auf gekommen, daß die zwey einander gegenüber- stehenden Oeffnungen länglich seyn, und nur einen schneidigen Rand, der nämlich durch die Kante des Kartenpapiers c d entsteht, haben, und die andere Kante a b eine Wand, die in der Dicke des Holzes bestehet, seyn müßte, vermög welcher die Luft we- nigstens auf einer Seite in gerader Linie von ein- ner Oeffnung zur anderen geführt wird, auf der anderen aber gleich beym Eintritt in den zwischen den beyden Karten befindlichen Raum sich über den Rand der Karte umbeugen und divergiren kann. Dieses gibt daher nur ein halbes Pfeifen, das ist ein Sausen, ganz wie es das S erfordert. Wenn man also Tab. XX. Fig. 1. den Hebel c niederdrückt, so hebt er mit seinem anderen Ende d die in der Windlade befindliche, und zu g gehörige Klappe auf, dadurch dringt der Wind in das eben itzt be- schriebene Jnstrument ein, und läßt ein vollkome- nes S hören.
§. 122.
Aus der nämlichen Theorie habe ich auch das
Sch
V. Abtheilung.
auf gekommen, daß die zwey einander gegenuͤber- ſtehenden Oeffnungen laͤnglich ſeyn, und nur einen ſchneidigen Rand, der naͤmlich durch die Kante des Kartenpapiers c d entſteht, haben, und die andere Kante a b eine Wand, die in der Dicke des Holzes beſtehet, ſeyn muͤßte, vermoͤg welcher die Luft we- nigſtens auf einer Seite in gerader Linie von ein- ner Oeffnung zur anderen gefuͤhrt wird, auf der anderen aber gleich beym Eintritt in den zwiſchen den beyden Karten befindlichen Raum ſich uͤber den Rand der Karte umbeugen und divergiren kann. Dieſes gibt daher nur ein halbes Pfeifen, das iſt ein Sauſen, ganz wie es das S erfordert. Wenn man alſo Tab. XX. Fig. 1. den Hebel c niederdruͤckt, ſo hebt er mit ſeinem anderen Ende d die in der Windlade befindliche, und zu g gehoͤrige Klappe auf, dadurch dringt der Wind in das eben itzt be- ſchriebene Jnſtrument ein, und laͤßt ein vollkome- nes S hoͤren.
§. 122.
Aus der naͤmlichen Theorie habe ich auch das
Sch
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V. Abtheilung.
auf gekommen, daß die zwey einander gegenuͤber-
ſtehenden Oeffnungen laͤnglich ſeyn, und nur einen
ſchneidigen Rand, der naͤmlich durch die Kante des
Kartenpapiers c d entſteht, haben, und die andere
Kante a b eine Wand, die in der Dicke des Holzes
beſtehet, ſeyn muͤßte, vermoͤg welcher die Luft we-
nigſtens auf einer Seite in gerader Linie von ein-
ner Oeffnung zur anderen gefuͤhrt wird, auf der
anderen aber gleich beym Eintritt in den zwiſchen
den beyden Karten befindlichen Raum ſich uͤber den
Rand der Karte umbeugen und divergiren kann.
Dieſes gibt daher nur ein halbes Pfeifen, das iſt
ein Sauſen, ganz wie es das S erfordert. Wenn
man alſo Tab. XX. Fig. 1. den Hebel c niederdruͤckt,
ſo hebt er mit ſeinem anderen Ende d die in der
Windlade befindliche, und zu g gehoͤrige Klappe
auf, dadurch dringt der Wind in das eben itzt be-
ſchriebene Jnſtrument ein, und laͤßt ein vollkome-
nes S hoͤren.
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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/496>, abgerufen am 22.02.2025.
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