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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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Von der Sprachmaschine.
§. 230.

Um die Explosion bey den stummen Mitlautern
zu verstärken, habe ich noch einen anderen, nicht
minder wichtigen Zusatz gemacht. Jch habe nämlich
an das Stück B unten einen kleinen Blasebalg g
h i
angebracht, der aus zwey viereckigen 21/2 Zoll
breiten Bretchen besteht, die mit bloßen Handschuh-
leder k mit einander verbunden sind. Dieser Blase-
balg hat keine andere Oeffnung, als die punktir-
te m n, die in das Hauptstimmloch fällt, wie es
aus Fig. 2, die den Durchschnitt der 1ten Figur nach
der punktirten Linie l m g o vorstellt, noch besser
zu ersehen ist. Wenn nun Mund und Nase geschlos-
sen ist, und der große Blasebalg gedrückt wird, so
bläht die gepreßte Luft diesen kleinen Blasebalg mit
auf. Wird sodann die Hand, die den Mund ver-
schlossen hält, jäh von da weggerückt, so stoßt der
kleine Blasebalg, der durch die an der Windlade be-
festigte Drathfeder p q zusammen gedrückt wird,
die Luft rasch von sich, wodurch die Explosion zum
Munde hinaus nothwendig stärker wird. Und so ha-

ben
E e 3
Von der Sprachmaſchine.
§. 230.

Um die Exploſion bey den ſtummen Mitlautern
zu verſtaͤrken, habe ich noch einen anderen, nicht
minder wichtigen Zuſatz gemacht. Jch habe naͤmlich
an das Stuͤck B unten einen kleinen Blaſebalg g
h i
angebracht, der aus zwey viereckigen 2½ Zoll
breiten Bretchen beſteht, die mit bloßen Handſchuh-
leder k mit einander verbunden ſind. Dieſer Blaſe-
balg hat keine andere Oeffnung, als die punktir-
te m n, die in das Hauptſtimmloch faͤllt, wie es
aus Fig. 2, die den Durchſchnitt der 1ten Figur nach
der punktirten Linie l m g o vorſtellt, noch beſſer
zu erſehen iſt. Wenn nun Mund und Naſe geſchloſ-
ſen iſt, und der große Blaſebalg gedruͤckt wird, ſo
blaͤht die gepreßte Luft dieſen kleinen Blaſebalg mit
auf. Wird ſodann die Hand, die den Mund ver-
ſchloſſen haͤlt, jaͤh von da weggeruͤckt, ſo ſtoßt der
kleine Blaſebalg, der durch die an der Windlade be-
feſtigte Drathfeder p q zuſammen gedruͤckt wird,
die Luft raſch von ſich, wodurch die Exploſion zum
Munde hinaus nothwendig ſtaͤrker wird. Und ſo ha-

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[437/0515] Von der Sprachmaſchine. §. 230. Um die Exploſion bey den ſtummen Mitlautern zu verſtaͤrken, habe ich noch einen anderen, nicht minder wichtigen Zuſatz gemacht. Jch habe naͤmlich an das Stuͤck B unten einen kleinen Blaſebalg g h i angebracht, der aus zwey viereckigen 2½ Zoll breiten Bretchen beſteht, die mit bloßen Handſchuh- leder k mit einander verbunden ſind. Dieſer Blaſe- balg hat keine andere Oeffnung, als die punktir- te m n, die in das Hauptſtimmloch faͤllt, wie es aus Fig. 2, die den Durchſchnitt der 1ten Figur nach der punktirten Linie l m g o vorſtellt, noch beſſer zu erſehen iſt. Wenn nun Mund und Naſe geſchloſ- ſen iſt, und der große Blaſebalg gedruͤckt wird, ſo blaͤht die gepreßte Luft dieſen kleinen Blaſebalg mit auf. Wird ſodann die Hand, die den Mund ver- ſchloſſen haͤlt, jaͤh von da weggeruͤckt, ſo ſtoßt der kleine Blaſebalg, der durch die an der Windlade be- feſtigte Drathfeder p q zuſammen gedruͤckt wird, die Luft raſch von ſich, wodurch die Exploſion zum Munde hinaus nothwendig ſtaͤrker wird. Und ſo ha- ben E e 3

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/515>, abgerufen am 21.11.2024.