Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.IV. Abtheilung. SCH §. 188. Diese drey Buchstaben zusammen genommen, und (*) "Es ist freylich sehr unbequem, daß wir diesen
"einfachen Laut durch drey Buchstaben s, c, und h aus- "drücken müssen, welches bey dem Buchstabiren sehr "viele Unbequemlichkeit hat. Es haben daher schon Meh- "rere, und erst vor kurzem Herr Mazke ein eigenes "Schriftzeichen für diesen Laut in Vorschlag gebracht, "welches desto mehr zu billigen wäre, da uns un- "ter anderen auch schon die Hebräer mit ihrem sh Schin, darin vorgegangen sind." Adelung krit. Wör- terbuch. IV. Abtheilung. SCH §. 188. Dieſe drey Buchſtaben zuſammen genommen, und (*) „Es iſt freylich ſehr unbequem, daß wir dieſen
„einfachen Laut durch drey Buchſtaben ſ, c, und h aus- „druͤcken muͤſſen, welches bey dem Buchſtabiren ſehr „viele Unbequemlichkeit hat. Es haben daher ſchon Meh- „rere, und erſt vor kurzem Herr Mazke ein eigenes „Schriftzeichen fuͤr dieſen Laut in Vorſchlag gebracht, „welches deſto mehr zu billigen waͤre, da uns un- „ter anderen auch ſchon die Hebraͤer mit ihrem ש Schin, darin vorgegangen ſind.“ Adelung krit. Woͤr- terbuch. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0402" n="340"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV</hi>. Abtheilung.</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">SCH</hi> </hi> </head><lb/> <div n="4"> <head>§. 188.</head><lb/> <p>Dieſe drey Buchſtaben zuſammen genommen,<lb/> bezeichnen im Deutſchen den ziſchenden Ton, den die<lb/> Hebraͤer mit ש, die Franzoſen mit <hi rendition="#aq">Ch</hi>, die Engellaͤnder<lb/> mit <hi rendition="#aq">Sh</hi>, die Jtaliener mit <hi rendition="#aq">Sc</hi>, und die Hungarn mit<lb/> dem <hi rendition="#aq">S</hi> allein ausdruͤcken.<note place="foot" n="(*)">„Es iſt freylich ſehr unbequem, daß wir dieſen<lb/> „einfachen Laut durch drey Buchſtaben ſ, c, und h aus-<lb/> „druͤcken muͤſſen, welches bey dem Buchſtabiren ſehr<lb/> „viele Unbequemlichkeit hat. Es haben daher ſchon Meh-<lb/> „rere, und erſt vor kurzem Herr Mazke ein eigenes<lb/> „Schriftzeichen fuͤr dieſen Laut in Vorſchlag gebracht,<lb/> „welches deſto mehr zu billigen waͤre, da uns un-<lb/> „ter anderen auch ſchon die Hebraͤer mit ihrem ש<lb/><hi rendition="#aq">Schin</hi>, darin vorgegangen ſind.“ Adelung krit. Woͤr-<lb/> terbuch.</note> Er naͤhert ſich dem<lb/> Pfeiffen mehr als das gemeine <hi rendition="#aq">S</hi>, und iſt von die-<lb/> ſem letzteren dadurch weſentlich unterſchieden, daß die<lb/> Zunge eine andere Lage hat; denn ſie liegt hier mit<lb/> der aufwaͤrts gebogenen Spitze an dem Gaumen,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [340/0402]
IV. Abtheilung.
SCH
§. 188.
Dieſe drey Buchſtaben zuſammen genommen,
bezeichnen im Deutſchen den ziſchenden Ton, den die
Hebraͤer mit ש, die Franzoſen mit Ch, die Engellaͤnder
mit Sh, die Jtaliener mit Sc, und die Hungarn mit
dem S allein ausdruͤcken. (*) Er naͤhert ſich dem
Pfeiffen mehr als das gemeine S, und iſt von die-
ſem letzteren dadurch weſentlich unterſchieden, daß die
Zunge eine andere Lage hat; denn ſie liegt hier mit
der aufwaͤrts gebogenen Spitze an dem Gaumen,
und
(*) „Es iſt freylich ſehr unbequem, daß wir dieſen
„einfachen Laut durch drey Buchſtaben ſ, c, und h aus-
„druͤcken muͤſſen, welches bey dem Buchſtabiren ſehr
„viele Unbequemlichkeit hat. Es haben daher ſchon Meh-
„rere, und erſt vor kurzem Herr Mazke ein eigenes
„Schriftzeichen fuͤr dieſen Laut in Vorſchlag gebracht,
„welches deſto mehr zu billigen waͤre, da uns un-
„ter anderen auch ſchon die Hebraͤer mit ihrem ש
Schin, darin vorgegangen ſind.“ Adelung krit. Woͤr-
terbuch.
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