schwarzem Fluss und Eisen in der Bleitute (S. 158) 4 % Diffe- renz gestattet.
Levol's Probe.
3) Levol's Probe mit Cyankalium und Blutlaugen- salz. 1) Durch Zusammenschmelzen von 100 Thln. Bleiglanz mit 100 Thln. entwässertem Blutlaugensalz und 50 Thln. Cyan- kalium wird wegen der kräftigen entschwefelnden Wirkung (S. 129) des letzteren in niedrigerer Temperatur (Kirschrothgluth) und der feineren Zertheilung des Eisens im Blutlaugensalze als bei den vorhergehenden Proben, das höchste Bleiausbringen (nach Levol aus reinem Bleiglanz 84--84,5 %) erzielt, nach Kupferschläger2) aber nur dadurch, dass das Blei Eisen aus dem Blutlaugensalz aufnimmt. Bei einem Antimongehalt des Erzes erfolgt ein spröder Regulus. Ein Zinkblendegehalt führt zu grösserer Bleiverflüchtigung, ein grösserer Erdengehalt zu minderem Bleiausbringen, so dass sich die Probe nur für die reichsten Erze eignet.
Auf Belgischen Hütten3) erhielt man beim Zusammen- schmelzen von 15 Gramm Bleiglanz, 15 Gramm entwässertem Blutlaugensalz und 8 Gramm Cyankalium in einem Thontiegel einen Bleikönig, frei von Eisen und Zink, aber antimonhaltig.
2. Kapitel. Geschwefelte Substanzen mit einem grossen Gehalt an fremden Schwefel- und Arsenmetallen und ohne ein Uebermass von Erden.
Probir- methoden.
§. 77. Allgemeines. Erze von der angegebenen Beschaffen- heit, durch alkalische Zuschläge oder durch solche gemeinschaft- lich mit Eisen zerlegt, geben ein sehr unreines Blei und wegen reichlicher Schwefelsalzbildung eine bedeutende Bleiverschlackung. Solche Substanzen müssen vor dem Schmelzen mit Reductions- und Solvirungsmitteln vollständig abgeröstet (Röstreductions- probe) oder zur Erzielung genauerer Resultate auf nassem Wege durch die Schwefelsäureprobe untersucht werden.
Verfahren.
§. 78. Röstreductionsprobe. Erze mit einem grösseren Gehalt an Zinkblende, Schwefel-, Kupfer- und Arsenkies, Schwefel-
1) B. u. h. Ztg. 1856. S. 319.
2) B. u. h. Ztg. 1861. S. 170.
3) B. u. h. Ztg. 1864. S. 56.
I. Blei. Proben für geschwefelte Subst.
schwarzem Fluss und Eisen in der Bleitute (S. 158) 4 % Diffe- renz gestattet.
Levol’s Probe.
3) Levol’s Probe mit Cyankalium und Blutlaugen- salz. 1) Durch Zusammenschmelzen von 100 Thln. Bleiglanz mit 100 Thln. entwässertem Blutlaugensalz und 50 Thln. Cyan- kalium wird wegen der kräftigen entschwefelnden Wirkung (S. 129) des letzteren in niedrigerer Temperatur (Kirschrothgluth) und der feineren Zertheilung des Eisens im Blutlaugensalze als bei den vorhergehenden Proben, das höchste Bleiausbringen (nach Levol aus reinem Bleiglanz 84—84,5 %) erzielt, nach Kupferschläger2) aber nur dadurch, dass das Blei Eisen aus dem Blutlaugensalz aufnimmt. Bei einem Antimongehalt des Erzes erfolgt ein spröder Regulus. Ein Zinkblendegehalt führt zu grösserer Bleiverflüchtigung, ein grösserer Erdengehalt zu minderem Bleiausbringen, so dass sich die Probe nur für die reichsten Erze eignet.
Auf Belgischen Hütten3) erhielt man beim Zusammen- schmelzen von 15 Gramm Bleiglanz, 15 Gramm entwässertem Blutlaugensalz und 8 Gramm Cyankalium in einem Thontiegel einen Bleikönig, frei von Eisen und Zink, aber antimonhaltig.
