viel in diesem Volck vnd
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