Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1534.schüldig am Leib vnd Blut Christi. Nun sagt vns doch / wozu ist die Sonn geschaffen? König. Solchs lehret die Schrifft / Nemlich / daß sie dem Tag fürstehen / vnd scheinen sol. Predicanten. Wenn wir nun / oder jhr / blind weren / solte darumb die Sonn das jenig nicht thun / dazu sie geschaffen ist? König. Deß weiß ich mich wol zu erinnern / daß mein oder ewer blindheit / der Sonnen an jrem schein keinen abbruch thun kan. Predicanten. Also ists mit allen Wercken vnd ordnungen Gottes / sonderlich mit den Sacramenten. Wenn ich getaufft werde / sol billich der Glaube da seyn. Wenn er aber je nicht da ist / sol nichts desto weniger Tauff. Tit. 3.die Tauff ein köstlich / herrlich vnd heylig Sacrament / ja / wie S. Paulus sagt / Ein Bad der Widergeburt vnd erneuwerung deß heiligen Geistes / geheissen werden / vnnd das darumb / daß sie Gottes Wort / Befehl vnd Verheissung hat. Deßgleichen sol auch billich im Abendessen / der / so es geneusset / glauben haben / damit er die verheissung Christi daselbst geschehen Heb. 11./ ergreiffe / wie geschrieben stehet: Oportet accedentem credere, aber nichts desto weniger bleibt da Gottes Wort / ordnung vnd befehl / wenn gleich mein Glaub nimmer dazu käme. Doch hievon ist gnug geredt. Diß haben wir auß der damals gedruckten neuwen zeitung von Münster / darumb hieher verzeichnen wöllen / daß der Christliche Leser auß diesen abschewlichen Händeln den Sacramentirischen Schwindelgeist kennen / vnd sich für demselben / als für dem Teuffel selbst / hüten lerne. Denn gleich wie dieser Schwarmgeist Anno 1534.schüldig am Leib vnd Blut Christi. Nun sagt vns doch / wozu ist die Sonn geschaffen? König. Solchs lehret die Schrifft / Nemlich / daß sie dem Tag fürstehen / vnd scheinen sol. Predicanten. Wenn wir nun / oder jhr / blind weren / solte darumb die Soñ das jenig nicht thun / dazu sie geschaffen ist? König. Deß weiß ich mich wol zu eriñern / daß mein oder ewer blindheit / der Sonnen an jrem schein keinen abbruch thun kan. Predicanten. Also ists mit allen Wercken vnd ordnungen Gottes / sonderlich mit den Sacramenten. Weñ ich getaufft werde / sol billich der Glaube da seyn. Wenn er aber je nicht da ist / sol nichts desto weniger Tauff. Tit. 3.die Tauff ein köstlich / herrlich vnd heylig Sacrament / ja / wie S. Paulus sagt / Ein Bad der Widergeburt vñ erneuwerung deß heiligen Geistes / geheissen werden / vnnd das darumb / daß sie Gottes Wort / Befehl vnd Verheissung hat. Deßgleichen sol auch billich im Abendessen / der / so es geneusset / glauben haben / damit er die verheissung Christi daselbst geschehen Heb. 11./ ergreiffe / wie geschrieben stehet: Oportet accedentem credere, aber nichts desto weniger bleibt da Gottes Wort / ordnung vnd befehl / wenn gleich mein Glaub nimmer dazu käme. Doch hievon ist gnug geredt. Diß haben wir auß der damals gedruckten neuwen zeitung von Münster / darumb hieher verzeichnen wöllen / daß der Christliche Leser auß diesen abschewlichen Händeln den Sacramentirischen Schwindelgeist kennen / vnd sich für demselben / als für dem Teuffel selbst / hüten lerne. Denn gleich wie dieser Schwarmgeist <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0326" n="310"/><note place="left">Anno 1534.</note>schüldig am Leib vnd Blut Christi. 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schüldig am Leib vnd Blut Christi. Nun sagt vns doch / wozu ist die Sonn geschaffen?
Anno 1534. König.
Solchs lehret die Schrifft / Nemlich / daß sie dem Tag fürstehen / vnd scheinen sol.
Predicanten.
Wenn wir nun / oder jhr / blind weren / solte darumb die Soñ das jenig nicht thun / dazu sie geschaffen ist?
König.
Deß weiß ich mich wol zu eriñern / daß mein oder ewer blindheit / der Sonnen an jrem schein keinen abbruch thun kan.
Predicanten.
Also ists mit allen Wercken vnd ordnungen Gottes / sonderlich mit den Sacramenten. Weñ ich getaufft werde / sol billich der Glaube da seyn. Wenn er aber je nicht da ist / sol nichts desto weniger die Tauff ein köstlich / herrlich vnd heylig Sacrament / ja / wie S. Paulus sagt / Ein Bad der Widergeburt vñ erneuwerung deß heiligen Geistes / geheissen werden / vnnd das darumb / daß sie Gottes Wort / Befehl vnd Verheissung hat.
Tauff. Tit. 3. Deßgleichen sol auch billich im Abendessen / der / so es geneusset / glauben haben / damit er die verheissung Christi daselbst geschehen / ergreiffe / wie geschrieben stehet: Oportet accedentem credere, aber nichts desto weniger bleibt da Gottes Wort / ordnung vnd befehl / wenn gleich mein Glaub nimmer dazu käme. Doch hievon ist gnug geredt.
Heb. 11. Diß haben wir auß der damals gedruckten neuwen zeitung von Münster / darumb hieher verzeichnen wöllen / daß der Christliche Leser auß diesen abschewlichen Händeln den Sacramentirischen Schwindelgeist kennen / vnd sich für demselben / als für dem Teuffel selbst / hüten lerne. Denn gleich wie dieser Schwarmgeist
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