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Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.

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Der 3. Nachdrab.

Nun eilet Ireneus / machet noch einen grössern Rumpelschoss / vnd wirffet das hunderst vnter das tausente one allen vnterscheid / vnd darzu alles mit grossem schnarcken vnd bösen worten / vnd feret vber die sache hin / wie ein wind brausen. Darumb wir auch kurtz mit Gottes hülffe drauff antworten wollen. Denn wer wil solche windbrausen alle auffangen?

Es bleset der vngestüme man also daher / Philippns hab also geleret.

Antwort. Philippus hat nicht geleret / das die Erbsünde Substantia sey. Lieber Irenee habt jr niemals seine Dialectica gelesen / wie er die Erbsünde in secundam speciem Qualitatis setzet? Habt jhr nicht seine Physica gelesen / da er sagt / Vitiosa concupiscentia est Accidens. Habt jhr nicht gelesen Enar. Symboli Niceni To. 1. fol. 414. da er also schreibet.

Substantia hominis & noticiae & adpetitiones, quatenus reliquum est opus a Deo conditum, sunt res bonae, sed acceßit postea propter peccatum depr auatio, id est defectus & [fremdsprachliches Material]. Haec MALA (attende) etsi sunt magna, tamen discerni a SVBSTANTIA &c. oportet.

das ist:

Des Menschen Wesen / natürliche Weisheit / vnd begirde / so ferne sie noch ein Werck sind von Gott geschaffen / sind sie etwas gutes. Aber dazu ist komen / wegen der Sünde / eine verderbung / das ist ein mangel vnd vnordnung. Diese böse ding / ob sie gleich gros sind / doch so mussen sie von dem Wesen vnterschieden werden.

Darumb ziehen die Manicheer Philippum mit vnrecht an.

Gallus hat solchen Schwarm / das die Erbsünde solte ein Wesen sein / auch nicht gebillicht / ob er gleich mit freunden dauon conferirt.

Der 3. Nachdrab.

Nun eilet Ireneus / machet noch einen grössern Rumpelschoss / vnd wirffet das hunderst vnter das tausente one allen vnterscheid / vnd darzu alles mit grossem schnarcken vnd bösen worten / vnd feret vber die sache hin / wie ein wind brausen. Darumb wir auch kurtz mit Gottes hülffe drauff antworten wollen. Denn wer wil solche windbrausen alle auffangen?

Es bleset der vngestüme man also daher / Philippns hab also geleret.

Antwort. Philippus hat nicht geleret / das die Erbsünde Substantia sey. Lieber Irenee habt jr niemals seine Dialectica gelesen / wie er die Erbsünde in secundam speciem Qualitatis setzet? Habt jhr nicht seine Physica gelesen / da er sagt / Vitiosa concupiscentia est Accidens. Habt jhr nicht gelesen Enar. Symboli Niceni To. 1. fol. 414. da er also schreibet.

Substantia hominis & noticiae & adpetitiones, quatenus reliquum est opus á Deo conditum, sunt res bonae, sed acceßit postea propter peccatum depr auatio, id est defectus & [fremdsprachliches Material]. Haec MALA (attende) etsi sunt magna, tamen discerni à SVBSTANTIA &c. oportet.

das ist:

Des Menschen Wesen / natürliche Weisheit / vnd begirde / so ferne sie noch ein Werck sind von Gott geschaffen / sind sie etwas gutes. Aber dazu ist komen / wegen der Sünde / eine verderbung / das ist ein mangel vnd vnordnung. Diese böse ding / ob sie gleich gros sind / doch so mussen sie von dem Wesen vnterschieden werden.

Darumb ziehen die Manicheer Philippum mit vnrecht an.

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[0092] Der 3. Nachdrab. Nun eilet Ireneus / machet noch einen grössern Rumpelschoss / vnd wirffet das hunderst vnter das tausente one allen vnterscheid / vnd darzu alles mit grossem schnarcken vnd bösen worten / vnd feret vber die sache hin / wie ein wind brausen. Darumb wir auch kurtz mit Gottes hülffe drauff antworten wollen. Denn wer wil solche windbrausen alle auffangen? Es bleset der vngestüme man also daher / Philippns hab also geleret. Antwort. Philippus hat nicht geleret / das die Erbsünde Substantia sey. Lieber Irenee habt jr niemals seine Dialectica gelesen / wie er die Erbsünde in secundam speciem Qualitatis setzet? Habt jhr nicht seine Physica gelesen / da er sagt / Vitiosa concupiscentia est Accidens. Habt jhr nicht gelesen Enar. Symboli Niceni To. 1. fol. 414. da er also schreibet. Substantia hominis & noticiae & adpetitiones, quatenus reliquum est opus á Deo conditum, sunt res bonae, sed acceßit postea propter peccatum depr auatio, id est defectus & _ . Haec MALA (attende) etsi sunt magna, tamen discerni à SVBSTANTIA &c. oportet. das ist: Des Menschen Wesen / natürliche Weisheit / vnd begirde / so ferne sie noch ein Werck sind von Gott geschaffen / sind sie etwas gutes. Aber dazu ist komen / wegen der Sünde / eine verderbung / das ist ein mangel vnd vnordnung. Diese böse ding / ob sie gleich gros sind / doch so mussen sie von dem Wesen vnterschieden werden. Darumb ziehen die Manicheer Philippum mit vnrecht an. Gallus hat solchen Schwarm / das die Erbsünde solte ein Wesen sein / auch nicht gebillicht / ob er gleich mit freunden dauon conferirt.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/92>, abgerufen am 21.11.2024.