Uibrigens kann man mit den Zähnen auch ein Par eigene, aber nicht viel bedeutende Laute hervorbringen, nämlich das Zähnklappern, und das Knirschen. Das erste geschieht, wenn man die untere Kinnlade geschwinde hinter einander auf- und abbeweget, so, daß die unteren Zähne an die oberen anschlagen, das zweyte, nämlich das Knir- schen entsteht, wenn sich die Zähne auf die oben beschriebene Art scharf auf einander reiben. Das eine findet sich meist bey der Fieberkälte ein, und das andere hört man am öftesten bey Schla- fenden.
Die
ne durchgepreßt wird. Si linguae pars media leniter attollitur, & anterior ita dentibus adaptatur, ut Spiritus nonnisi per dentium interstitia tenui radio prodire queat, s inde formatur. Dissert: de Lo- quela. Wäre dieses richtig so könnte wohl der, dem die Zähne ausgefallen sind, kein s mehr hören lassen.
III. Abtheilung.
§. 87.
Uibrigens kann man mit den Zaͤhnen auch ein Par eigene, aber nicht viel bedeutende Laute hervorbringen, naͤmlich das Zaͤhnklappern, und das Knirſchen. Das erſte geſchieht, wenn man die untere Kinnlade geſchwinde hinter einander auf- und abbeweget, ſo, daß die unteren Zaͤhne an die oberen anſchlagen, das zweyte, naͤmlich das Knir- ſchen entſteht, wenn ſich die Zaͤhne auf die oben beſchriebene Art ſcharf auf einander reiben. Das eine findet ſich meiſt bey der Fieberkaͤlte ein, und das andere hoͤrt man am oͤfteſten bey Schla- fenden.
Die
ne durchgepreßt wird. Si linguæ pars media leniter attollitur, & anterior ita dentibus adaptatur, ut Spiritus nonniſi per dentium interſtitia tenui radio prodire queat, s inde formatur. Diſſert: de Lo- quela. Waͤre dieſes richtig ſo koͤnnte wohl der, dem die Zaͤhne ausgefallen ſind, kein s mehr hoͤren laſſen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0204"n="160"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III</hi>. Abtheilung.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§. 87.</head><lb/><p>Uibrigens kann man mit den Zaͤhnen auch<lb/>
ein Par eigene, aber nicht viel bedeutende Laute<lb/>
hervorbringen, naͤmlich das <hirendition="#b">Zaͤhnklappern</hi>, und<lb/>
das <hirendition="#b">Knirſchen</hi>. Das erſte geſchieht, wenn man<lb/>
die untere Kinnlade geſchwinde hinter einander auf-<lb/>
und abbeweget, ſo, daß die unteren Zaͤhne an die<lb/>
oberen anſchlagen, das zweyte, naͤmlich das Knir-<lb/>ſchen entſteht, wenn ſich die Zaͤhne auf die oben<lb/>
beſchriebene Art ſcharf auf einander reiben. Das<lb/>
eine findet ſich meiſt bey der Fieberkaͤlte ein,<lb/>
und das andere hoͤrt man am oͤfteſten bey Schla-<lb/>
fenden.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Die</hi></fw><lb/><p><notexml:id="seg2pn_13_2"prev="#seg2pn_13_1"place="foot"n="(*)">ne durchgepreßt wird. <hirendition="#aq">Si linguæ pars media leniter<lb/>
attollitur, & anterior ita dentibus adaptatur, ut<lb/>
Spiritus nonniſi per dentium interſtitia tenui radio<lb/>
prodire queat, s inde formatur. Diſſert: de Lo-<lb/>
quela.</hi> Waͤre dieſes richtig ſo koͤnnte wohl der, dem die<lb/>
Zaͤhne ausgefallen ſind, kein <hirendition="#aq">s</hi> mehr hoͤren laſſen.</note></p></div></div><lb/></div></body></text></TEI>
[160/0204]
III. Abtheilung.
§. 87.
Uibrigens kann man mit den Zaͤhnen auch
ein Par eigene, aber nicht viel bedeutende Laute
hervorbringen, naͤmlich das Zaͤhnklappern, und
das Knirſchen. Das erſte geſchieht, wenn man
die untere Kinnlade geſchwinde hinter einander auf-
und abbeweget, ſo, daß die unteren Zaͤhne an die
oberen anſchlagen, das zweyte, naͤmlich das Knir-
ſchen entſteht, wenn ſich die Zaͤhne auf die oben
beſchriebene Art ſcharf auf einander reiben. Das
eine findet ſich meiſt bey der Fieberkaͤlte ein,
und das andere hoͤrt man am oͤfteſten bey Schla-
fenden.
Die
(*)
(*) ne durchgepreßt wird. Si linguæ pars media leniter
attollitur, & anterior ita dentibus adaptatur, ut
Spiritus nonniſi per dentium interſtitia tenui radio
prodire queat, s inde formatur. Diſſert: de Lo-
quela. Waͤre dieſes richtig ſo koͤnnte wohl der, dem die
Zaͤhne ausgefallen ſind, kein s mehr hoͤren laſſen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/204>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.