2. Kapitel. Geschwefelte Substanzen mit einem grossen Gehalt an fremden Schwefel- und Arsenmetallen und ohne ein Uebermass von Erden.
Probir- methoden.
§. 77. Allgemeines. Erze von der angegebenen Beschaffen- heit, durch alkalische Zuschläge oder durch solche gemeinschaft- lich mit Eisen zerlegt, geben ein sehr unreines Blei und wegen reichlicher Schwefelsalzbildung eine bedeutende Bleiverschlackung. Solche Substanzen müssen vor dem Schmelzen mit Reductions- und Solvirungsmitteln vollständig abgeröstet (Röstreductions- probe) oder zur Erzielung genauerer Resultate auf nassem Wege durch die Schwefelsäureprobe untersucht werden.
Verfahren.
§. 78. Röstreductionsprobe. Erze mit einem grösseren Gehalt an Zinkblende, Schwefel-, Kupfer- und Arsenkies, Schwefel-
1) B. u. h. Ztg. 1856. S. 319.
2) B. u. h. Ztg. 1861. S. 170.
3) B. u. h. Ztg. 1864. S. 56.
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I. Blei. Proben für geschwefelte Subst.
schwarzem Fluss und Eisen in der Bleitute (S. 158) 4 % Diffe-
renz gestattet.
3) Levol’s Probe mit Cyankalium und Blutlaugen-
salz. 1) Durch Zusammenschmelzen von 100 Thln. Bleiglanz
mit 100 Thln. entwässertem Blutlaugensalz und 50 Thln. Cyan-
kalium wird wegen der kräftigen entschwefelnden Wirkung
(S. 129) des letzteren in niedrigerer Temperatur (Kirschrothgluth)
und der feineren Zertheilung des Eisens im Blutlaugensalze als
bei den vorhergehenden Proben, das höchste Bleiausbringen
(nach Levol aus reinem Bleiglanz 84—84,5 %) erzielt, nach
Kupferschläger 2) aber nur dadurch, dass das Blei Eisen aus
dem Blutlaugensalz aufnimmt. Bei einem Antimongehalt des
Erzes erfolgt ein spröder Regulus. Ein Zinkblendegehalt führt
zu grösserer Bleiverflüchtigung, ein grösserer Erdengehalt zu
minderem Bleiausbringen, so dass sich die Probe nur für die
reichsten Erze eignet.
Auf Belgischen Hütten 3) erhielt man beim Zusammen-
schmelzen von 15 Gramm Bleiglanz, 15 Gramm entwässertem
Blutlaugensalz und 8 Gramm Cyankalium in einem Thontiegel
einen Bleikönig, frei von Eisen und Zink, aber antimonhaltig.
2. Kapitel.
Geschwefelte Substanzen mit einem grossen Gehalt an fremden
Schwefel- und Arsenmetallen und ohne ein Uebermass
von Erden.
§. 77. Allgemeines. Erze von der angegebenen Beschaffen-
heit, durch alkalische Zuschläge oder durch solche gemeinschaft-
lich mit Eisen zerlegt, geben ein sehr unreines Blei und wegen
reichlicher Schwefelsalzbildung eine bedeutende Bleiverschlackung.
Solche Substanzen müssen vor dem Schmelzen mit Reductions-
und Solvirungsmitteln vollständig abgeröstet (Röstreductions-
probe) oder zur Erzielung genauerer Resultate auf nassem Wege
durch die Schwefelsäureprobe untersucht werden.
§. 78. Röstreductionsprobe. Erze mit einem grösseren Gehalt
an Zinkblende, Schwefel-, Kupfer- und Arsenkies, Schwefel-
1) B. u. h. Ztg. 1856. S. 319.
2) B. u. h. Ztg. 1861. S. 170.
3) B. u. h. Ztg. 1864. S. 56.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/200>, abgerufen am 21.11.2024.
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