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Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

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Häußlein (wie Feselius darvon redet) die singen/ wirken oder thun nichts/ sondern allein der Vogel/ der darinnen sitzt/ das ist der Planet/ gleich wie der Ring kein Krafft hat am Finger/ sondern der Stein darinnen/ soll nach etlicher Fürgeben dieselbe haben.

Also vnd fürs ander: Es stehen die Planeten hoch oder nieder/ oder die Sonn steht zu oberst oder zu vnderst/ so werffen sie doch jhr Liecht/ vnnd die demselben anhangende Qualiteten zu vns auff den Erdtboden herunter/ die Sterne so wol als Sonn vnd Mondt/ sonst würden wir sie nicht sehen/ dann diß sollen die Medici auß vnser Optica, vnd mit Namen auß meiner Astronomia, parte Optica, wissen vnd lernen (wie sie dann allbereyt hin vnd her anfangen zu lernen/ vnd mir für die eröffnung deß rechten warhafftigen modi videndi, danck zu sagen) daß ein jede Sach mit jhrer Farb so scharpff im Aug drinnen abgemahlet steht/ so scharpff der Mensch dieselbe sihet.

Nicht viel anderst wirdt auch das dritte vngewisse Stück B 1. abzufertigen seyn/ daß man den Motum octauae sphaerae nit wisse/ vnd wann die Sonn beginne in ein jedes Zeichen zu gehen. Dann ob ichs schon nicht uber zehen tausent Jahr weiß außzurechnen/ so weiß ichs aber auff hvndert Jahr außzurechnen/ vnd kan es zu jederzeit obseruieren/ befinde auch/ daß diese Rechnung wahr seye. Vnd gesetzt/ ich köndte es nicht außrechnen/ so scharpff vnd genauw (wie dann ich nicht läugne/ daß die Astrologi sich mit dem Eyngang der Sonnen in den Wider/ darauß sie das Judicium vber das gantze Jahr fällen/ gröblich verschneiden/ offtermal vmb 12. 13. 14. 15. Stundt verfehlen/ vnd den Himmel geradt das vnter uber sich kehren) so hat diß schon sein gemessenes Ziel/ wie viel es an der Astrologia vmbstosset/ nemlich diß Judicium anni, ex figura introitus Solis in Arietem, auff welches ich ohne das nichts halte/ wann man gleich mit der Rechnung gar genauw zutrifft.

XXXIX.

Dann also hab ich geschrieben in meinem Prognostico vber das 1599. Jahr. Die Astrologi pflegen einem jeden Jahr/ nicht anderst/ als würde es wie ein anderer Mensch geboren/ sein Natiuitet zu

Fr

Häußlein (wie Feselius darvon redet) die singen/ wirken oder thun nichts/ sondern allein der Vogel/ der darinnen sitzt/ das ist der Planet/ gleich wie der Ring kein Krafft hat am Finger/ sondern der Stein darinnen/ soll nach etlicher Fürgeben dieselbe haben.

Also vnd fürs ander: Es stehen die Planeten hoch oder nieder/ oder die Sonn steht zu oberst oder zu vnderst/ so werffen sie doch jhr Liecht/ vnnd die demselben anhangende Qualiteten zu vns auff den Erdtboden herunter/ die Sterne so wol als Sonn vnd Mondt/ sonst würden wir sie nicht sehen/ dann diß sollen die Medici auß vnser Optica, vnd mit Namen auß meiner Astronomia, parte Optica, wissen vnd lernen (wie sie dann allbereyt hin vnd her anfangen zu lernen/ vnd mir für die eröffnung deß rechten warhafftigen modi videndi, danck zu sagen) daß ein jede Sach mit jhrer Farb so scharpff im Aug drinnen abgemahlet steht/ so scharpff der Mensch dieselbe sihet.

Nicht viel anderst wirdt auch das dritte vngewisse Stück B 1. abzufertigen seyn/ daß man den Motum octauae sphaerae nit wisse/ vnd wann die Sonn beginne in ein jedes Zeichen zu gehen. Dann ob ichs schon nicht uber zehen tausent Jahr weiß außzurechnen/ so weiß ichs aber auff hvndert Jahr außzurechnen/ vnd kan es zu jederzeit obseruieren/ befinde auch/ daß diese Rechnung wahr seye. Vnd gesetzt/ ich köndte es nicht außrechnen/ so scharpff vnd genauw (wie dann ich nicht läugne/ daß die Astrologi sich mit dem Eyngang der Sonnen in den Wider/ darauß sie das Judicium vber das gantze Jahr fällen/ gröblich verschneiden/ offtermal vmb 12. 13. 14. 15. Stundt verfehlen/ vnd den Himmel geradt das vnter uber sich kehren) so hat diß schon sein gemessenes Ziel/ wie viel es an der Astrologia vmbstosset/ nemlich diß Judicium anni, ex figura introitus Solis in Arietem, auff welches ich ohne das nichts halte/ wann man gleich mit der Rechnung gar genauw zutrifft.

XXXIX.

Dann also hab ich geschrieben in meinem Prognostico vber das 1599. Jahr. Die Astrologi pflegen einem jeden Jahr/ nicht anderst/ als würde es wie ein anderer Mensch geboren/ sein Natiuitet zu

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Fr]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/60>, abgerufen am 21.12.2024.